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Das gebrochene Versprechen

Das gebrochene Versprechen

Titel: Das gebrochene Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Muller
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wenn man
glaubt, auf einer Spur zu sein. War es reiner Zufall, dass Forrest Curtin bei
Rickys Band gelandet war — oder war es Teil eines raffinierten Plans?
    »Jenny«, sagte ich, »können Sie
an der Sache dranbleiben? Ihr Vorrang einräumen? Nochmal alle Leute befragen,
die die Terriss kannten, und ihnen das Pressefoto von Curtin zeigen, das ich
Ihnen gefaxt habe? Vielleicht hat sie ja irgendwer mal zusammen gesehen. Und
diesen Exfreund in Nashville auftreiben?«
    »Wird sich schon machen lassen.
Wo kann ich Sie erreichen?«
    »Hier, bis etwa neunzehn Uhr.
Danach unter dieser Nummer.« Ricky hatte eingewilligt, mir sein Handy zu
leihen, und ich gab ihr die Nummer. »Und wenn Sie mich da aus irgendeinem Grund
nicht erreichen, bin ich ab dem frühen Morgen im Hyatt Regency in Albuquerque.«
    »Sie kommen ganz schön rum.
Zufällig auch in meine Richtung?«
    »Ich werde wohl Samstagabend in
Austin sein.«
    Austin — wo alles angefangen
hatte.
    Um zehn saßen Hy und ich mit
Rats in unserer Suite, um nochmal den definitiven Zeitplan und die
Sicherheitsarrangements für die Tour durchzugehen. Hy hatte dem Road-Manager
bisher nur das absolute Minimum über die ganze Verfolgungskampagne erzählt,
aber jetzt mussten wir wohl aufdecken, dass unserer Meinung nach ein Insider
daran beteiligt war. Rattray schien zu spüren, dass er nicht die ganze
Geschichte erfuhr, stellte aber keine Fragen. Es wäre eher sein Stil, dachte
ich, Augen und Ohren aufzusperren und darauf zu hoffen, unauffällig weitere
Informationen aufzuschnappen. »Okay«, sagte Hy, »die Leute vom Amphitheatre
sind gebrieft und koordinieren ihre Sicherheitsmaßnahmen mit uns. Wenn das
Konzert vorbei ist, schaffen wir Ricky sofort dort raus und in eine Limousine,
die ihn nach Union Station bringt.«
    »Allein?«, fragte ich.
    »Nein, Rae wird bei ihm sein.
Ich wollte auch mitfahren, aber er bestand darauf, noch ein bisschen Zeit mit ihr
allein zu haben, bevor er abfährt. Anschließend wird sie mit der Limousine nach lax gebracht, zu ihrem Flieger
nach San Francisco.«
    Rattray schnaubte und knurrte:
»Kurt hat Recht — er denkt echt mit dem Schwanz.«
    Ich funkelte ihn finster an und
sagte zu Hy: »Mach weiter.«
    »Die PR-Frau, Toole, sagt, sie
rechnen mit einem großen Andrang am Bahnhof — Presse und Fans. Angesichts der
jüngsten Zeitungsberichte werden sie ihm eine Menge Fragen stellen, und er wird
sie beantworten müssen. Wir werden versuchen, ihn so schnell wie möglich durch
den Bahnhof und durch die Sperre zu bugsieren. Über diesen Punkt kommt niemand
raus, nur Rickys Tross und die Presseleute, die zu der Zug-Party geladen sind.
Unser bester Bodyguard und ich werden dicht an ihm dranbleiben, vom Verlassen
der Limousine bis zum Betreten der Suite in Albuquerque.«
    Ich fragte: »Es bleibt dabei,
dass wir ab Barstow den Charterflug nehmen?«
    Er nickte.
    »Wie lang ist die Fahrt?«
    »Bis Barstow? Drei Stunden,
achtzehn Minuten.«
    »Gott, gab es denn keinen
näheren Flughafen?«
    Rats sagte: »Die Alternativen
waren Fullerton und San Bernardino, was beides nicht genug Zeit gelassen hätte,
die Presse zu bedienen, und Victorville, wo es Probleme mit dem Flughafen gab.
Barstow ist der günstigste Ort für den Transfer.«
    »Okay, was passiert dort?«
    »Am Bahnhof stehen Autos bereit
und bringen uns zum Flughafen. Wir haben zwei Maschinen gechartert. Sie, Rick,
Ripinsky, Kurt und ich nehmen die eine, die Band und die PR-Leute die andere.«
    »Kurt kommt auch mit?«
    »Ja. Hat’s in letzter Minute
beschlossen, nachdem Rick ihm von diesen Drohungen erzählt hatte. Er meint,
Seine Majestät kann vielleicht seine Hilfe brauchen.«
    Ich schob nachdenklich die
Lippen vor, fragte mich, ob Hilfsbereitschaft tatsächlich das wahre Motiv des
Managers war.
    »Was ist?«, fragte Hy.
    »...Nichts.« Ich hatte Girdwood
zwar nicht gänzlich aus dem Kreis der Verdächtigen ausgeschlossen, befand aber,
dass er, wenn er schon mitkommen wollte, dort am besten aufgehoben war, wo ich
ihn im Auge behalten konnte. »Und in Albuquerque sind wir wann?«
    »Um die unchristliche Zeit von
fünf Uhr vierzig«, sagte Hy. »Wir werden mit Limousinen abgeholt und ins Hyatt
gebracht. Dort haben wir zwei Etagen — eine für die Roadies, die andere für uns
Übrige. Jedes Stockwerk hat zwei Flügel, und wir teilen uns genau so auf wie
auf die Flugzeuge.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich
will, dass Kurt bei den Bandmitgliedern untergebracht wird.«
    Rats Augen verengten

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