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Das fuenfte Maedchen

Das fuenfte Maedchen

Titel: Das fuenfte Maedchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Philip
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Ich wusste, dass du nicht okay warst.«
    Verdammt. Meine Lippe zitterte wieder, aber glücklicherweise waren in meinem Kopf keine Tränen mehr übrig. Ich schenkte ihm ein schwaches Lächeln und stellte fest, dass ich froh war, ihn zu sehen. Vielleicht brauchte ich doch Gesellschaft.
    Der Zustand meines Gesichts machte mich jedoch verlegen. Ich sah nicht schön aus, wenn ich geweint hatte. Ich bekam Flecken, das Gesicht schwoll an und meine Augen traten in ihre Höhlen zurück. Ich hatte es in einem Spiegel gesehen. Es war kein schöner Anblick.
    Â»Tut mir leid«, sagte ich.
    Â»Du brauchst dich doch nicht zu entschuldigen. Alles okay mit dir?«
    Â»Ja.«
    Er zuckte leicht mit den Schultern, bedauernd. Dann duckte er sich unter den Felsen und setzte sich neben mich, den Rücken dem Felsen zugewandt.
    Â»Wir waren bis zur Hauptstraße gekommen, und ich hab zu Bertha gesagt, ich muss zurück. Wir können Ruby nicht allein lassen, hab ich gesagt. Aber sie musste zur Arbeit, also bin ich zurückgegangen.«
    Ich beschloss, nicht zu fragen, was Foley gesagt oder eher nicht gesagt hatte. Stattdessen bedachte ich George mit einem spöttischen Blick. »Ich wollte nur irgendwieallein sein. Ich hatte nicht vor, etwas Dummes anzustellen.«
    Â»Ja, klar. Natürlich, das weiß ich. Aber – nun. Ich hätte mich schlecht gefühlt. Dass wir dich hier einfach allein lassen. Nachdem – du weißt schon. Nach allem.«
    Â»Danke«, sagte ich. »Das ist nett von dir.«
    Â»Ich kann dich zurückbringen. Wir können am Strand entlanggehen. Das ist kürzer als über die Straße.«
    Â»Es geht mir gut. Ehrlich.«
    Â»Na ja.« Er legte den Kopf schief und zwinkerte ironisch. »Du hast dich nicht gerade normal verhalten.«
    Ich schniefte und grinste, wischte mir am Ärmel die Nase ab. »Nein.«
    Die Luft war nun überraschend warm, und wir saßen da und schwiegen, ein geselliges Schweigen, und beobachteten die Eissturmvögel. Der Stechginster, der sich über die Klippen ausbreitete, war von einem intensiven Gelb; Kokosnussduft erfüllte die Luft, die nach dem Sturm ein wenig feucht war. Es gefiel mir, von diesem dunklen, schattigen Bereich ins helle Tageslicht zu schauen; es war, als sei man unsichtbar.
    Â»Du solltest nicht weiter darüber nachdenken«, sagte George. Ȇber Tom und so. Das solltest du nicht.«
    Ich zuckte die Schultern. Ich fühlte mich schrecklich lahm, fast so, als wäre mir alles gleichgültig, aber es war nett von ihm, dass er versuchte, mich aufzumuntern. Ich drehte den Kopf und tat mein Bestes, ihn anzulächeln. »Ehrlich, du kannst zurückgehen. Es geht mir gut. Ich werde mich nicht ins Meer stürzen.«
    Â»Kommt gar nicht infrage. Jemand muss sich um dich kümmern. Ein bisschen.«
    Ja. Jetzt da Jinn nicht mehr da war und auch Foley nicht mehr. Ich war nicht gut darin, mich an Menschen zu klammern. Ein bisschen wie Jinx. Der Gedanke machte mich unglaublich müde, und wenn ich mich gegen seine breiten Schultern hätten lehnen und einschlafen können, hätte ich es getan, an Ort und Stelle.
    Aber ich war immer noch Ruby. Ruby, die allein sein wollte, Ruby, die allein zurechtkam, Ruby, der es gut ging. Ich stützte die Arme auf die Knie, zog die Schultern hoch, spürte, wie meine beiden kleinen Katzenanhänger sich wieder aus meinem Shirt hervorstahlen. Wieder rollte ich den von Foley zwischen den Fingerspitzen. Vielleicht musste ich ihn jetzt abnehmen. Vielleicht musste ich ihn zurückgeben.
    George betrachtete ihn verwirrt. »Wie auch immer. Denk nicht weiter darüber nach«, sagte er wieder. »Das macht dich nur verrückt. Dir die ganze Zeit Fragen zu stellen. Wütend zu werden. Und vielleicht war es ja Nathan.«
    Â»Nein, er war es nicht.«
    Â»Ehrlich, Ruby. Wer war es wohl eher? Du musst schon ziemlich krank sein, um so was zu tun. Das trifft eher auf Nathan zu als auf Tom, Ruby. Das musst du zugeben.«
    Â»Du siehst es jemandem nicht an. Du siehst es ihm nicht an, ob er krank ist.«
    Und Nathan hat nie gesagt, dass er sie nicht getötet hat! Der Hund hat nie in der Dunkelheit gebellt. Aber es hatte keinen Sinn, dem Aufblasbaren George das zu erklären. Es war einfach nur ein Bauchgefühl.
    Â»Trotzdem …«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nathan hat sie geliebt.«
    Â»Na ja, aber wenn er Jinx so sehr geliebt hat, dann

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