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Das fremde Gesicht

Titel: Das fremde Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Kamera, wie wir Ryans Zimmer herrichten, das können wir damit wohl vergessen.« Sie zuckte zusammen. »Sag lieber meiner Mutter, sie soll gleich herüberkommen, und sag dem Arzt, daß ich auf dem Weg ins Krankenhaus bin.«

    Eine halbe Stunde später wurde Dina Anderson im Danbury Medical Center untersucht. »Halten Sie das für möglich, aber jetzt haben die Wehen aufgehört?« sagte sie widerwillig.
    »Wir behalten Sie hier«, teilte ihr der Gynäkologe mit.
    »Wenn in der Nacht nichts in Gang kommt, machen wir morgen früh einen Tropf zur Einleitung der Wehen. Sie können jetzt eigentlich nach Hause gehen, Don.«
    Dina zog das Gesicht ihres Mannes für einen Kuß zu sich herab.
    »Schau nicht so besorgt, Daddy. Ach, und du rufst doch Meghan Collins an und sagst ihr, daß Ryan wahrscheinlich schon morgen ankommt. Sie möchte dabeisein und ihn aufnehmen, sobald er in der Säuglingsstation ist. Vergiß nicht die Bilder von Jonathan mitzubringen, von kurz nach seiner Geburt. Sie will sie mit dem Baby zeigen, damit jeder sehen kann, daß sie genau gleich aussehen. Und gib Dr. Manning Bescheid. Er ist so lieb. Er hat sich heute erkundigt, wie’s mir geht.«

    Am nächsten Morgen waren Meghan und ihr Kameramann Steve in der Eingangshalle des Krankenhauses und warteten auf die Nachricht von Ryans Geburt. Donald Anderson hatte ihnen Fotos von Jonathan als Neugeborenem gegeben. Sobald das Baby in der Säuglingsstation war, durften sie den Kleinen aufnehmen.
    Jonathan würde mit Dinas Mutter in die Klinik kommen, und so hatten sie dann Gelegenheit, die gesamte Familie kurz vor die Linse zu bekommen.
    Mit Reporteraugen verfolgte Meghan den Betrieb in der Halle. Eine junge Mutter wurde mit ihrem Säugling im Arm von einer Schwester zum Ausgang gefahren. Ihr Mann folgte, im Kampf mit Koffern und Blumengebinden.
    An einem der Sträuße baumelte ein Ballon mit der Aufschrift: »Es ist ein Mädchen!«
    Ein erschöpft wirkendes Paar trat aus dem Aufzug, an den Händen ein vierjähriges Kind mit einem Arm in Gips und einem Verband um den Kopf. Eine Schwangere durchschritt die Halle und ging durch eine Tür, auf der Aufnahme stand.
    Beim Anblick dieser Familien fühlte sich Meghan an Kyle erinnert. Was für eine Mutter brachte es nur fertig, ein sechs Monate altes Baby im Stich zu lassen?
    Der Kameramann musterte die Bilder von Jonathan. »Ich nehm’ dann denselben Winkel«, sagte er. »Schon irgendwie komisch, wenn man genau zu wissen glaubt, wie das Baby aussehen wird.«
    »Sieh mal«, sagte Meghan. »Da kommt Dr. Manning eben herein. Ich frage mich, ob er wegen der Andersons da ist.«

    Weiter oben im Entbindungsraum zauberte lautes Geschrei ein Lächeln auf die Gesichter der Ärzte, Schwestern und der Andersons. Blaß und erschöpft, blickte Dina Anderson zu ihrem Mann auf und sah den Schock in seiner Miene.

    Aufgeregt schob sie sich auf einen Ellbogen hoch. »Ist er okay?« rief sie. »Ich will ihn sehen.«
    »Er ist völlig in Ordnung«, erwiderte der Arzt und hielt den kreischenden Säugling mit dem Büschel leuchtendroten Haares hoch.
    »Das ist nicht Jonathans Zwillingsbruder!« schrie Dina.
    »Wessen Baby hab’ ich da ausgetragen?«

    39
    »Immer regnet’s am Samstag«, meckerte Kyle, während er ein Programm nach dem anderen am Fernsehapparat ausprobierte. Er saß im Schneidersitz auf dem Teppich, Jake neben sich.
    Mac war in die Morgenzeitung versunken. »Nicht immer«, sagte er geistesabwesend. Er warf einen Blick auf seine Uhr. Es war beinahe zwölf. »Mach mal Channel 3
    an. Ich will die Nachrichten sehen.«
    »Okay.« Kyle drückte auf die Fernbedienung. »Guck mal, da ist Meg!«
    Mac ließ die Zeitung fallen. »Mach lauter.«
    »Du sagst immer, ich soll’s leiser machen.«
    »Kyle!«
    »Okay. Okay.«
    Meg stand in der Eingangshalle eines Krankenhauses.
    »Der Fall der Manning Clinic hat eine erschreckende neue Wendung genommen. Nach dem Mord an Helene Petrovic und der Enthüllung ihrer gefälschten Zeugnisse ist die Sorge wach geworden, daß die verstorbene Mrs.
    Petrovic ernsthafte Fehler im Umgang mit den kältekonservierten Embryos begangen haben könnte. Vor einer Stunde wurde hier im Danbury Medical Center ein Kind geboren, das nach allgemeiner Erwartung der Klon seines dreijährigen Bruders sein sollte.«
    Mac und Kyle sahen zu, wie der Bildausschnitt größer wurde.
    »Hier neben mir ist Dr. Allan Neitzer, der Gynäkologe, der soeben Dina Anderson von einem Sohn entbunden hat.

    Dr. Neitzer, können Sie

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