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Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Titel: Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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einen erleichterten Seufzer aus und gab das Messer zurück.
    Becky nahm es lächelnd an sich. »Ein Problem gelöst.« Sie stand auf und streckte ihre Muskeln. »Vergiss nie, dass du ein Mitglied der Legion bist. Du bist einer von uns. Und das wird niemand, der es nicht verdient.« Mit diesen Worten ging sie davon.
    Vincent starrte ihr hinterher, noch lange nachdem sie bereits außer Sicht war, und ausnahmsweise dachte er diesmal nicht an ihren schlanken, attraktiven Körper. Vielmehr dachte er über ihre Worte nach. Konnte es tatsächlich so einfach sein? In einem Punkt hatte sie recht: Angela Flynn war sehr pingelig, wenn es darum ging, wer in ihre geliebte Legion eintrat. Aber tollpatschig blieb tollpatschig, da gab es nichts dran zu rütteln.
    Er machte sich daran, das Gewehr wieder zusammenzusetzen, doch während seine Finger mit äußerster Präzision ihrer Arbeit nachgingen, drehten sich seine Gedanken immer wieder um das soeben erlebte Gespräch.
        
     

24
     
    Commodore Horatio Lestrades Nerven lagen blank. Sein Körper saß stocksteif auf seinem Kommandosessel, jede Faser gespannt wie eine Sprungfeder angesichts der erwarteten Schlacht.
    Lestrades Flotte war seit Stunden dabei, sich in der Nähe des achten Planeten zu sammeln. Seine Streitmacht bestand noch aus einem Dutzend Kriegsschiffen unterschiedlicher Klassen und etwas mehr als achtzig Schnellbooten. Er gab sich keinerlei Illusionen über die Fähigkeiten seiner Schiffe hin. Sie alle hatten in den vergangenen Monaten zum Teil sehr schwere Schäden erlitten. Es war keines unter ihnen, das nicht unter Fehlfunktionen aufgrund von Gefechtsschäden litt. Hüllenbrüche und ausgefallene Waffensysteme gab es zuhauf. Die technischen Crews hatten alles gegeben und nahezu Übermenschliches geleistet, weit mehr, als irgendjemand zu hoffen gewagt hätte. Trotzdem würde die bevorstehende Schlacht sie alle an ihre Grenzen und darüber hinaus führen.
    Die Drizil verfügten noch über etwa zwanzig bis fünfundzwanzig Kriegsschiffe und vielleicht ein halbes Dutzend Versorgungsschiffe im System. Lestrades einziger Trost war es, dass die Drizil unter genau denselben Problemen litten wie die Verteidiger. Die ständigen Angriffe, die Abfolge von Offensiven und Gegenoffensiven hatten beide Seiten zermürbt. Doch man durfte nicht außer Acht lassen, dass die Drizil zahlenmäßig überlegen waren, und auch wenn die meisten ihrer Schiffsklassen kleiner und leichter waren als terranische Schiffe, so mochte gerade das Ausmaß der erlittenen Schäden sich für den Ausgang der Schlacht als Zünglein an der Waage erweisen. Lestrade bedauerte, dass die erwartete Verstärkung aus dem Worgansystem noch nicht eingetroffen war. Mit ihr im Rücken hätte er sich bedeutend wohler gefühlt. Sie mussten es einfach ohne sie schaffen.
    »Wie lange noch, Eugene?«, fragte er seinen XO.
    »Die Majestic und die Mercury nehmen gerade ihre Positionen innerhalb der Formation ein. Das sind die Letzten.«
    Die Majestic war ein Schlachtkreuzer der Behemoth-Klasse und die Mercury ein Kreuzer der Ares-Klasse. Beide Schiffe hatten sich bewährt und es war beruhigend, sie an seiner Seite zu wissen. Er hatte ihnen bewusst Positionen zugewiesen, die es ihnen erlauben würde, ihr Feuer und ihre Manöver zu koordinieren und zu kombinieren. Die beiden Schiffe und ihre Besatzungen hatten seit Beginn der Invasion gut zusammengearbeitet und mehrere erfolgreiche Schläge gegen den Feind geführt.
    »Ausgezeichnet. Rix wird mit dem Vormarsch auf die feindliche Stellung bereits begonnen haben. Wir müssen uns exakt an den Zeitplan halten.«
    Der Zeitfaktor war tatsächlich von essenzieller Bedeutung. Es war unbedingt erforderlich, dass Bodentruppen und Flotte zur selben Zeit gegen den Feind vorgingen. Der Angriff von Lestrades Schiffen würde verhindern, dass die Drizilschiffe ein Orbitalbombardement durchführten oder ihre Jäger gegen die Truppen der Legion aussandten. Eine erfolgreiche Offensive ohne Beteiligung der Flotte war undenkbar.
    Mueller nickte, während er die Formation der Flotte auf etwaige Schwachstellen überprüfte. Lestrade hatte sich dafür entschieden, bei seinem Anflug auf die Drizilkräfte auf Finessen zu verzichten. Es gab ohnehin keine Tricks in seinem Repertoire mehr, mit denen er die vorliegende Situation zu seinen Gunsten verbessern könnte.
    Die Drizilschiffe sammelten sich im Orbit über Perseus, genau über der Apparatur, der ihre Aufmerksamkeit galt. Die Drizil ahnten, dass

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