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Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Titel: Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Zufall sein.«
    »Ist es auch nicht«, entgegnete O’Halligan. »Sie müssen unsere Übertragung aufgefangen haben. Saint Moures Kontaktaufnahme hat uns verraten.« Er fluchte erneut. »Verbindung herstellen.«
    Saint Moures Hologramm baute sich überraschend schnell vor O’Halligan auf.
    »Wie weit sind Sie?«, fragte der Captain der Europa ohne Einleitung.
    »Wir brauchen noch etwas. Wieso?«
    »Drizilschiffe auf Abfangkurs. Beinahe zwei Dutzend.«
    Hologramme waren von jeher eher blass, das lag in der Natur der Technologie begründet, doch O’Halligan bekam den Eindruck, dass Saint Moures Gesicht schlagartig jegliche Farbe verlor.
    »Die Systeme hochfahren dauert leider seine Zeit. Um unsere Entdeckung zu vermeiden, hatten wir alles heruntergefahren. Wann erreichen Sie uns?«
    »Eine Stunde.«
    »Wir benötigen noch knapp dreißig Minuten.«
    O’Halligan überflog im Kopf die Zahlen. »Das lässt uns kein großes Zeitfenster für die Flucht.«
    »Wir beeilen uns«, versprach Saint Moure. »Vielleicht gelingt es uns, noch ein paar zusätzliche Minuten herauszuholen.«
    »Jede Minute zählt«, stimmte O’Halligan zu und unterbrach die Verbindung.
    Ndoto trat näher. »Ihre Befehle, Sir?«
    »Wir müssen damit rechnen, dass die Drizil in Gefechtsdistanz sind, bevor wir abrücken können.« O’Halligan straffte die Schultern. »Alle Mann auf die Kampfstationen. Klar Schiff zum Gefecht.«
      
    Die Drizil schlossen mit halsbrecherischer Geschwindigkeit auf, sodass die Vorhersage von einer Stunde nicht zutraf. Die Drizilschiffe benötigten lediglich knapp vierzig Minuten, um in Schussweite zu gelangen. Und entgegen Saint Moures Zusage, waren seine Schiffe keineswegs bereit für die Flucht.
    »Feindlicher Abschuss!«, meldete Ndoto. Seine Stimme überschlug sich vor Eifer.
    »Zeit bis Einschlag?«
    »Weniger als vier Minuten.«
    »Ausweichmanöver einleiten. Abfangtorpedos klar zum Abschuss!«
    »Aye, Skipper.«
    »Eine Verbindung zur South Africa.«
    Als hätte Saint Moure nur darauf gewartet, baute sich das Abbild des anderen Kommandanten vor O’Halligan auf.
    »Captain, wir werden angegriffen.«
    »Ich sehe es. Wir rücken gerade aus dem Asteroidenfeld ab. Unsere Reisegeschwindigkeit liegt aber sechzig Prozent unter unserer Normkapazität.«
    Vor Frustration knirschte O’Halligan mit den Zähnen. Er spürte, wie ein kleines Stück Schneidezahn abbrach; er spuckte es geistesabwesend aus.
    Mit dieser Geschwindigkeit entkommen wir ihnen nie. Gegen uns ist selbst eine Schnecke noch schnell.
    »Captain, wir übermitteln jetzt Sprungkoordinaten«, er nickte seinem Navigator zu, der sich augenblicklich seiner Konsole widmete. »Sie springen, sobald Ihre Schiffe in Position sind.«
    »Was ist mit Ihnen?«
    »Wir geben Ihnen Deckung.«
    Bei diesem Versprechen warf Ndoto ihm einen ungläubigen Blick zu, die Augenbrauen über der Nasenwurzel zusammengezogen. O’Halligan zuckte als Antwort mit den Achseln, als wollte er sagen: »Ja, ich weiß auch noch nicht, wie ich mit einem Schiff zwanzig Gegner in Schach halten soll, aber welche Alternative haben wir denn?«
    »Verstanden.« Das Hologramm Saint Moures verschwand.
    O’Halligan sah noch einen Augenblick auf die Stelle, an der das Abbild des anderen Kommandanten soeben verschwunden war. Wenn er ehrlich zu sich selbst war, hätte er etwas mehr Widerstand gegen seinen Vorschlag erwartet oder zumindest das Angebot, ihm zu helfen.
    »Wie lange, bis Saint Moures Schiffe Sprunggeschwindigkeit erreichen?«
    »Siebzehn Minuten.«
    Großartig!
    »Meine Damen und Herren, irgendwie müssen wir siebzehn Minuten für unsere Freunde herausschlagen und danach noch mit heiler Haut entkommen.«
    Die Brückenbesatzung enthielt sich wohlweislich jeglichen Kommentars, sie waren ohnehin zu sehr mit ihren Aufgaben beschäftigt.
    »Feindliche Flugkörper erreichen Gefechtsdistanz, Skipper.«
    O’Halligan nickte. »Feuer!«
    Die Torpedorohre der Europa entluden eine Salve Abfangtorpedos ins All. Diese Waffen waren relativ neu und erst seit einem Jahr Bestandteil imperialer Schiffsbewaffnungen. Die Flugkörper wurden von der Energiesignatur feindlicher Flugkörper angezogen. Kaum hatten die klobigen Lenkwaffen die Rohre verlassen, strebten sie den einkommenden Geschossen der Drizil entgegen.
    O’Halligan beobachtete auf seinem Hologramm gespannt, wie sich beide Salven annäherten. Ihm wurde übel bei der Menge an Energietorpedos, die die Drizil ihm entgegenwarfen. Bei näherer Betrachtung,

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