Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Titel: Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
Vom Netzwerk:
Spätestens dann sind wir in Sicherheit.«
    »Dein Optimismus kann einem ganz schön auf den Sack gehen.«
      
    Die Unterhaltung mit den Drizil gestaltete sich recht schwierig. Die drei rangniederen Drizil schwiegen die ganze Zeit. Carlo hatte Verbandsmaterial bringen lassen und ihnen erlaubt, ihren verletzten Artgenossen zu versorgen. Er hätte ihnen auch Schmerzmittel oder andere Medikamente bringen lassen, doch er wusste nicht, welche Auswirkungen dies auf die Drizil haben würde. Theoretisch könnte sogar ein einfaches Mittel gegen Kopfweh bei den Drizil ein tödliches Gift sein, also besser kein Risiko eingehen.
    Der Driziloffizier ging hin und wieder auf Carlos Gesprächsversuche ein, doch es war klar, dass der Drizil die Menschen verachtete. Nicht gerade die beste Grundlage für eine ausgewogene und informative Unterhaltung.
    »Es wäre ein Anfang, wenn Sie mir Ihren Namen verraten würden.«
    »Wieso? Wie würde Ihnen mein Name schon helfen?«, fragte der Drizil zurück.
    »Helfen würde er mir im Prinzip nicht, aber es wäre ein vielversprechender Anfang, um einen Dialog zu beginnen.«
    »Einen Dialog?«, höhnte der Drizil.
    »Ja, einen, mit dem unsere Völker vielleicht zu einem Konsens kommen könnten.«
    »In diesem Krieg gibt es nur einen Konsens: Die Menschheit muss unterworfen werden – oder vernichtet. Es gibt keinen Raum für Kompromisse.«
    Carlo schluckte. Dieser Haltung der Drizil war er sich schon lange bewusst. Man konnte nicht gegen diesen Feind kämpfen und sich über dessen Haltung nicht im Klaren sein. Es war jedoch eine Sache, dies zu erahnen, und eine ganz andere, sie von einem Drizil unmissverständlich ausgesprochen zu hören.
    »Und der Krieg ist so gut wie gewonnen«, setzte der Drizil hinzu. Die Mimik eines Drizil zu deuten, war nicht unbedingt Carlos Stärke, doch er war sich ziemlich sicher, einen schadenfrohen Unterton aus der Stimme seines Gegenübers herauszuhören.
    »Noch nicht«, entgegnete Carlo mehr aus Trotz denn aus dem Glauben heraus, dass der Drizil im Unrecht war.
    »Nur eine Frage der Zeit.«
    Der Drizil überlegte einen Moment und hob schließlich stolz den Kopf. »Mein Name ist Taran Stuullonor.«
    Carlo nickte. »Jetzt kommen wir endlich weiter. Und Ihr Rang?«
    »Der tut nichts zur Sache.«
    »Meine Vermutung lautet, dass Sie ein hohes Tier innerhalb der Drizilhierarchie sind.«
    »Ihr Glaube ist für mich nicht von Belang«, schüttelte der Gefangene den Kopf. »Ich bin aber neugierig. Warum haben Sie den Helm abgenommen?«
    »Ich wollte eine Reaktion provozieren. Irgendeine. Außerdem wollte ich Vertrauen erzeugen.«
    Der Drizil gab ein zischendes Geräusch von sich und Carlo vermutete, dass der Gefangene ihn auslachte. »Das war ein wenig naiv, finden Sie nicht?«
    »Vielleicht, aber wir reden doch miteinander. Unter diesen Umständen betrachte ich das bereits als Erfolg.«
    Der Drizil legte den Kopf schief, als er über Carlos Worte nachdachte, schließlich neigte er anerkennend leicht den Kopf. »Mag sein.«
    »Warum zerstören die Drizil einige Welten und besetzen andere?«
    »Sie geben einfach nicht auf, oder?«
    »Warum sollte ich?«
    »Weil Ihre Welt bald unterworfen sein wird. Es würde viel einfacher für Sie und Ihr Volk, wenn Sie das einfach akzeptieren würden.«
    »Wir werden niemals aufgeben«, hielt Carlo stur dagegen.
    »Ja, ist mir auch schon aufgefallen. Ihr Menschen kämpft oft über jedes vernünftige Maß hinaus weiter.«
    »Wir schätzen unsere Freiheit.«
    » Wir auch.«
    Carlo stutzte bei der Betonung des Wortes wir. Die Art, wie der Drizil diesen Satz aussprach, legte nahe, dass die Drizil die Menschheit als Bedrohung ihrer Freiheit ansahen, doch das ergab gar keinen Sinn. Die Menschen hatten nichts gegen die Drizil gehabt, bis diese mit der Besetzung menschlicher Kolonien begonnen hatten.
    »Was meinen Sie damit?«
    »Das wissen Sie ganz genau!«
    Carlo schüttelte verwirrt den Kopf. »Ich weiß nur, dass die Drizil unsere Welten auf der Suche nach Rohstoffen angegriffen haben.«
    »Das ist eine Lüge!«, brauste der Drizil jäh auf. »Angefangen habt ihr diesen Krieg. Ihr Menschen!«
    Carlo sprang wutentbrannt von seinem Stuhl auf, wobei dieser umfiel und unbeachtet auf dem Boden liegen blieb. Die fünf Legionäre hinter ihm hoben alarmiert die Waffen, um auf das geringste Zeichen einer feindseligen Aktion, die Drizil in der Zelle niederzustrecken.
    »Unverschämter Bastard! Ihr habt angefangen, unsere Kolonien an der Grenze

Weitere Kostenlose Bücher