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Das geborstene Schwert

Das geborstene Schwert

Titel: Das geborstene Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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dann, wenn die Heidengötter sie bringen «, flehte sie.» Übles wird daraus entstehen. Oh, mein Liebster, vergiß das Schwert! «
    » Es ist wahr, die Götter verfolgen damit zweifellos eigene Ziele «, räumte er ein.» aber diese Ziele brauchen nicht unbedingt den unseren entgegengesetzt zu sein. Ich stelle mir das Feenreich als ein Schachbrett vor, auf dem die Asen und Jötunen Elfen und Trolle hin – und herschieben. Das Spiel geht über unser Begreifen hinaus. Doch der kluge Schachspieler gibt Obacht auf seine Steine. «
    » Aber das Schwert ist in Elfenhöhe versteckt. «
    » Ich werde irgendwie hineingelangen. Mir kommt da bereits ein Gedanke. «
    » Das Schwert ist geborsten. Wie willst du – wollen wir den Riesen finden, von dem gesagt wurde, er könne die Klinge heilen? Wie können wir ihn dazu bringen, es zu tun, wenn du die Waffe gegen seine Verwandten, die Trolle, benutzen willst? «
    » Es wird sich ein Weg finden. «Skafloc sprach mit eiserner Entschlossenheit.» Schon jetzt weiß ich ein Mittel, das wie herauszufinden, mag es auch gefährlich sein. Ja, wir können versagen, aber das Geschenk der Götter ist unsere letzte Hoffnung. «
    » Das Geschenk der Götter! «Jetzt begann Frida zu weinen.» Ich sage dir, nichts als Leid kann daraus erwachsen. Ich fühle es in mir, kalt und schwer. Wenn du auf diese Suche gehst, Skafloc, sind unsere gemeinsamen Tage gezählt. «
    » Willst du mich deswegen verlassen? «fragte er entgeistert.
    » Nein – oh nein, mein Liebster – «Sie klammerte sich an ihn.» Es ist nur, daß ich in meiner Seele fühle – «
    Er zog sie enger an sich. Wild küßte er sie, bis sich ihr der Kopf drehte, und er lachte und war fröhlich. Schließlich blieb ihr nichts anderes übrig, als die angstvollen Gedanken zu verbannen, denn sie waren Skaflocs Frau unwürdig.
    Aber in ihrer Liebe lag ein Schmerz, der vorher nicht dagewesen war. Ganz tief in ihrem Inneren fühlte sie, daß sie nicht mehr oft so zusammen sein würden.
     

XIX.
     
    Ein paar Stunden, bevor die nächste Nacht zu Ende ging, hielten sie nach einem rasenden Elfengalopp ihre Pferde an. Skafloc konnte nicht warten, wenn Alfheim im Sterben lag. Der Halbmond stand an einem wolkigen Himmel, und sein blasses Licht fiel durch die mit Eiszapfen behangenen Bäume auf den Schnee. Ihr Atem stieg als Rauchwolken in die stille, kalte Luft und schwebte davon wie Geister, die den Lippen Sterbender entfliehen. Ein dichtes Gebüsch verbarg sie.
    » Zusammen dürfen wir uns nicht näher an Elfenhöhe heranwagen. «Skaflocs Flüstern hörte sich in der Stille unnatürlich laut an.» Aber ich kann es auf Wolfsfüßen bis zum Morgengrauen allein schaffen. «
    » Warum diese Hast? «Frida klammerte sich an seinen Arm, und er schmeckte Salz auf ihrer Wange.» Warum gehst du nicht wenigsten bei Tag, wenn sie schlafen? «
    » Die Verwandlung ist bei Sonnenlicht nicht durchführbar «, erklärte er ihr.» Und sobald ich einmal innerhalb der Burg bin, sind Tag und Nacht dasselbe; zu jeder Stunde wird ein Teil der Trolle schlafen, ein anderer wach sein. Aber drinnen finde ich Helfer. Dabei denke ich vor allem an Lia. «
    » Lia – «Frida biß sich auf die Unterlippe.» Mir gefällt es nicht, dieses ganze verrückte Unternehmen. Gibt es überhaupt keine andere Möglichkeit? «
    » Keine, die mir einfällt. Du, meine Liebste, hast die schwerste Aufgabe – das gebe ich zu –, weil du hier warten mußt, bis ich zurückkehre. «Er sah ihr in das beschattete Gesicht, als wolle er sich jeden einzelnen Zug einprägen.» Also, stelle ein Zelt aus den mitgebrachten Häuten auf, bevor die Sonne aufgeht, damit die Pferde vor ihrem Licht geschützt sind. Und denke daran, daß ich in Menschengestalt zurückkommen muß, weil ich dann eine Last zu tragen habe. Daher kann ich bei Tage gehen und werde bis zum Abend sicher sein, aber ich komme langsamer voran und werde nicht früher als morgen Abend eintreffen. Sei nicht tollkühn, Prinzessin. Wenn Trolle in die Nähe kommen oder wenn ich bis zum dritten Abend nicht wieder da bin, fliehe. Gehe in die Welt der Menschen und des Sonnenscheins. «
    » Das Warten kann ich ertragen «, antwortete sie tonlos.» aber daran zu denken, ich solle diesen Ort verlassen, ohne zu wissen, ob du lebst oder – «sie schluckte» – oder tot bist, das mag meine Kräfte übersteigen. «
    Skafloc sprang aus dem Sattel in den Schnee, der unter seinen Füßen knirschte. Schnell zog er sich nackt aus. Vor Kälte

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