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Das geborstene Schwert

Das geborstene Schwert

Titel: Das geborstene Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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verzerrte ihr Gesicht. Sie schluchzte lautlos. Ihr Herz schlug, als wolle es ihr die Brust zersprengen. Dann begannen die Tränen zu strömen.
    » Du tust ihr weh! «schrie Audun.
    Ungeschickt stach er mit seinem Speer zu. Er ritzte Skaflocs Wange. Der Elfenherr fauchte wie ein Luchs und griff nach seinem Schwert.
    Audun griff von neuem an. Skafloc sprang zur Seite, unmenschlich schnell. Zischend fuhr das Schwert aus der Scheide. Es durchschnitt den Schaft der Axt.» Geh mir aus dem Weg! «befahl Skafloc.
    » Nicht, solange meine Braut lebt! «Audun, außer sich vor Zorn und Entsetzen – und das Entsetzen rührte nicht von Todesfurcht her, sondern von dem, was er in Fridas Augen gelesen hatte – fühlte, daß ihm selbst die Tränen über das Gesicht liefen. Er riß seinen Dolch aus dem Gürtel und fuhr nach Skaflocs Kehle.
    Das Schwert flammte auf, sauste herab und durchschnitt Knochen und Gehirn. Audun rutschte über den Fußboden und schlug gegen eine Wand. Dort fiel er nieder und blieb als blutiges Bündel liegen.
    Skafloc starrte auf die gerötete Klinge in seiner Hand.» Das war nicht meine Absicht «, flüsterte er.» Ich wollte ihn nur zur Seite drängen. Ich hatte vergessen, daß diese Waffe jedesmal Blut trinken muß, wenn sie gezogen worden ist – «
    Er richtete die Augen auf Frida. Sie betrachtete ihn schaudernd. Ihr Mund stand offen, als wolle sie schreien.
    » Es war nicht meine Absicht! «brüllte er.» Und was macht es schon aus? Komm mit mir! «
    Nur mit großer Mühe fand sie ihre Stimme wieder. Halb erstickt klang sie.» Geh. Sofort. Komm niemals wieder. «
    » Aber – «Er tat einen steifen Schritt vorwärts.
    Sie bückte sich und nahm Auduns Dolch auf. Er glänzte in ihrer Hand.» Geh! Wenn du noch einen Schritt näherkommst, durchbohre ich dich hiermit. «
    » Ich wünschte, du würdest es tun «, antwortete er. Er schwankte ein wenig auf seinen Füßen. Aus der Wunde in seiner Wange tropfte das Blut auf den Fußboden.
    » Wenn es sein muß, werde ich mich selbst töten «, sagte Frida.» Versuche, mich zu berühren, du Mörder, du Heide, der du wie ein Tier oder ein Elf bei deiner eigenen Schwester liegen willst! Versuche, mich zu berühren, und ich stoße mir das Messer ins Herz. Gott wird mir die geringere Sünde vergeben, wenn ich dadurch die größere abwende. «
    Skafloc geriet in Wut.» Aye, rufe deinen Gott an, winsele deine Gebete! Ist das alles, wozu du taugst? Du hast dich für ein Dach über dem Kopf verkauft. Das ist Hurerei, ganz gleich, wie viele Priester ihren Segen darüber sprechen … denn du hast mir Treue geschworen. «Er hob das Schwert.» Lieber soll mein Sohn ungeboren sterben, als deinem Gott gegeben werden. «
    Frida stand wie erstarrt vor ihm.» Schlag zu, wenn du willst. Knaben und Frauen und Kinder im Mutterleib – sind das deine Gegner? «
    Er senkte die breite Klinge, und plötzlich stieß er sie, ohne sie gereinigt zu haben, in die Scheide zurück. Da wich die Wut von ihm. Müdigkeit und Kummer überwältigten ihn.
    Seine Schultern sanken herab. Er neigte den Kopf.» Also willst du mich wirklich verstoßen? «fragte er leise.» Das Schwert ist verflucht. Nicht ich war es, der diese bösen Dinge gesprochen oder den armen Jungen erschlagen hat. Ich liebe dich, Frida. Ich liebe dich so sehr, daß die ganze Welt hell ist, wenn du bei mir bist, und schwarz, wenn du fern von mir weilst. Wie ein Bettler flehe ich dich an, zu mir zurückzukommen. «
    » Nein «, keuchte sie.» Geh weg. «Sie schrie auf:» Ich will dich niemals Wiedersehen! Geh! «
    Er wandte sich zur Tür. Sein Mund zitterte.» Einmal habe ich dich um einen Abschiedskuß gebeten «, sagte er beinahe ruhig.
    » Du wolltest ihn mir nicht geben. Willst du es jetzt tun? «
    Sie ging zu Auduns zusammengesunkenem Körper, kniete nieder und berührte mit ihren Lippen die seinen.» Mein Lieber, mein Lieber «, flüsterte sie, strich über das blutige Haar und schloß die erloschenen Augen.» Gott nehme dich zu sich, mein Audun. «
    » Dann Lebewohl «, sprach Skafloc.» Es mag geschehen, daß ich dich zum drittenmal um einen Kuß bitte, und das wird dann das letztemal sein. Ich glaube nicht, daß ich noch lange zu leben habe, und es kümmert mich auch nicht. Aber ich liebe dich. «
    Er ging hinaus und schloß die Tür hinter sich. Sein Zauber erlosch. Die Bewohner des Hauses wurden von bellenden Hunden und Hufschlägen geweckt. Als sie in den vorderen Raum eilten und entdeckten, was dort geschehen war,

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