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Das fuenfte Maedchen

Das fuenfte Maedchen

Titel: Das fuenfte Maedchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Philip
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nicht in der Nähe von irgendeinem von ihnen sein. Ich wollte, dass sie gingen. Jetzt .
    Â»Geht schon«, sagte ich.
    Â»Aber, Ruby …«
    Â»Geht weg .«
    Wenn ich noch ein Wort sagen müsste, würde der Damm brechen. Bertha muss das erkannt haben, denn sie vermied es, mich in den Arm zu nehmen oder meinen Arm zu tätscheln. Sie hievte sich auf den Fahrersitz, kurbelte das Fenster runter und lehnte sich hinaus, während der Aufblasbare George neben ihr einstieg. Foley saß bereits hinten im Wagen. Meine Güte, hatte der es eilig.
    Â»Es wird regnen«, warnte sie. »Sei vorsichtig auf den Klippen.«
    Â»Ja. Ja.«
    Ich drehte mich auf dem Absatz um, noch bevor der Wagen außer Sichtweite war, und rannte zurück zum Klippenpfad. An der Spitze, wo er sich teilte, blieb ich stehen. Die schwarze Wolke war nach Norden gewandert, in meine Richtung, und die ersten kalten Frühlingsregentropfen tröpfelten mir ins Gesicht.
    Der Gedanke, Tom Jerrold über den Weg zu laufen, war unerträglich. Er würde den Pfad zur Rechten hinabgewandert sein, und dort waren vielleicht noch andere Leute, die am Strand und entlang der Klippen von Breakness spazieren gingen. Der Parkplatz war jetzt leer. Der Pfad zur Linken führte allein zu den Gezeitentümpeln und in die Wildnis. Die einzige Gesellschaft wären Krabben und die schreienden Eissturmvögel. Ich schlitterte hinab auf den Pfad und marschierte in schnellem Tempo los.
    Ich brauchte eine Weile, bevor ich die rund dreihundert Meter entfernt gelegene große Sandsteinnase erreichte. Das Gras, das auf den Pfad übergegriffen hatte, war nass, und ich musste vorsichtig sein, egal wie ich mich fühlte. Normalerweise mochte ich die Felsnase nicht – ich eilte sonst immer darunter hindurch und auf die andere Seite, als ob sie jeden Moment auf mich herabfallen könnte –, doch heute blieb ich in ihrem Schutz stehen. Es würde mir nichts ausmachen, wenn sie mich wie eine Wanze zerquetschte. Die schwarze Wolke war jetzt genau über meinem Kopf, füllte den Himmel, und der Regen fiel in kalten, stechenden Tropfen herab. Ich rieb sie mir vom Gesicht und lehnte mich mit dem Rücken gegen die Felswand. Ich wollte jetzt weinen, doch die Tränen waren gestaut, steckten im Nacken und in meinem Hinterkopf fest, und ich war zu wütend. Auf mich selbst, auf Foley, auf Jinn. Tom Jerrold konnte für eine Weile die zweite Geige spielen. Er war nicht an der Reihe.
    Ich schloss die Augen und sah, wie ein gelber Toyota über den Klippenrand raste und auf eine fünfeinhalb-köpfige Familie herabstürzte. Gott, das hätte Alex Jerrold in den Schatten gestellt. Der Gedanke an ihn hätte mich wahrscheinlich nie wieder beschäftigt. Und außerdem wäre ich fünfeinhalb Mal schlimmer gewesen als Tom.
    Ich öffnete wieder die Augen, um stattdessen die kreisenden Eissturmvögel zu beobachten und den Regen, der über dem Meer explodierte und das durchsichtige Wasser in eine graue aufgewühlte Decke verwandelte.
    Und ohne Vorwarnung brach das ganze Zeugs in meinem Kopf hervor und ich öffnete den Mund, doch wie üblich kam kein Laut heraus. Nichts als Tränen und noch mehr Tränen und Rotze, und als ich dachte, mein Kopf müsse bestimmt leer sein, ging es erneut los.
    Fein. Dies war ein guter Ort, um es hinter sich zu bringen. Ich weinte den Tank mehrmals leer, bevor die Tränen ziemlich abrupt versiegten, so als sei das Reservoir erschöpft.
    Â»Ruby?«
    Mist.
    Dumm, aber einen Moment lang dachte ich, es sei Foley. Dumm, denn es war nicht seine Stimme und sie hatte auch keine Ähnlichkeit mit ihr.
    Es war der Aufblasbare George.
    Gut, dass meine Tränen versiegt waren. Ich hatte das Gefühl, als würde ich seit Stunden dort sitzen, doch ich weiß, dass es nicht mehr als zehn oder fünfzehn Minuten waren. Ich weiß es, weil ich auf die Uhr schaute und der starke Regen noch nicht lange aufgehört hatte. Es tropfte noch immer in meinen kleinen Unterschlupf, aber der schlimmste Wolkenbruch war vorbei, und so stark regnete es hier nie lange; der Regen wurde aufs Meer hinausgetrieben. Jetzt hatte der Wind sogar die schwarze Wolke, die die Welt zu füllen schien, auseinandergetrieben, und hier und da wurden blaue Stellen sichtbar. Tatsächlich war der Himmel jenseits meines Unterstands überwiegend blau, bis George mir die Sicht versperrte.
    Er beugte sich vor. »Oh, Ruby.

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