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Das ganze gleich nochmal

Das ganze gleich nochmal

Titel: Das ganze gleich nochmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Conrad
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über Carleys Worte nachgedacht, obwohl er sich auf seine Arbeit hätte konzentrieren müssen. Was sie ihm über seine Vergangenheit erzählt – und nicht erzählt – hatte, warf ständig neue Fragen auf. Er hatte für das Gesetz gearbeitet. Was war er gewesen? Ein Marshall? Ein einfacher Polizist? Oder etwas anderes?
    Und wieso war ausgerechnet Carley zu ihm gekommen? Sie hatte erwähnt, dass sie auch jetzt noch Polizeiarbeit leistete. War sie von jemandem geschickt worden? Die Frage führte unweigerlich wieder zu den schlimmsten Ereignissen in seinem Leben. Wieso war er verletzt worden? Wie war es passiert? Sobald er jedoch genauer darüber nachdachte, wurde der Schmerz in seinen Schläfen unerträglich.
    Während er Cami auf dem Pferd hatte sitzen lassen, war ihm klar geworden, dass er sich vielleicht nie mehr an Carley oder irgendetwas anderes aus seiner Vergangenheit erinnern würde. Doch das spielte keine große Rolle mehr. Warum begann er nicht einfach heute ein neues Leben? Eine Redewendung fiel ihm ein: ‘Heute ist der erste Tag deines restlichen Lebens.’ Unwillkürlich musste er lächeln. An etwas dermaßen Banales erinnerte er sich, aber den eigenen Namen hatte er vergessen.
    Welchen Platz würden Carley und Cami in seinem Leben einnehmen, falls er tatsächlich ganz von vorne begann? Er kannte die beiden noch nicht lange, doch instinktiv fühlte er, dass sie drei zusammengehörten. Wenn er als Polizist gearbeitet hatte, war er früher weitgehend auf seinen Instinkt angewiesen gewesen. Jeder Polizist musste oft nach seinem Gespür handeln.
    Also, der Instinkt sagte ihm, dass er Carley vertrauen und sich um eine engere Beziehung bemühen sollte. Er musste jedoch mehr über seine Vergangenheit erfahren, bevor er mit ihr über die Zukunft sprach. Erst wenn er die ganze Wahrheit kannte, waren alle Hindernisse für einen Neuanfang aus dem Weg geräumt. Jetzt musste er nur noch Carley dazu bringen, ihn über alles aufzuklären.
    Ein großes Problem stellte sein Verlangen nach ihr dar. War sie nicht bei ihm, konnte er vernünftig denken. Sah er sie jedoch, verlor er den Verstand. Dann drehte sich für ihn alles nur noch um sie, und er wollte sie küssen und ihren Körper spüren.
    Als Carley mit einem Picknickkorb, der für die gesamte Belegschaft gereicht hätte, zum Stall zurückkehrte, hatte Houston seine Bedenken und vor allem sein Verlangen in den Griff bekommen. Und er war überzeugt, dass sie ihm die Wahrheit sagen würde. Er brauchte ihr jetzt nur noch die richtigen Fragen zu stellen.
    “Das hat ganz schön lange gedauert”, stellte er fest, nahm ihr den Korb ab und befestigte ihn am Sattel des Wallachs. “Hat Lloyd erst einen ganzen Truthahn für uns zubereitet?”
    “Lloyd hat nichts damit zu tun. Cami hat zu weinen begonnen, sobald sie dich nicht mehr sehen konnte. Dann hat sie auch noch gemerkt, dass ich weggehe, und schrie wie am Spieß.”
    Er genoss allein schon den Klang ihrer Stimme. Dabei spielte es gar keine Rolle, was sie sagte. Wenn sie nur bei ihm war und mit ihm redete, war seine Welt in Ordnung. “Sie ist niedlich. Ich mag sie sehr.”
    Carley zuckte leicht zusammen, und er fragte sich, was er denn gesagt hatte. Weshalb machte sie sich Sorgen?
    “Bist du für die erste Reitstunde bereit?” Er brannte darauf, endlich Antworten auf alle quälenden Fragen zu erhalten.
    “Ja, selbstverständlich.” Sie trat neben das Pferd und straffte sich. “Was muss ich zuerst machen?
    “Zuerst kannst du dich wieder entspannen”, erwiderte er lachend, weil sie dreinsah, als hätte ihr letztes Stündlein geschlagen. “Das Pferd tut dir bestimmt nichts. Die Stute, auf der Cami gesessen hat, ist das sanfteste Pferd im ganzen Land”, versicherte er, griff nach Carleys Hand und führte sie ans Maul der Stute.
    “Also gut, ich entspanne mich.” Carley schluckte heftig. “Und nun? Wie komme ich auf dieses Riesenvieh?”
    Er lachte noch immer und dachte nicht an die Folgen, als er sie einfach hochhob und auf den Rücken des Pferdes setzte. Was für ein schlimmer Fehler! Es war schiere Qual, ihr so nahe zu sein und ihren Körper zu spüren. “Das Riesenvieh heißt Lovey”, erklärte er und zog sich vorsichtshalber ein Stück zurück.
    Carley drehte sich ruckartig zu ihm und wäre beinahe aus dem Sattel gerutscht. “Lovey?”
    “Du musst dich festhalten”, warnte er. “Bewege dich nicht zu heftig, ehe du nicht die Füße in die Steigbügel gestellt hast.” Er schob einen ihrer Stiefel in

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