Das Garten Abc
kühl und feucht ist. Regentage sind allerdings ungeeignet.
Aussaat direkt ins Beet
Viele Gartenpflanzen kann man direkt ins Beet säen. Sie brauchen keine Vorkultur im Topf. Wenn Sie die Samen nicht in diesem Jahr gekauft haben, sollten Sie allerdings trotzdem eine Keimprobe machen, wie sie zu Anfang beschrieben wurde. Hinsichtlich des richtigen Zeitpunkts für die Aussaat gilt die Regel: Lieber etwas zu spät als zu früh. Ein Kälteeinbruch oder gar ein Spätfrost kann den jungen Pflänzchen den Garaus bereiten. Dagegen wird eine spätere Aussaat meist durch ein rascheres Wachstum ausgeglichen. Die günstigste Aussaatzeit ist meist auf den Samenpackungen angegeben.
Das Beet für die Ansaat sollte man schon im Herbst vorbereiten. Bei schweren, lehmigen Böden sollte man Sand oder Kompost – oder auch beides – einbringen. Vor der Aussaat im Frühjahr soll der Boden jedenfalls nicht umgegraben, sondern nur seine Oberfläche gelockert und fein zerkrümelt werden. Man kann gut ausgereiften Kompost einarbeiten, aber bedenken Sie: Der Nährstoffbedarf der Jungpflanzen ist gering. Er nimmt erst zu, wenn sie größer werden.
Man unterscheidet bei der Freiland-Aussaat den Breitwurf (Sie kennen ihn sicher von so manchem romantischen Gemälde mit dem Titel „Der Sämann“) und die Reihensaat. Für das Gartenbeet ist die Reihensaat vorteilhaft: Die Pflanzen bekommen mehr Licht, Luft und Nahrung und sind außerdem leichter zu pflegen.
Der Reihenabstand hängt von der Pflanzenart ab. Bei Radieschen und Schnittsalat reichen 15 cm, Möhren und Rettich brauchen zumindest 25 cm. Die entsprechenden Angaben finden Sie meist auf der Samenpackung.
Die Oberfläche des Beetes wird vor der Aussaat geglättet. Am besten mit dem Rücken eines Rechens. Klümpchen sollte man fein zerkrümeln. Dann schlägt man an den Enden der Saatreihe Pflöcke ein und spannt eine Schnur. Entlang der Schnur zieht man mit dem Rechenstiel die Saatrille. Sie sollte knapp drei Zentimeter tief sein, nur bei großen Samen auch etwas tiefer. Bedenken Sie jedoch, dass zu tief liegende Samen faulen können.
Die Samen sollen in der Reihe nicht zu dicht liegen, man muss sonst zu früh vereinzeln. Weil das nicht ganz einfach zu erreichen ist, gibt es verschiedene Aussaathilfen: Särollen, die jeweils nur ein Samenkorn freigeben, ein Saatband oder, bei sehr feinem Saatgut, pillierte Samen. Bei Samen mit einer sehr langen Keimdauer (Petersilie oder Schwarzwurzel als Beispiel) kann man einige Samenkörner eines Schnellkeimers (etwa Schnittsalat) in die Reihen einbringen. Auf diese Weise hat man nach einigen Tagen die Reihen markiert, was Pflegearbeiten sehr erleichtert.
Die Samen werden locker mit Erde bedeckt. Bei Lichtkeimern sollte es allerdings nur eine sehr dünne Erdschicht sein. Zum Schutz vor dem Appetit der Vögel ist es ratsam, ein Netz über das Saatbeet zu spannen.
Der Boden soll bei der Aussaat trocken sein, aber nicht ausgetrocknet. Nach dem Aussäen werden die Reihen ausgiebig gewässert. Man verwendet dazu die Gießkanne mit ihrem sanften Strahl. Ein Guss aus dem Gartenschlauch könnte zumindest einen Teil der Samen wieder ausschwemmen. Auch für das weitere Gießen ist die Kanne das richtige Gerät. Die Aussaat muss jedenfalls stets feucht gehalten werden, darf es aber nicht zu nass haben. Zu nasser Boden kann zu Fäulnis oder Pilzbefall führen.
Sobald die Pflanzen einige Zentimeter groß sind, wird man sie meist vereinzeln müssen, also ihre Abstände innerhalb der Reihe vergrößern. Schon bei der Aussaat daran zu denken und die Samen in größerem Abstand zu säen, bringt nicht unbedingt den gewünschten Erfolg. Nicht alle Samen in einer Reihe gehen auf, und die Saat könnte sehr dürftig aussehen. Sinnvoller ist, die Pflanzen später zu vereinzeln. Ziehen Sie einfach die überzähligen Pflänzchen heraus. Entfernen Sie die schwächeren und lassen Sie die stärksten und schönsten Pflanzen stehen.
Pflanzen sind vielseitige Wesen. Das gilt auch für die Art und Weise, wie man sie vermehren kann. Nicht nur durch Samen – auch durch
VEGETATIVE VERMEHRUNG
WENN TEILE EINER Pflanze zu selbständigen Pflanzen heranwachsen, spricht man von vegetativer Vermehrung. Das passiert in der Natur ständig und eigentlich kann sich jedes Organ einer Pflanze – Zwiebel, Knollen, Rhizome und Wurzelstöcke, Stängel und Triebe – durch Teilung bzw. Abteilung von der Pflanze zu einer Jungpflanze verselbstständigen. Bei Erdbeerpflanzen etwa
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