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Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Titel: Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Magazin in sein Nadelgewehr und genoss die Sonne, deren Wärme sich angenehm auf seiner Kopfhaut anfühlte. Niemand wusste, ob sie morgen die Sonne noch genießen durften.
    Edgar war ein ruhender Pol inmitten hektischer Betriebsamkeit. Der Angriff würde innerhalb der nächsten fünf Stunden beginnen und entweder sie schafften es, zur Drizilapparatur durchzubrechen, oder Perseus wäre verloren.
    Eine Gestalt verdunkelte für einen Augenblick die Sonne, bevor sie sich neben Edgar niederließ. Als der Legionär den Helm abnahm, erkannte er Dianeira Kolja. Die Aufklärungslegionärin schenkte ihm ein verschmitztes Lächeln.
    »Ist dir langweilig?«, fragte sie offenbar belustigt.
    »Nicht wirklich«, erwiderte er. »Ich überprüfe nur noch ein letztes Mal meine Ausrüstung.«
    »Ein letztes Mal?«, wiederholte sie. »Eine etwas unglückliche Formulierung, nicht wahr?«
    Edgar lachte kurz auf. »Da hast du wohl recht. Tut mir leid.«
    Sie zuckte leichthin mit den Achseln. »Glaubst du, wir können es schaffen?«
    Der besorgte Tonfall in ihrer Stimme ließ ihn aufhorchen. »Wir sind die 18. Legion. Wir schaffen alles.«
    Daraufhin schenkte sie ihm einen schrägen Blick.
    »Hoffe ich«, fügte er schmunzelnd hinzu.
    »Deine Laune kann nichts verhageln, oder?«
    »Im Moment gibt es auch noch keinen Grund dazu.« Er musterte sie aus dem Augenwinkel. »Du denkst zu viel nach. Kann das sein?«
    »Schon möglich, aber ich muss immer wieder darüber nachdenken, was wohl passieren wird, falls wir gewinnen.«
    »Hm … keine Ahnung. Vermutlich werden wir erst mal Perseus wiederaufbauen. In den letzten Monaten ist viel zerstört worden. Es wird sicherlich einiges zu tun geben. Und falls wir verlieren … nun … dann brauchen wir uns wenigstens darüber keine Sorgen mehr zu machen.«
    »Du hast einen verdammt makabren Sinn für Humor.«
    Trotz ihrer eher harten Worte schlich sich in ein Lächeln auf ihre Züge, das jedoch schnell wieder schwand. »Ich habe andere Dinge gehört. Gerüchte.«
    »Was für Gerüchte?«, fragte Edgar mit einem Mal hellhörig.
    »Falls wir gewinnen, ziehen wir in den Krieg. Rix hat vor, weitere Welten für den Kampf gegen die Drizil zu mobilisieren und den Kampf zum Feind zu tragen. Eventuell kehren wir sogar nach Vector Prime zurück, um der 24. und ihrer Schwesterlegion zu helfen und die Drizil von dort zu vertreiben.«
    »Oh, das ist übel … alles in allem.«
    »Alles in allem?«
    »Egal wie der Kampf auch ausgeht, wir werden für eine Weile nicht in der Lage sein, einen Feldzug zu führen. Zu viele Verluste, zu viele Lücken in unserer Aufstellung. Diese müssen wir erst mal ausgleichen.«
    »Aus deiner Stimme höre ich ein Aber heraus.«
    Edgar nickte.
    »Aber sobald wir wieder Sollstärke haben, würde ich es gar nicht so schlecht finden, wenn wir die Erfolgsbilanz der Drizil ein wenig zu unseren Gunsten verschieben.«
    »Du würdest eine Fortsetzung des Krieges gutheißen?«
    »Der Krieg geht so oder so weiter, ob wir ihn fortsetzen oder nicht.« Sie wirkte nicht überzeugt und er fühlte sich genötigt nachzubohren. »Oder bist du anderer Meinung?«
    »Ich habe mit anderen Truppführern gesprochen. Viele sind der Meinung, dass wir unsere Bemühungen auf Perseus beschränken und uns hier etwas aufbauen sollten.«
    »Und falls die Drizil zurückkehren? Dann würden wir allein dastehen. Genauso wie wir die anderen menschlichen Welten allein gelassen haben. Nein, den Kopf in den Sand zu stecken, ist keine Lösung.«
    Dianeira überlegte eine Weile und schüttelte schließlich den Kopf. »Vielleicht hast du recht, aber die Entscheidung wird ohnehin von denen getroffen, die mehr zu sagen haben als wir.«
    Nicht sicher, was er darauf erwidern sollte, lächelte er lediglich.
    Sie stand auf und machte Anstalten, ihren Helm aufzusetzen. Kurz bevor ihr Gesicht unter dem Helm verschwand, zwinkerte sie ihm noch ein letztes Mal zu. »Erinnerst du dich noch an unser Gespräch in der Kaserne? Falls wir beide den Tag überleben, würde ich gerne den Umstand feiern, noch am Leben zu sein.« Ihr aufkeimendes Lächeln wurde durch den klobigen Kampfhelm verborgen und sie verschwand in der Menge, bevor Edgar darauf etwas erwidern konnte.
    Seine Aufmerksamkeit wurde von Becky abgelenkt, die sich durch die umhereilenden Soldaten arbeitete. Sie hielt jedoch nicht auf ihn zu, sondern auf Vincent, der seine Ausrüstung etwas abseits überprüfte. Edgar zog fragend eine Augenbraue hoch. Das dürfte interessant

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