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Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Titel: Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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wo es nur wenig Hoffnung gibt. Wir halten hier seit Monaten die Stellung. Täglich sterben Zivilisten, Milizionäre und Legionäre in einer Schlacht, die viele von uns bereits als aussichtslos ansehen.«
    Edgar nahm einen Bissen Brot und Käse, jedoch eher, um einer Antwort möglichst lange auszuweichen, denn aus wirklichem Hunger.
    Ein Legionär trat an den Tisch. Ein bulliger Typ mit breiten Schultern und Hakennase. Er musterte Edgar und seine Begleiter einen Moment und wandte sich schließlich an Daniel: »Er will sie sehen.«
    Daniel nickte und stand auf. »Tut mir leid, aber der Imbiss muss noch etwas warten.«
    »Wen meinte er mit er?«
    »Alexander Great Bear, Lord General der 24. Legion.«
      
    Lord General Alexander Great Bear war ein überdurchschnittlich großer Mann Ende fünfzig. Sein markantes Gesicht war von Falten zerfurcht und eine Narbe zog sich auf seiner linken Gesichtshälfte vom Haaransatz über das Auge bis hin zum Unterkiefer.
    Als Edgar dem Mann zum ersten Mal gegenüberstand, schluckte er schwer. Der Kommandeur der 24. Legion wirkte schlichtweg beeindruckend und unter seinem stechenden Blick kam man sich klein und unbedeutend vor.
    Umso überraschter war Edgar von dem plötzlich aufbrandendem Lächeln im sonst so ernsten Gesicht des Mannes, gefolgt von einer ehrlich dargebotenen Hand.
    Edgar und seine zwei Begleiter nahmen im ersten Moment unwillkürlich Haltung an, ergriffen dann jedoch nacheinander Great Bears Hand, der sie kräftig schüttelte.
    »Willkommen auf Vector Prime. Ich wünschte nur, die Umstände Ihres Besuches wären erfreulicher.«
    »Vielen Dank, Sir«, erklärte Edgar ein wenig zu steif. Er war immer noch überwältigt von dem freundlichen Empfang des Kommandanten, befürchtete jedoch, dieser Empfang würde unter Umständen mit der Hoffnung auf Hilfe zusammenhängen. Great Bears nächste Worte bestätigten Edgars schlimmste Ahnungen.
    »Sie kommen also von der 18.«, sprach Great Bear weiter. »Wie geht es denn dem alten Haudegen Rix so? Ist die 18. Legion auf dem Weg? Wann wird sie hier eintreffen? Bringen Sie Flotteneinheiten zur Unterstützung mit? Reden Sie schon, Mann.«
    Edgar warf Daniel aus dem Augenwinkel einen unglücklichen Blick zu. Dieser sah betreten zu Boden, ohne dem Blick zu begegnen. Der Truppführer wusste nicht so recht, wie er beginnen sollte. Er entschied, es wäre besser, am Anfang zu beginnen.
    »Sir? Was wissen Sie von den Vorgängen da draußen?«
    Der Lord General stutzte über den unerwarteten Themawechsel, ging jedoch darauf ein. »Nicht so viel, wie ich gern wissen würde. Wir wissen, dass die Erde und das gesamte Solsystem gefallen und in feindlicher Hand sind. Der Kaiser sowie die Senatoren werden vermisst. Ihr Schicksal ist ungewiss. Und wir wissen, dass dort draußen Chaos herrscht. Die Invasion der Erde hat ein Machtvakuum geschaffen, das sich die Drizil zunutze machen, um nach und nach die Welten der Liga zu unterwerfen. Stück für Stück, Planet für Planet.«
    »Das ist im Prinzip auch unser Wissensstand.«
    »Und?«, hakte Great Bear nach, der langsam zu verstehen schien, worauf das Gespräch hinauslief.
    »Und es kommt keine Verstärkung, Sir. Nicht jetzt und nicht in absehbarer Zeit. Wir und andere Trupps wurden ausgeschickt, Informationen zu sammeln und herauszufinden, wie es um die Abwehrkapazitäten der Planeten in Perseus’ Umfeld bestellt ist.«
    Great Bears Gesicht verzog sich zu einer Maske der Resignation, wo zuvor Hoffnung die vorherrschende Emotion gewesen war.
    »Als ich hörte, dass Legionäre der 18. gelandet sind, dachte ich …« Alexander Great Bear sammelte sich und streckte seine imposante Gestalt, bevor er mit tieferer Stimme fortfuhr. »Carlo Rix weiß also nicht, was hier vor sich geht.«
    Edgar schüttelte den Kopf. »Er weiß nicht das Geringste, Sir. Und ganz sicher weiß er nicht, dass er Verstärkung schicken soll.«
    »Ich verstehe.« Great Bear verschränkte die Arme hinter dem Rücken.
    »Ja, ich verstehe. Sie müssen mit einem Angriff auf Perseus rechnen, und selbst wenn Rix wüsste, in welcher Lage wir stecken, ist er immer noch für den Schutz eines Planeten voller Zivilisten verantwortlich. Diesen Schutz würde er keinesfalls aufs Spiel setzen, nicht zugunsten eines Abenteuers mit zweifelhaften Erfolgsaussichten.«
    »Sir … das ist sicher nicht …«, begann Edgar, doch Great Bears erhobene Hand brachte ihn zum Schweigen.
    Der Kommandant der 24. Legion schlenderte um den einzigen Tisch im Raum.

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