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Das Gegenkreuz

Das Gegenkreuz

Titel: Das Gegenkreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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an ein Zischen und wurden von den Gefühlen des Hasses und des Triumphs überlagert, ohne dass er das Kreuz bisher präsentiert hatte.
    »Er?«, fragte ich.
    »Ja, denn er hatte das Gold. Gold, das die Menschen schon immer fasziniert hat. Gold, das zu Kriegen und Morden führte. Es war die Grundlage für meine Waffe. Was dein Kreuz angeht, so kannte er die Stärke sehr wohl, aber der Teufel erschuf das Gegenkreuz und gab es mir, dem Verstoßenen, damit ich meinen ureigenen Frieden wiederfinde und endlich wieder in sein Reich aufgenommen werden kann. Ich habe mir vorgenommen, Menschen in meinen Bann zu bringen. Ich habe mir aber auch vorgenommen, sie zu vernichten, wenn sie nicht mehr loyal zu mir stehen.«
    »Wie Orry Voss!«
    »Er ist dem Wahnsinn verfallen. Aber er hat seine Strafe bekommen, und was er mitgenommen hat, befindet sich wieder in meinem Besitz.«
    »Ich habe es noch nicht gesehen!«, lockte ich ihn.
    Er hatte begriffen. Vor mir entstand eine Bewegung. Es sah so aus, als würden Falten in der Luft entstehen, und mir wehte dabei ein kalter Hauch entgegen.
    Ich hielt die Lampe noch immer fest, um wenigstens etwas sehen zu können. Aber die rechte Hand hatte ich in die Tasche geschoben, und sehr bedächtig umfassten meine Finger den wunderbaren Talisman, mein Erbe als Sohn des Lichts.
    Ich zog die Hand aus der Tasche hervor, denn ich wollte das Kreuz in der gleichen Sekunde präsentieren wie er das seine. Ich war zudem zu der Erkenntnis gekommen, dass es in der nahen Zukunft kein Kampf zwischen ihm und mir sein würde, sondern eine Auseinandersetzung zwischen den beiden Kreuzen.
    Dann ging alles sehr schnell.
    Seine Hand schoss vor. Ich sah sie aus dem Dunkeln erscheinen, sie bildete noch eine Faust, die sich dann öffnete und mir die flache Hand präsentierte, sodass ich das Kreuz sah.
    Und meine Augen weiteten sich...
    ***
    Ich hatte eigentlich vorgehabt, auch meinen Talisman hervorzuholen, daran dachte ich jetzt nicht mehr, denn der Anblick des verdammten Kreuzes hatte mich in seinen Bann gezogen. Ich konnte nicht anders. Mein Mund öffnete sich und blieb auch offen, als ich das Gebilde sah.
    Das Gold glänzte sehr stark, und das nicht nur, weil es vom Strahl meiner Lampe getroffen wurde. Es war poliert, es besaß eine ungewöhnliche Dicke, es war sehr massiv, aber es war nicht unförmig, sondern auf eine bestimmte Art und Weise geschmeidig.
    Das alles hätte mich bestimmt nicht in den Bann geschlagen, wenn es da nicht noch etwas anderes gegeben hätte.
    Da es durch nichts abgedeckt war, sah ich die eingravierten Buchstaben an den Enden.
    Oben das M, unten das U, rechts das R, links das G. Genau die vier Anfangsbuchstaben der Namen der Erzengel. Für mich war das Kreuz auf eine perverse Art und Weise perfekt, und ich spürte, wie sehr ich innerlich aufgewühlt war.
    »Das ist es, Sinclair! Das ist das Kreuz, das dich und deine Freunde zerstören wird.«
    »Gib Acht, John, es ist gefährlich.«
    »Ich weiß, Bill.«
    »Denk an die Strahlen.«
    Ich nickte nur, und mir war sehr wohl klar, dass dieses Kreuz seine negative Kraft entfalten konnte trotz seines so positiven Aussehens.
    Meine Blicke galten den Buchstaben. Ich sah sie eingraviert, aber ich sah auch den Unterschied zu meinem Kreuz, was die Zeichen anging. Bei mir waren sie still, doch hier zitterten sie leicht, als wollten sie ihre angestammten Plätze verlassen.
    War das ein Hinweis darauf, dass sie...
    Ja, es ging los!
    Urplötzlich strahlte das Kreuz an seinen vier Enden auf. Aus den vier Buchstaben jagten die Strahlen hervor, und sie hatten nur ein Ziel.
    Ich handelte noch in der gleichen Sekunde. Mein Kreuz glitt aus der Tasche hervor, und mit einer schnellen Bewegung streckte ich es dem anderen entgegen.
    Kreuz gegen Kreuz.
    Der große Kampf hatte begonnen!
    Wie oft hatte ich gegen einen Feind gekämpft, der mich vernichten wollte. Wie oft hatte mich mein Kreuz dabei unterstützt, natürlich nicht immer, aber es war schon eine Waffe, auf die ich nicht verzichten konnte.
    Gegen den Schwarzen Tod hatte ich das Kreuz nicht einsetzen können, hier aber handelte es, denn hier trafen feindliche Erzkräfte aus einer Urzeit aufeinander, und dabei wurde ich zunächst zum Statisten degradiert. Ich konnte nichts anderes tun, als mein Kreuz festzuhalten, denn von ihm ging die Segenskraft aus.
    Ich hatte es noch aktivieren wollen, um seine ganze Kraft aus ihm hervorzuholen, doch darauf konnte ich verzichten, denn mein Kreuz tat seine Pflicht .
    Oder

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