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Das fremde Gesicht

Titel: Das fremde Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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zurück.
    Er sagte: »Meg, für Blumen muß man bezahlen, bar, mit einer Kreditkarte oder per Scheck. Wie sind die Rosen bezahlt worden?«
    »Ich kann mir gut vorstellen, daß die Polizei da schon am Ball ist.«
    Jimmy Neary bot einen Irish Coffee an.
    Meghan schüttelte den Kopf. »Ich könnte gut einen gebrauchen, aber wir lassen das wohl besser für heute. Ich muß ins Büro.«
    Mac machte sich auf den Rückweg zur Arbeit. Bevor sie beide in ihre Wagen stiegen, legte er ihr die Hände auf die Schultern. »Meg, eines noch. Versprich mir, daß ich dir helfen darf.«
    »Ach, Mac«, seufzte sie, »ich finde, du hast für eine Weile genug von den Problemen der Collins-Familie abgekriegt.
    Wie lange, hat Dr. Lyons gesagt, dauert es, bis die Ergebnisse des genetischen Vergleichs da sind?«
    »Vier bis sechs Wochen«, sagte Mac. »Ich ruf dich heute abend an, Meg.«

    Eine halbe Stunde später saß Meghan in Tom Weickers Büro. »Das war ein verflucht gutes Interview mit der Frau am Empfang der Manning Clinic«, sagte er zu ihr.
    »Niemand sonst hat auch nur etwas annähernd Vergleichbares. Aber wegen der Verbindung Ihres Vaters mit der Petrovic möchte ich nicht, daß Sie noch mal auch nur in deren Nähe kommen.«
    Es war genau das, was sie schon erwartet hatte. Sie schaute ihm direkt ins Gesicht. »Das Franklin Center in Philadelphia hat einen phantastischen Ruf. Ich möchte gern dieses Institut für künstliche Befruchtung statt Manning in dem Sonderprojekt verwenden.« Sie fürchtete schon, daß er auch dies abblocken würde.
    Mit Erleichterung hörte sie ihn sagen: »Ich möchte, daß das Projekt so bald wie möglich fertiggestellt wird. Alle zerreißen sich wegen dieser Petrovic den Mund über Retortenbabys. Das Timing ist bestens. Wann können Sie nach Philadelphia fahren?«
    »Morgen.«
    Sie kam sich nicht ganz ehrlich vor, weil sie Tom nicht wissen ließ, daß Dr. Henry Williams, der dem Franklin Center vorstand, mit Helene Petrovic in der Manning Clinic gearbeitet hatte. Doch wenn sie überhaupt eine Chance hatte, an Williams heranzukommen, dann nur als PCD-Reporterin und nicht als die Tochter des Mannes, der die fingierten Unterlagen der Petrovic eingereicht und sie wärmstens empfohlen hatte.

    Bernie fuhr von Connecticut aus nach Manhattan. Der Anblick von Meghans Haus rief ihm nun all die anderen Gelegenheiten ins Gedächtnis zurück, als er einem Mädchen nach Hause gefolgt war, sich dann in ihrem Auto oder in ihrer Garage versteckt hatte oder sogar in dem Gebüsch rings um ihr Haus, nur um sie beobachten zu können. Es war, als wäre man in einer anderen Welt, wo es nur sie beide gab, auch wenn das Mädchen gar nicht wußte, daß er da war.
    Ihm war klar, daß in Meghans Nähe zu sein bedeutete, höllisch aufpassen zu müssen. Newtown war eine stinkvornehme kleine Siedlung, und da hielten die Cops ständig nach fremden Wagen Ausschau, die in der Nachbarschaft herumfuhren.
    Stell dir vor, du hättest diesen Hund überfahren, dachte Bernie, während er durch die Bronx auf die Willis-Avenue-Brücke zufuhr. Der Junge, dem er gehörte, hätte wahrscheinlich wie ein Irrer zu schreien angefangen. Dann wären lauter Leute angerannt gekommen, um nachzuschauen, was los ist. Irgendwer hätte dann womöglich zu fragen begonnen, was eigentlich so ein Kerl in einem illegalen Taxi hier in der Gegend zu suchen hat, in einer Sackgasse? Wenn dann jemand die Cops gerufen hätte, dann hätten sie vielleicht seinen Namen durch den Computer gejagt. Er wußte schon, wozu das führen würde.
    Es gab nur eines, was er tun konnte. Als er im Zentrum von Manhattan angelangt war, fuhr er zu dem Billigladen an der Siebenundvierzigsten Straße, wo er die meisten seiner elektronischen Geräte erwarb. Er hatte es schon lange auf eine wirklich supermoderne Videokamera dort abgesehen. Heute kaufte er sie, dazu einen Polizeifunkempfänger für seinen Wagen.
    Anschließend ging er zu einem Geschäft für Künstlerbedarf und kaufte mehrere Blatt rosa Papier.
    Dieses Jahr war Rosa die Farbe der Presseausweise, die von der Polizei an die Medien vergeben wurden. Er hatte einen zu Hause. Ein Reporter hatte ihn in der Tiefgarage fallen lassen. An seinem Computer konnte er ihn kopieren und dann einen Ausweis herstellen, der echt aussah, außerdem würde er sich auch eine Presse-Parklizenz machen, um sie an die Windschutzscheibe zu kleben.
    Es gab hier jede Menge lokale Kabelfernsehsender, um die sich kein Mensch kümmerte. Er würde einfach

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