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Das Gegenkreuz

Das Gegenkreuz

Titel: Das Gegenkreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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waren es die Erzengel, die es aus einer fernen Dimension heraus lenkten?
    Die Kraftstrahlen jedenfalls gleisten an den vier Enden auf, wo sie ihre Zeichen hinterlassen hatten, und sie jagten den Strahlen aus dem Gegenkreuz direkt in die Parade.
    Mir passierte nicht das Gleiche wie meinen beiden Freunden. Mein Talisman wehrte den Angriff ab, und das bläulich zuckende Licht des Gegenkreuzes, das sich wie ein helles und zittriges Spinnennetz ausbreiten wollte, wurde voll erwischt.
    Zwei Kräfte, wie sie unterschiedlich nicht sein konnten, fochten einen grandiosen Kampf aus, der sich unter dem Dach abspielte. Die Dunkelheit wurde zerrissen, denn jeder noch so feine Strahl gab eine blitzende Helligkeit ab.
    Beide kämpften gegeneinander. Elektrische Ströme schienen den Raum hier zu durchfließen, als wollten sie in der Luft einen scharfen Ozongeruch entstehen lassen. Der Begriff von einem lautlosen Gewitter, das nur von Blitzen geführt wurde, kam mir in den Sinn, und durch mein breitbeiniges Stehen stand ich wie ein Fels in der Brandung.
    Die Wärme auf meinem Kreuz verwandelte sich nicht in Hitze. Sie blieb konstant, sodass ich diese Waffe weiterhin in meiner Hand halten konnte.
    Blaues Licht gegen weiße Strahlen!
    Immer wieder kam es zu neuen Anrufen, und das blaue Licht wurde von den hellen Lichtbahnen zurückgeworfen oder teilweise sogar verschluckt. Es war auch kein Geräusch zu hören. Der Kampf fand in einer absoluten Lautlosigkeit statt, denn hier hatten sich himmlische gegen höllische Kräfte gestellt.
    Der Kampf ging weiter. Wer war stärker?
    Noch gab es keine Entscheidung, aber ich merkte instinktiv, dass ich mich auf der Straße des Siegers befand, denn mein Gegner konnte seinen .Platz nicht mehr halten.
    Ich hörte ihn schreien, bevor er sich zur Seite bewegte, und im nächsten Moment stöhnte er auf, als hätte er einen Schlag erhalten. Er wollte der Gegenkraft entwischen, duckte sich, um so über den Boden zu hetzen, aber die Strahlen hielten ihn fest.
    Es war kaum zu fassen, doch sie gewannen die Oberhand. Sie sorgten dafür, dass der Todesengel nicht mehr weiterkam.
    »Wir schaffen es!«, rief Bill aus dem Hintergrund.
    Ich blieb ihm eine Antwort schuldig, denn nichts sollte mich ablenken.
    Der Todesengel lag am Boden. Aber war er auch ausgeschaltet? Hatte er verloren?
    Ich hielt mein Kreuz nicht mehr gerade, sondern mehr schräg und dem Boden zugewandt. Auch er gab seine Waffe nicht auf, aber ich sah etwas, dass erst in den letzten Sekunden passiert war, und jetzt tat sich der Unterschied zwischen den beiden Waffen auf, sodass es für das Gegenkreuz den Anfang vom Ende einläutete.
    Ein dumpfer Laut war zu hören, als der Todesengel auf die Knie prallte. Ich hört ihn zum zweiten Mal seit Beginn des Kampfes aufschreien. Ob es ein Laut des Schmerzes oder der Wut war, das konnte ich nicht sagen.
    Jedenfalls heulte er auf, versuchte keinen Angriff auf mich, sondern starrte nur seine nach vorn gestreckte Hand an, auf deren Fläche noch immer das goldene Kreuz lag.
    Er hielt die Hand schräg, und das Ding hätte eigentlich herausrutschen müssen, was jedoch nicht passierte, denn es war dabei, seine feste Form zu verlieren.
    Jetzt konnte ich zuschauen, wie das harte Metall allmählich aufweichte. Es war mit einem Stück Schokolade zu vergleichen, das in der Sonne lag. Es wurde flüssig, und auch die vier Buchstaben waren bald nicht mehr zu sehen. Das Gold bildete in der Hand eine kleine Pfütze, die durch den Nachschub immer größer wurde.
    Oben hatte es begonnen. Ich schaute zu, wie das schmale Balkenstück zuerst verging. Dann lief der Vorgang schneller ab. Immer mehr von diesem harten Metall verschwand, und der Todesengel konnte nichts dagegen tun. Schräg lag er zu meinen Füßen und starrte auf seine Hand, die Platz genug für das flüssige Gold bot, das sich immer mehr verteilte.
    Ich konzentrierte mich auf das Gesicht.
    Nein, so sah eigentlich kein normaler Engel aus, obwohl man bei ihnen von einer bestimmten Normalität nicht sprechen konnte. Dafür gab es einfach zu viele Unterschiede.
    Der Todesengel gehörte für mich zu einer anderen Kategorie, nämlich zu den Dämonen.
    Er hatte sich nur den Anschein eines Engels gegeben. Er war verstoßen worden und hatte von der Hölle den Auftrag erhalten, ein Kreuz zu schaffen.
    Es war ihm gelungen, doch die Einmaligkeit meines Talismans konnte durch eine ähnliche Kopie nicht erreicht werden. Da stand ich auf der besseren Seite.
    Auch die letzten

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