Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Gegenkreuz

Das Gegenkreuz

Titel: Das Gegenkreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Schmerzen mehr, die ihn gepeinigt hätten. Auch als er sich drehte und sich danach hinsetzte, passierte nichts. Kein Schwindel ließ ihn wieder kippen. Er war in der Lage, sitzen zu bleiben.
    Nur eines war mit ihm geschehen. Bill fühlte sich wahnsinnig matt. Als hätten seinen Körper alle Kräfte verlassen.
    Er saß da, er starte ins Leere und auch in die tiefe Dunkelheit, die ihn einhüllte. Er hörte sich selbst stöhnen, konnte sogar leise fluchen und wollte aufstehen.
    Es klappte nicht!
    Als sich Bill zur Seite drehte und sich mit der rechten Hand aufstützte, da brach sein Arm zusammen. Er knickte einfach weg, ohne dass Bill etwas hätte dagegen unternehmen können. Er stützte sich noch mit dem Ellbogen ab, das war auch alles. Mehr schaffte er nicht. Auf der Seite blieb er liegen.
    Bill brauchte eine Weile, um zu begreifen, was mit ihm passiert war. Irgendjemand hatte ihm seine Kräfte genommen. Da war nichts mehr, das er noch schaffte. Er unternahm einen weiteren Versuch und musste feststellen, dass auch seine Beine nachgaben.
    So blieb es für Bill Conolly bei den beiden Alternativen: Entweder liegen bleiben oder sich hinsetzen und darauf warten, dass etwas geschah. Er entschied sich für die sitzende Haltung und hatte trotzdem das Gefühl, ständig zu schwanken. Allerdings arbeitete sein Gehirn normal, und es sorgte dafür, dass bei ihm die Erinnerung zurückkehrte.
    Er war nicht allein in den Turm gegangen. Mit Suko an seiner Seite hatte er ihn betreten, und dort hatte es ihn dann erwischt. Es war furchtbar gewesen. Er erinnerte sich an die grauenhafte Gestalt, die plötzlich bei ihm gewesen war, zusammen mit dem Kreuz, in dessen Balken die Zeichen eingraviert waren, die er auch vom Kreuz seines Freundes John Sinclair her kannte.
    Aber das andere war golden gewesen. Es hatte eine kantigere Form, und es hatte sich mit seiner verfluchten Kraft gegen ihn gestellt. Sie hatte den Reporter erwischt wie ein mächtiger Schlag, der seinen gesamten Körper so verändert hatte.
    Wenn er die Arme anheben wollte, klappte das einfach nicht. Sämtliche Sehnen oder Muskeln schienen seinem Körper entrissen worden zu sein, und so saß er völlig wehrlos in der Dunkelheit auf einem harten Boden.
    Das heißt, so ganz dunkel war es nicht. Es gab schon eine Spur vor Helligkeit. Nicht vor ihm, sondern an den Seiten. Da sickerte sie in die Finsternis, nur nicht aus großen Fenstern, sondern aus schmalen Öffnungen, vergleichbar mit Schießscharten.
    Wenn er sich konzentrierte, sah er auch Umrisse über seinem Kopf und in seiner Nähe. Sie waren starr, sie hatten ein Gebilde geschaffen, das aus Querstreben bestand.
    Bill stöhnte auf. Es kam wirklich aus dem Herzen, denn er wusste nicht, was er in seinem Zustand noch unternehmen sollte, um irgendetwas zu ändern.
    »Lass es sein, Bill, es hat keinen Sinn!«
    »Ha?«
    »Lass es sein.«
    Der Reporter hatte die Männerstimme zum zweiten Mal vernommen, und nun wusste er, dass er sich nicht geirrt hatte. Suko hatte ihn aus dem Dunkeln heraus angesprochen.
    »Du auch?«
    »Wer sonst?«
    Bill konnte wieder lachen. Fröhlich klang es allerdings nicht. »Naja, die Hoffnung stirbt zuletzt. Da ich dich in meiner Nähe weiß, Suko, bin ich wieder...«
    »Moment mal. Kannst du dich bewegen?«
    Aus Bill’s Mund drang ein in die Länge gezogener Lacher. »Bewegen ist gut. Falls man das so nennen kann. Ich bin nicht in der Lage, aufzustehen. Etwas ist mit mir geschehen. Ich komme mir vor wie eine Marionette, nur gibt es keinen Puppenspieler, der dafür sorgt, dass ich mich bewegen kann.«
    »Das stimmt.«
    »Du also auch?«
    »Dachtest du etwas anderes?«
    »Für einen Moment schon.«
    »Pech. Man hat uns, verdammt noch mal, außer Gefecht gesetzt, und das nicht mal durch große Gewalteinwirkung, sondern durch die Kraft eines Kreuzes. Das musst du dir mal vorstellen. Das hat... das hat... ein Kreuz geschafft.«
    »Das Gegenkreuz«, flüsterte der Reporter.
    »Genau.«
    »Und als wie stark stufst du es ein?«
    »Das kann ich dir nicht sagen.« Suko rutschte näher an Bill heran. »Ich hoffe nur, dass es nicht so stark und mächtig ist wie John’s Talisman. Sonst können wir schon mal Abschied nehmen, das sage ich dir.«
    »John wird unterwegs sein. Ich hoffe, dass er sich nicht so überrumpeln lässt wie wir.« Er wechselte das Thema. »Kannst du mir sagen, wo wir hier eigentlich sind?«
    »Ja, ich bin schon länger wieder bei den Lebenden. Wir befinden uns in einem der Türme. Ganz oben, denn

Weitere Kostenlose Bücher