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Das Gegenkreuz

Das Gegenkreuz

Titel: Das Gegenkreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mal in der Lage, aufzustehen. Wir hängen hier fest, verflucht.«
    »Ich habe begriffen, aber das wird sich ändern.«
    »Dazu musst du ihn haben.«
    Ich schraubte mich wieder hoch und drehte mich zu Bill. »Ihn – damit meinst du den Todesengel, der dieses Stück Welt beherrscht.«
    »Oh, kennst du ihn näher?«
    »Nein, ich habe ihn nicht mal gesehen, aber ich habe von ihm gehört, und das reicht mir.«
    »Wir sahen ihn«, sagte Suko.
    »Und? Womit kann man ihn vergleichen? Ich meine, du kennst genug dieser verdammten Engel. Belial und...«
    »Vergiss ihn.«
    »Es war eine dunkle Gestalt«, erklärte Bill. »Ein Schatten in der Finsternis, und nur das verdammte Kreuz schimmerte hell. Es lag auf seinem Handteller. Er hat es uns regelrecht präsentiert, aber das kannst du alles vergessen. Wichtig ist, was in dem verfluchten Ding steckt. Eine Kraft, die ich nicht fassen kann...«
    »Okay, ich werde ihn suchen und auch finden. Er muss sich noch hier aufhalten.«
    »Denk an seine Helfer, John.«
    »Sie sind kein Problem, glaube ich. Wichtig ist allein er, und ich denke auch, dass er auf die Helfer verzichten wird.«
    »Wo willst du hin?«
    Ich lächelte Suko an. »Auf keinen Fall werde ich von hier verschwinden. Er wird sich irgendwann blicken lassen und dann...«
    »Ich glaube, er ist schon da!«, meldete Bill mit leiser Stimme.
    Da ich mit Suko gesprochen hatte, hatte ich Bill den Rücken zugedreht. Nach seiner Bemerkung wandte ich mich langsam um und schaute dorthin, wo ich hergekommen war.
    Er war da.
    Er hatte sich lautlos herangeschlichen, und als ich ihn sah, da klopfte mein Herz tatsächlich schneller...
    ***
    Es war dunkel hier im Dach des Turms, und doch war ein Teil der Dunkelheit vertrieben worden. Wie es dazu gekommen war, wusste ich nicht zu sagen, es konnte sein, dass der Todesengel sie verdrängt hatte, jedenfalls hatte sich seine unmittelbare Umgebung erhellt, und es sah so aus, als würde die nicht unbedingt starke Helligkeit von seiner ureigenen Gestalt ausgehen, damit er sich präsentieren konnte.
    Für mich waren Bill und Suko vergessen. Endlich stand ich meinem echten Gegner gegenüber.
    Er dachte nicht an einen Angriff, und ich hütete mich davor, auf ihn zuzugehen. Ich wartete ab, was er unternehmen würde.
    Zunächst einmal stand er nur da. Es war ein gegenseitiges Belauern, und ich sah auch das Gegenkreuz nicht. Er hielt es noch versteckt.
    Sein Aussehen passte perfekt zu seinem Namen. Er war groß, er war zudem eine breite Gestalt, und er war natürlich das, was man mit dem Begriff düster umschreibt.
    Viel Schwarz. Eine Farbe, die teilweise mit der Dunkelheit verschmolz. Ob er eine Kutte oder einen Umhang trug, war für mich nicht zu erkennen, doch in Kopfhöhe zeigte sich sein Gesicht.
    Von einem Engelsgesicht, wie man es auf Bildern in den Kinderbüchern sieht, konnte man bei ihm nicht sprechen. Es war ebenfalls düster und hatte abweisende Züge, über die sich eine grünliche Farbe hinweggeschoben hatte. Ein böses Gesicht mit zwei Augen, die deshalb gut zu sehen waren, weil sie keine Pupillen besaßen und nur etwas Weißes darin schimmerte.
    Ich wusste nicht, worauf der Todesengel wartete, aber ich war froh, dass er noch nicht angriff, und auch sein Kreuz hielt er zurück. Er wollte mich wohl erst mal nur sehen.
    »Du bist der Todesengel«, sprach ich ihn an. »Du bist aus der Hölle gekommen, in die man dich geschleudert hat, und ich weiß, was dich dazu getrieben hat. Aber ich kann dir eines sagen, du wirst es nicht schaffen, mein Kreuz zu besiegen.«
    Ich war sofort zum eigentlichen Thema gekommen und wollte ihn aus der Reserve locken.
    Aus dem Hintergrund meldete sich Bill. »Los, John, zeig ihm dein Kreuz! Mach ihm klar, dass es stärker ist als das seine. Es ist doch nur ein Zerrbild und nicht mal eine lächerliche Kopie. Außerdem hat man ihn verstoßen. Es ist das Kloster der toten Engel. Da kann ich doch nur lachen. So mächtig, wie er sich zeigt, kann er nicht sein. Das haben wir auch bei seinen Helfern erlebt...«
    Es passte mir nicht so recht, dass Bill mir dazwischengefunkt hatte, aber ich konnte ihn verstehen. Er und Suko litten unter ihrem Frust.
    »Ich weiß nicht, wer dir den Auftrag erteilt hat, das Gegenkreuz zu schaffen«, sagte ich zu dem untoten Engel, »aber es...«
    Er unterbrach mich und redete zum ersten Mal, seit wir uns begegnet waren.
    »Es war der Teufel!«
    Seine Stimme besaß einen menschlichen Klang, und trotzdem war sie anders. Die Worte erinnerten mehr

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