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Das ganze gleich nochmal

Das ganze gleich nochmal

Titel: Das ganze gleich nochmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Conrad
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aussprechen konnte, ein kleines Kind auf ein so großes Tier zu setzen, hob Houston seine Tochter schon in den Sattel und hielt sie gut fest.
    Carley spürte nur, dass er das Pferd irgendwie dazu brachte stillzustehen. Camis Reaktion war dagegen offensichtlich. Ihrer Tochter gefiel es, auf dem Pferd zu sitzen, und sie wusste instinktiv auch, was zu tun war. Sie strampelte mit den Beinchen und hüpfte im Sattel auf und ab.
    Carley trat näher, um Cami jederzeit auffangen zu können. Über den Kopf der Kleinen hinweg sah sie Houstons begeistertes Gesicht. Er hatte sogar noch mehr Freude daran als die Kleine.
    Je länger Carley ihn betrachtete, desto größer wurde ihre Sehnsucht nach ihm. Wie gern hätte sie sich in die Arme ihres Geliebten geschmiegt!
    Um nicht nach ihm zu greifen, packte sie den Saum der Pferdedecke und hielt sich daran fest.
    Houston löste für einen Moment den Blick von Cami und sah Carley an. “Das gefällt ihr. Ich muss sie einmal auf einen Ausritt mitnehmen.”
    “Ja, vielleicht.” Carley unterdrückte ihr Verlangen. Es war herrlich, wie sehr dieser große und starke Mann sich über Cami freute. “Du kannst sehr gut mit Kindern umgehen, auch mit ganz kleinen.”
    Houston schüttelte schon den Kopf und wollte ihr widersprechen, meinte dann jedoch: “Ich glaube nicht, dass ich Erfahrung mit Kleinkindern habe. Seit ich hier bin, konnte ich jedenfalls mit ihnen nichts anfangen. Bei Cami ist das aber anders. Sie ist ein richtiger Schatz, nicht wahr?”
    “Ja, sie ist genau wie ihr Vater.”
    Er presste die Lippen fest zusammen und ließ schweigend den Blick zwischen Carley und ihrer Tochter hin- und herwandern. Als Carley diese stumme Musterung kaum noch ertrug, lächelte er endlich wieder.
    “Du hast bestimmt weniger Bedenken dagegen, sie mit mir reiten zu lassen”, meinte er, “wenn du selbst merkst, wie einfach und sicher das ist. Soll ich dir Unterricht geben?”
    Damit hatte sie nicht gerechnet. “Was denn, jetzt gleich?”, fragte sie verblüfft.
    Houston hielt zwar weiterhin das Pferd und das Kind fest, sah jedoch zu den anderen Kindern hinüber. Die Größeren unter ihnen kletterten schon auf den Zäunen herum, weil sie sich offenbar langweilten.
    “Aber ja”, sagte er lächelnd. “Der Zeitpunkt ist ideal. Sieh zu, dass du freibekommst.”
    “Hast du nicht gesagt, dass du eine Weile nichts mit mir zu tun haben willst?”, hielt sie ihm vor. “Willst du jetzt bestimmt mit mir allein sein?”
    “Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als mit dir allein zu sein”, erwiderte er sanft und verführerisch. “Übrigens war ich sehr aufgeregt, als ich das zu dir gesagt habe. Es war eine übertriebene Reaktion. Du hast dich schließlich nur bemüht, alles richtig zu machen.” Er hob Cami vom Pferd, stellte sie auf den Boden und hielt sie an der Schulter fest. “Ich habe viele Fragen, Carley, und du bist die Einzige, die sie mir beantworten kann.”
    “Also gut, einverstanden.” Sie ging um das Pferd herum und nahm ihre Tochter an die Hand. Die Betreuerinnen waren gerade dabei, die Kinder einzusammeln und zum Hauptgebäude zurückzubringen. “Es ist aber fast schon Essenszeit. Ich muss Cami zuerst füttern.”
    “Kein Problem. Ich muss mich ohnedies noch um die Arbeitspläne für die Jugendlichen kümmern und ein zweites Pferd satteln. Hast du Stiefel?”, fügte er mit einem Blick auf ihre Sandalen hinzu.
    “Nur ganz normale, und sie haben einen ziemlich kleinen Absatz.”
    “Das reicht. Zieh sie an und bring uns aus der Küche Äpfel für unterwegs mit.” Er griff nach den Zügeln, die auf den strohbedeckten Boden hingen. “Und beeil dich ein wenig. Wir müssen aufbrechen, bevor es heißer wird.”
    Vielleicht war es nicht sonderlich klug, mit der verführerischen und sinnlichen Carley allein zu sein und ihr Reitunterricht zu geben. Doch Houston hatte den zärtlichen Ausdruck in ihrem Gesicht gesehen, als sie von Camis Vater sprach. Unweigerlich fragte er sich, ob sie ihm die gleichen Gefühle entgegengebracht hatte. Schlimmer noch – er wollte, dass sie jetzt so für ihn empfand.
    Houston nahm sich zusammen, damit ihn seine Gefühle nicht hier draußen in der Koppel übermannten. Der Wallach, den er ausgesucht, aufgezäumt und am Zaun festgebunden hatte, wurde bereits unruhig. Es war Zeit weiterzumachen, bevor das Pferd richtig nervös wurde. Er legte eine Decke auf den Rücken des Wallachs und nahm den Sattel vom Zaun.
    In den vergangenen Tagen hatte er ständig

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