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Das Garten Abc

Das Garten Abc

Titel: Das Garten Abc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Neuhold
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sticht die Vermehrung durch „Ausläufer“ ins Auge: An den langen Ranken der Mutterpflanze entstehen neue Erdbeerpflänzchen. Nicht sichtbar, weil unter der Erde, vermehrt sich dagegen die Lilie. Sie bildet an ihrer Zwiebel eine Anzahl kleiner Brutzwiebeln, aus denen junge Lilien wachsen. Viele Stauden und auch manche Kräuter vermehren sich durch Wurzelschösslinge. Das heißt, dass aus der Wurzel ein junger Trieb sprießt.
    Diese wenigen Beispiele sollen das allgemeine Prinzip der vegetativen Vermehrung veranschaulichen: Aus einem Teilstück der Mutterpflanze entsteht eine neue, unabhängige Pflanze, und zwar durch die pflanzliche Fähigkeit, Zellen auf bestimmte Weise teilungsfähig werden zu lassen und somit ein Bildungsgewebe für die Erneuerung zu schaffen.
    Der Gartenfreund nimmt diese Vermehrungsfreude der grünen Natur nicht bloß mit staunendem Vergnügen wahr, er nutzt sie selbstverständlich, um seinen Pflanzenbestand zu vermehren.

Zwiebeln
    Die Zwiebel ist ein unterirdisches Speicherorgan bestimmter Pflanzen und dient auch der vegetativen Vermehrung. Während der Vegetationsperiode legt sich das Gewächs einen aus der Photosynthese gewonnenen Vorrat an Nährstoffen an. Dieser Vorrat ist der Grund, weshalb man unter jenen Pflanzen, die besonders früh im Jahr austreiben, so viele Zwiebelgewächse findet. Sie zehren von den gespeicherten Vorräten und müssen nicht ihre gesamte Nahrung mit Hilfe der noch schwachen Frühlingssonne aus dem Boden holen.
    Viele Zwiebeln können in Segmente geteilt werden, etwa jene des Knoblauchs in einzelne „Zehen“. Beim Setzen des Knoblauchs löst man einfach die Zehen von der Knolle und steckt sie im Abstand von 15 cm mit der Spitze nach oben und leicht schräg etwa 4 bis 5 cm tief in lockere, nährstoffreiche Erde. Man kann das zeitig im Frühjahr tun, sobald der Boden nicht mehr gefroren ist, oder auch im späten Herbst bis Anfang Dezember. Übrigens sollte man den zum Setzen bestimmten Knoblauch zumindest für den ersten eigenen Knoblauchanbau im Gartenfachhandel kaufen. Aus der eigenen Ernte kann man dann schöne, gesunde Knollen für die Vermehrung zur Seite legen.
    Zwiebeln bilden meist neben der „Mutterzwiebel“ gesonderte kleine „Brutzwiebeln“ aus. Durch diese vermehrt sich die Zwiebelpflanze selbst. Weil diese Jungpflanzen sehr dicht neben der Mutterpflanze heranwachsen, ist es nötig, die Zwiebeln zumindest alle zwei bis drei Jahre auszugraben und die Brutzwiebeln abzunehmen. Die Pflanzen wachsen sonst zu dicht und behindern sich gegenseitig. So kann es oft Jahre dauern, bis eine an der Mutterzwiebel anliegende Brutzwiebel die Pflanze so weit entwickelt hat, dass sie zur Blüte kommt.
    Viele Gartenblumen sind Zwiebelpflanzen. Die richtige Zeit für die Vermehrung ist nach der Blüte, wenn die Blätter schon welk geworden sind. Das ist bei Frühlingsblumen wie z.B. dem Krokus im Frühsommer, bei Sommerblumen wie Lilien oder Zwiebeliris erst im Herbst. Die Zwiebeln werden kühl und trocken gelagert und spät im Herbst, aber vor dem ersten Frost, ausgesetzt.
    Wichtig ist bei den Zwiebeln die richtige Pflanztiefe. Im allgemeinen soll sie das Zweieinhalb- bis Dreifache des Zwiebeldurchmessers betragen. Für große Zwiebeln muss man mit der Pflanzkelle ein entsprechend großes Loch ausheben. Bei kleinen Zwiebeln ist es vorteilhaft, sie in Gruppen zu legen.
    Frühlingsblumen und Pflanztiefe der Zwiebeln:
    Blaustern (Scilla) 5 cm, Hyazinthe (Hyacinthus) 15 cm, Kaiserkrone (Fritillaria imperialis) 25 cm, Märzenbecher (Leucojum) 10 cm, Narzisse (Narcissus) 10 cm, Schneegläckchen (Galanthus) 5 cm, Traubenhyazinthe (Muscari) 5 cm.
     

 

Knollen
    Knollen sind verdickte Organe der Pflanze. Sie sehen Zwiebeln ähnlich, dienen auch wie die Zwiebeln der Nährstoffspeicherung und bilden zur vegetativen Vermehrung Brutknollen aus. Manche Knollenpflanzen können auch durch Teilung der Knollen vermehrt werden. Die bekanntesten Knollenpflanzen, die Dahlien, sind ein Beispiel dafür.
    Am Ende der Vegetationsperiode werden die Dalienknollen aus dem Boden genommen und in einer Kiste mit Sand über den Winter an einem frostfreien, aber nicht zu warmem Platz gelagert. Der richtige Zeitpunkt dafür ist gekommen, sobald die ersten Fröste das Laub zerstört haben. Dann schneidet man die Stängel etwa 12 bis 15 cm über dem Boden ab. Lässt das Wetter keinen baldigen Wintereinbruch erwarten, so können die Knollen noch etwa zwei Wochen in der Erde bleiben. Spätestens

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