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Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Titel: Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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kürzester Zeit überwältigen. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin von den Fähigkeiten meiner Leute überzeugt und es ist eine Ehre, sie zu befehligen, doch die meisten haben noch nie einen Drizil auch nur gesehen, geschweige denn gegen sie gekämpft. Dafür ist Perseus viel zu abgelegen. Von Kämpfen sind wir zum Glück bisher verschont geblieben, wenn man von gelegentlichen Kämpfen gegen Banditen und Piraten absieht. Ich bezweifle, dass sie sich auch nur gegen eine kleine feindliche Streitmacht eine nennenswerte Zeitspanne über würden behaupten können. Daher ist es für uns von existenzieller Bedeutung, dass die Drizil unsere Heimatwelt nicht finden. Sie würden uns überrennen.«
    »Die Miliz vielleicht.« Sam hob stolz den Kopf. »Aber die Legion ist auch noch da. Vergessen Sie das nicht.«
    »Aber die Legion ist eben genau das«, widersprach Lecomte, » eine Legion, nicht mehr. Auch wenn sie den Drizil sicher würde schaden können, wäre es unwahrscheinlich, dass sie einer feindlichen Invasion auf die Dauer würde standhalten können.«
    »Ich finde, Sie sehen das alles ein wenig zu pessimistisch«, mischte sich Carlo erneut ein. »In gewisser Weise arbeitet der Erfolg der Drizil jetzt gegen sie. Ja, die Drizil sind im Moment im Vorteil, in so gut wie jeder Hinsicht. Und in absoluten Zahlen würden sie uns einfach hinwegfegen. Da sind wir uns wohl alle einig. Aber die Drizil sind nun fast im ganzen Imperium in Kämpfe verwickelt. Und Welten, die die Drizil einnehmen, müssen die Drizil auch halten. Das bedeutet, sie benötigen in jedem besetzten System ein Flottenkontingent und eine massive Besatzungsarmee. Sie haben gar nicht mehr die taktische und strategische Flexibilität, um eine Flotte in Marsch zu setzen, wie sie gegen das Solsystem eingesetzt wurde.« Carlos Blick huschte zwischen dem Gouverneur und dem Milizgeneral hin und her.
    »Sehen Sie, General«, fuhr er schließlich nachsichtig fort, »es gibt noch einen weiteren Punkt, der mich beschäftigt und meiner Meinung nach diese Operation zwangsläufig erforderlich macht. Wir sind nur eine Legion. Das Imperium umfasste fünfundsiebzig Welten, dutzende Milizregimenter, fünfunddreißig Legionen und über viertausend Kriegsschiffe. Ich weigere mich zu glauben, dass das alles vergangen ist, dass alle Kriegsschiffe zerstört und alle Legionen ausgelöscht wurden. Allein, dass dort draußen noch gekämpft wird, beweist das Gegenteil. Ein wichtiger Aspekt der geplanten Aufklärung ist es, Verbündete zu finden. Legionen und Schiffe, die überlebt haben, ausfindig zu machen und hierher nach Perseus zu führen. Das Imperium mag verloren sein. Die Erde mag verloren sein, aber die Menschheit noch lange nicht. Und diese Botschaft müssen wir in die Galaxis hinaustragen. Es ist riskant und gefährlich, keine Frage, aber es ist unsere Pflicht.«
    Cavanaugh ließ besiegt den Kopf hängen. Gegen diese Argumentation hatte er schlicht keine Chance und er wusste es. Lecomte dagegen schien einfach nur froh, endlich vom Haken der allgemeinen Aufmerksamkeit zu sein.
    Carlo sah sich ein letztes Mal in der Runde um, ob es noch weitere Wortmeldungen oder Argumente gab. Entschlossenheit und Tatendrang antworteten ihm. Die Männer und Frauen unter seinem Kommando freuten sich, endlich etwas unternehmen zu können, anstatt nur die Hände in den Schoß zu legen.
    »Da das jetzt geklärt ist«, sagte er schließlich, »will ich, dass jede Kohorte ein halbes Dutzend Feuertrupps auswählt, die diese Mission durchführen. Commodore Lestrade? Ich würde Sie bitten, drei Schiffe auszuwählen, die für diese Mission geeignet sind. Mein Vorschlag wäre es, diese Schiffe unabhängig voneinander verschiedene Systeme aufklären zu lassen, die örtlichen Bedingungen zu ermitteln, Stärke und Position des Feindes festzustellen und – falls möglich – eine begrenzte Landeoperation durchzuführen, damit die Feuerteams der Legion auf der Oberfläche Informationen sammeln können.«
    Der Commodore nickte ergeben. Neues Feuer leuchtete in seinen Augen. Nach der überstürzten Flucht aus dem Solsystem und der Odyssee, die seine Einheit schließlich ins Perseussystem gebracht hatte, wurden seine Leute und er endlich wieder gebraucht.
    »Eines noch zum Schluss: Bei dieser Operation ist Tarnung oberstes Gebot. Ein erfolgreicher Abschluss ist es erst, wenn die Schiffe die Systeme unentdeckt anfliegen, die Bodentruppen absetzen und nach getaner Arbeit verschwinden, ohne dass die Drizil

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