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Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Titel: Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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eben etwas, bis ihr hungrig seid.«
    Er deutete auf sich. »Mein Name ist Carlo. Carlo Rix.« Er deutete auf die Drizil und forderte sie damit wortlos auf, sich vorzustellen.
    Der Drizil, den René für den Offizier hielt, schnaubte verächtlich und wandte sich demonstrativ ab.
    »Glaubst du, das das was wird?«, mischte sich René unvermittelt ein.
    »Um ganz ehrlich zu sein … nein«, erwiderte Carlo ehrlich. »So wird das tatsächlich nichts.«
    »Und jetzt?«
    Carlo überlegte einen Moment, ohne auf Renés Frage einzugehen. Schließlich griff er zur Überraschung seines Stellvertreters nach oben und löste die Verschlüsse seines Helms.
    René war mit einem Mal aufs Äußerste alarmiert. »Stopp mal, das hast du doch jetzt nicht wirklich vor!«
    »Es gibt keinen anderen Weg. Sie werden nicht reden, solange ich ihnen nicht auf Augenhöhe gegenübertrete, und dazu muss ich Vertrauen demonstrieren – und Mut.«
    »Oder Dummheit«, hielt René dagegen. »Sie könnten dich mit ein paar Tönen umbringen. Mach das nicht, Carlo.«
    »Vertrau mir, René.«
    »Dir vertraue ich, aber denen nicht.«
    René zog die Nadelpistole, die in einem Holster an seiner Hüfte hing, und stellte sich neben seinen Kommandanten.
    Zischend lösten sich die letzten Verbindungen zwischen Kampfanzug und Helm und Carlo zog ihn vom Kopf. Er strich sich einmal durch die schweißnassen Haare, bevor er den Helm dann neben sich auf den Boden legte.
    Seine Handlung provozierte tatsächlich eine Reaktion vonseiten der Drizil. Sie ließen Carlo keine Sekunde aus den Augen, als dieser den Helm abnahm. Der Driziloffizier trat nach vorne und öffnete den Mund. Kein Laut kam aus der Öffnung.
    Carlo griff sich plötzlich mit schmerzverzerrtem Gesicht an die Ohren. René stellte sich instinktiv schützend vor seinen Kommandanten und hob die Waffe. Die Legionäre in seinem Rücken, kamen drohend näher, die Nadelgewehre im Anschlag.
    »Aufhören!«, schrie René. »Sofort!«
    Um seine Drohung zu unterstreichen, schoss er, ohne zu zögern, einem der Drizil ein Projektil in die Schulter. Dieser schrie gequält auf und taumelte gegen die hintere Wand der Zelle.
    Unvermittelt schloss der Driziloffizier seinen Mund. Im selben Moment nahm Carlos Gesicht wieder einen entspannteren Ausdruck an. Aus seinem rechten Ohr floss ein dünner Blutsfaden.
    René musterte seinen Freund besorgt. »Alles in Ordnung?«
    Carlo nickte. »Ja, es geht schon wieder.«
    »Setz deinen Helm wieder auf. Du hast gerade großes Glück gehabt. Hätte auch schlimmer kommen können.«
    »Nein«, widersprach Carlo. »Wir machen Fortschritte. Das gebe ich nicht so einfach auf.«
    »Das nennst du Fortschritte?«, meinte René ungläubig. »Du wärst beinahe draufgegangen.«
    »Wenigstens haben sie reagiert«, antwortete Carlo, während er aufmerksam die Drizil beobachtete. Zwei der Drizil kümmerten sich um den Verletzten, der im hinteren Teil der Zelle kauerte, seine Schulter hielt und vor Schmerzen wimmerte.
    Der Driziloffizier stand direkt vor dem Gitter und musterte die Menschen mit undeutbarer Miene. Der Drizil öffnete abrupt den Mund und die Legionäre hoben erneut drohend ihre Waffen, doch dieses Mal verkrampfte sich Carlo nicht angesichts eines unsichtbaren Angriffs. Zu ihrer aller Überraschung begann der Drizil, in menschlicher Sprache zu sprechen.
    »Das wird dir alles nichts nützen, Mensch«, sagte der Driziloffizier. »Wir würden eher sterben, als etwas zu verraten.«
    Die Worten kamen ungelenk und abgehackt. Eine Drizilzunge war eindeutig nicht dafür geschaffen, menschliche Worte zu formen, und doch drückte sich der Drizil klar und verständlich aus.
    Carlo lächelte. »Siehst du, René? Ich sagte doch, wir machen Fortschritte.«
      
    Der Biss des Drachengeiers brannte wie die Hölle. Dass ihn der Biss zudem an einer sehr empfindlichen Stelle erwischt hatte, machte die Sache nicht unbedingt besser. Tatsächlich sah sich Edgar seitdem dem gutartigen Spott seiner Teamkameraden und anderer Legionäre ausgeliefert, den er großzügig ignorierte. In Momenten, in denen er sich unbeobachtet fühlte, schmunzelte er selbst darüber. Es war eigentlich auch ganz schön komisch. Es würde noch eine ganze Weile vergehen, bevor er wieder schmerzfrei sitzen konnte.
    Der Raumhafen mit dem angrenzenden Kasernenbereich befand sich inzwischen wieder in Händen der Legion. Es waren zwei Tage lange Kämpfe und fast dreihundert Mann Verlust notwendig gewesen, um das Areal von den Drizil

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