Das ganze gleich nochmal
jedoch ihn an, und sämtliche Träume der letzten Tage standen leibhaftig vor ihm.
Carley war eine schöne und aufreizende Frau, intelligent und eine liebevolle Mutter. Sein Herz schlug schneller, während er Cami und Carley betrachtete, und er sehnte sich unbeschreiblich nach beiden.
Ein hässlicher Gedanke drängte sich ihm auf. Wenn Cami nicht sein Kind war, hatte Carley mit einem anderen Mann geschlafen. Sie hatte behauptet, ihn vor seinem Verschwinden geliebt zu haben, doch offenbar hatte ihr jemand sehr schnell über die Einsamkeit hinweggeholfen.
7. KAPITEL
“Danke, dass du dich um Cami gekümmert hast”, sagte Carley und drückte ihre Tochter fester an sich. “Ich habe den Mädchen geholfen, den kleinen Kindern eure Tierbabys zu zeigen.” Sie lachte nervös und fügte hinzu: “Meine Tochter hat sich einen feinen Zeitpunkt ausgesucht, um sich zur Läuferin zu entwickeln.”
Houston betrachtete sie beide so eingehend, dass Carley heiß wurde. Er sah hinreißend aus. Schweiß stand ihm auf der Stirn. Die Jeans hingen tief auf seinen Hüften. Carley sehnte sich so danach, ihn zu berühren, dass sie Cami noch enger an sich presste, um nichts Falsches zu machen.
Er hielt den Blick auf sie und Cami gerichtet. Was dachte er jetzt? Öffnete sich vielleicht die Tür, hinter der seine Erinnerungen gefangen waren?
Laute Stimmen kündigten die anderen Kleinkinder an, die von den Älteren und einigen Erwachsenen in den Stall geführt wurden. Alle redeten durcheinander und quietschten vor Begeisterung, als sie die kleinen Tiere sahen. Sie liefen zu den einzelnen Boxen und versuchten, zwischen den Stäben hindurch nach den ängstlich ausweichenden Tieren zu greifen. Die Aufpasser sorgten dafür, dass die Kinder sich und die Jungtiere nicht verletzten. Stroh wurde hochgewirbelt und glänzte im Sonnenlicht, das in den Stall hereinfiel. Das Chaos war ausgebrochen.
Carley vermutete, dass Cami die Tierchen schon entdeckt hatte und sie wie die anderen streicheln wollte. Als sie die Kleine jedoch absetzen wollte, fiel ihr auf, dass Cami gar nicht auf die Tiere achtete. Stattdessen betrachtete sie aufmerksam den hochgewachsenen Cowboy.
Carley musterte Houston und fühlte, dass die beiden an einem wichtigen Punkt angelangt waren. Cami lächelte ihren Vater strahlend an. Houston konnte ein Lächeln nicht länger zurückhalten, und als Cami die Ärmchen nach ihm ausstreckte, drückte er sie wieder an sich.
“Hey, kleines Mädchen, möchtest du nicht auch zu den Babys gehen?”, fragte er sanft.
Cami sah ihn mit großen Augen an, schlang ihm dann die Ärmchen um den Nacken und schmiegte sich an ihn.
Carley wäre beinahe in Tränen ausgebrochen, so sehr sehnte sie sich danach, dass dieser Mann sie beide haben wollte. Doch sie hielt sich zurück. Houston hatte gesagt, dass er keine Hilfe von ihr wünschte, und solange er ihr nicht vertraute, konnten sie keine Familie werden. Und was Cami betraf, da musste er den ersten Schritt tun und sie nach ihr fragen. Damit konnte sie ihn nicht so einfach konfrontieren.
Houston achtete im Moment nur auf die Kleine, die er auf den Armen hielt. Vielleicht würde es Cami gelingen, die Tür zu seiner Erinnerung aufzustoßen.
Die Kleine richtete sich wieder auf und betrachtete Houstons Gesicht, doch dann entdeckte sie das gesattelte Pferd, das er durch den Stall hatte führen wollen.
“Mein!”, rief sie begeistert.
Houston warf einen Blick zu seinem Pferd und wandte sich an Carley. “Was will sie?”
Carley lächelte. “Sie möchte das Pferd haben. Vielleicht darf sie es streicheln?”
Houston lächelte genauso strahlend wie seine Tochter. “Kluges Kind. Die Stute ist ganz sanft und umgänglich.” Langsam ging er mit Cami zu dem Pferd. “Ich kann gut verstehen, dass du sie und nicht die anderen Tiere haben willst, Cami. Die Stute ist viel klüger, und sie hält auch still, wenn du sie streichelst.”
Um das Pferd zu erreichen, beugte Cami sich so weit vor, dass Carley schon fürchtete, ihre Tochter könnte Houston vom Arm gleiten. Er packte sie jedoch unter den Armen, damit sie nicht herunterfallen konnte. Carley schluckte gerührt, weil er so behutsam mit der Kleinen umging und es schön war, die beiden zusammen zu sehen.
“Sie hat einen guten Griff”, stellte Houston fest, als Cami sich in der Mähne des Pferdes festkrallte. “Bestimmt kann sie später toll mit Pferden umgehen. Darf ich sie auf den Sattel setzen?”
“Nun ja …” Bevor Carley Bedenken dagegen
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