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Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Titel: Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Hotelleitung zu beschweren. Ich hatte ein ruhiges Zimmer verlangt.«
    »Ich weiß nicht, was mir mehr auf den Sack geht: dein Optimismus oder deine Witze.« Das Lächeln auf Marcs Gesicht strafte jedoch die Strenge in seinen Worten Lügen.
    »Gewöhne dich besser dran. So, wie es aussieht, musst du noch eine ganze Weile mit meiner Gesellschaft vorliebnehmen.«
    »Mein Pech nimmt und nimmt kein Ende.« Ein heiseres Kichern begleitete seine Worte, das jedoch schnell in unterdrücktes Krächzen überging. Angelo holte eine Wasserflasche aus ihrem schwindenden Vorrat und hielt sie seinem Crewmitglied an die Lippen, das hastig zu trinken begann.
    »Sachte, sachte!«, mahnte Angelo, woraufhin Marc langsamere, kontrollierte Schlucke nahm. Als Angelo die Flasche absetzte, erntete er von seinem Kameraden ein dankbares Nicken.
    »Wie weit werden wir noch haben?«
    »Keine Ahnung. Kommt darauf an, wie weit sich die Bodentruppen zurückziehen mussten. Wenn wir weiterhin so vielen feindlichen Patrouillen ausweichen müssen, werden wir mit Sicherheit noch zwei oder drei Tage unterwegs sein.«
    »So lange, meinst du?«
    »Könnte ich mir sehr gut vorstellen.«
    »Das kann ja heiter werden.«
    Angelo nickte, ohne zu antworten. Marc warf einen besorgten Blick zum Himmel. »Wie es wohl da oben im Moment aussieht?«
    »Nicht gut, würde ich meinen, und zwar für beide Seiten.« Angelo kratzte sich nachdenklich am Kinn, an dem ein Dreitagebart zu sprießen begann. Das Erste, was er sich gönnen würde, sobald er die Gelegenheit erhielt, wäre eine ordentliche Rasur. »Lestrade muss in nächster Zeit eine Entscheidung herbeiführen, solange unsere Kräfte noch die Stärke haben, die Drizil zu schlagen. Die Drizil-Streitmacht ist beinahe ebenso am Ende wie wir, allerdings immer noch stark genug, um uns übel mitzuspielen.«
    »Wir sollten dort oben sein.«
    »Ohne neues Schiff wird das wohl nichts werden.« Angelo lächelte angesichts des Enthusiasmus seines Begleiters. Dabei konnte er ihm dessen Tatendrang nicht verdenken. Er selbst würde ebenfalls nichts lieber tun, als die Drizil für den Verlust von Schiff und Besatzung büßen zu lassen, doch dies stand im Moment jenseits jeder Möglichkeit. Im Augenblick hieß die Devise: In Bewegung und den Drizil einen Schritt voraus bleiben.
    »Wir sollten weiter«, meinte Angelo, um den Fokus auf aktuellere Probleme zu lenken, und half Marc auf die Füße. Der Waffenoffizier wirkte schwach und kaum in der Lage, auf den Beinen zu bleiben. Er schien jedoch auch entschlossen, Angelo dies nicht merken zu lassen. Er tat ihm den Gefallen und gab vor, von den Problemen des Mannes nichts zu bemerken. So humpelten sie weiter durch eine vom Krieg zerstörte Stadt, immer auf der Hut vor feindlichen Patrouillen, die hinter jeder Ecke lauern konnten.
      
    »Sind Sie sicher?«, fragte Lestrade im Tonfall eines Mannes, der sich nicht getraute, sich Hoffnungen hinzugeben, die sich als trügerisch erweisen mochten. »Haben Sie den Funkspruch authentifiziert?«
    »Aye, Sir. Funkspruch ist authentisch«, erwiderte sein XO. Mueller wirkte nicht weniger zufrieden als sein Commodore.
    »Gott sei Dank. Keine Sekunde zu früh.« Nur mit Mühe unterdrückte er das Zittern der Finger, die die willkommene Nachricht hielten. Die Nachricht war relativ simpel und kurz, und doch konnte sie den Verlauf der ganzen Schlacht und sogar das Schicksal des Perseussystems wenden:
      
Von:       Schlachtkreuzer Behemoth-Klasse HMS Crusader
  Captain Norman Kusak
An:         Schlachtkreuzer Swordmaster-Klasse HMS Vengeance
  Commodore Horatio Lestrade
      
Commodore Lestrade,
Reparaturen im Worgansystem erfolgreich abgeschlossen.
Sind auf dem Rückweg nach Perseus mit allen neun Kriegsschiffen und mehr als sechzig Torpedoschnellbooten.
Voraussichtliche Ankunftszeit in etwa fünf Tagen.
Halten Sie durch.
Wir kommen.
Hochachtungsvoll,
Captain Norman Kusak
19. Juli 2848
      
    Lestrade las die Nachricht ein zweites und schließlich ein drittes Mal, um sicherzugehen, dass er nichts falsch verstanden und auch nichts übersehen hatte.
    Endlich zufrieden legte er den Zettel ab. Die neun zur Reparatur ins Worgansystem überstellten Kriegsschiffe kehrten einsatzbereit zurück. Und wie es aussah, brachten sie noch ein paar Freunde mit. Freunde, die sie dringend benötigten. Neun Schiffe plus Schnellboot-Geleitschutz stellten eine überragende Verstärkung dar, vor allem wenn man betrachtete, in welch schlechtem Zustand sich

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