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Das geheime Leben der CeeCee Wilkes

Das geheime Leben der CeeCee Wilkes

Titel: Das geheime Leben der CeeCee Wilkes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Chamberlain
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Cory.” Eve fragte sich, ob ihre Tochter vielleicht an den erfundenen Unfall ihres Vaters denken musste.
    “Bitte, Dad”, flehte Cory. “Können wir nicht über einen Parkplatz fahren oder so was?”
    “Liebling, reg dich nicht auf”, rief Jack. “Lass uns doch was singen …”
    “Ich will nicht singen.” Sie legte den Kopf auf die Knie und hielt sich die Ohren zu. “Sagt mir einfach, wenn wir daran vorbei sind.”
    Dru reckte den Hals und sah aus dem Fenster. “Ist schon gut, Cory. Da ist kein Blut und nichts.”
    Cory ließ den Kopf gesenkt. “Ich gehöre nicht zu dieser blöden Familie.”
    Diese plötzlich ausgerufenen Worte versetzten Eve einen Stich. “Warum sagst du so etwas, Cory?”
    “Ihr alle habt Talent, nur ich nicht.”
    “Was für ein Blödsinn”, rief Jack. “Du bist klüger als wir alle drei zusammen.”
    “Das meine ich nicht mit Talent.”
    “Ich kann weder schauspielern noch malen oder tanzen”, verkündete Eve.
    “Wahrscheinlich komme ich eher nach meinem Vater”, murmelte Cory.
    Eve warf Jack einen Blick zu.
    “Womöglich”, räumte Jack ein. “Vielleicht hast du von ihm die Intelligenz geerbt.”
    Cory richtete sich auf. “Hör auf, über meine Intelligenz zu reden. Das meine ich nicht.”
    “Du bist exakt ein Viertel dieser Familie, Cory”, sagte Eve. “Und wir sind froh, dass du ein Teil von uns bist, ob es dir nun passt oder nicht.”
    Am nächsten Tag rief Eve bei Sherry Wilson an und bat sie, Cory zumindest eine kleine Statistenrolle zu geben. Jack wollte sie davon allerdings nichts erzählen.
    “Sie braucht die Anerkennung”, erklärte Eve. “Sie muss endlich mehr Selbstvertrauen bekommen. Bitte.”
    Sherry zögerte. “Ich verstehe. Ich habe selbst zwei Töchter, eine ist eine unglaubliche Fußballerin, während die andere nicht mal den Ball treffen würde, wenn er an ihrem Fuß klebte.”
    Eve lachte.
    “Ich könnte sie in einer Gruppenszene gebrauchen”, bot Sherry an.
    “Danke! Würden Sie sie bitte anrufen? Und nicht erwähnen, dass ich mit Ihnen gesprochen habe?”
    “Natürlich.”
    Abends kam Cory ins Wohnzimmer gestürmt. “Ratet mal!”
    Eve blickte von ihrem Buch, Jack von seinem Laptop auf. “Was denn?”, fragte er.
    “Gerade hat die Regisseurin angerufen. Sie will, dass ich in einer Szene mitspiele!”
    “Du machst Witze!”, rief Jack gedankenlos aus, bemerkte aber im selben Moment seine ungeschickte Wortwahl. “Ich meine, das ist großartig!”
    “Toll”, sagte Eve. “Was sollst du machen?”
    “Nur so herumlaufen und mit ein paar anderen Mädchen jubeln.”
    “Fantastisch!” Jack strahlte sie an. “Du solltest Dru wecken und es ihr erzählen.”
    “Jack!” beschwerte sich Eve. “Morgen ist Schule.” Doch dann sah sie, wie Corys Gesicht vor Stolz strahlte. “Also gut, mach schon.”
    Cory rannte die Treppe hinauf.
    “Hast du etwas damit zu tun?”, fragte Jack.
    Sie nickte. “Ich konnte nicht anders.”
    Jack lachte. “Du bist vielleicht eine übereifrige Mama. Aber ich muss zugeben, dass ich schon selbst anrufen wollte.”
    Das Stück entpuppte sich als ein Renner, das Publikum – bestehend aus Verwandten und Freunden – war begeistert und stolz. Marian, Eve und Jack saßen nebeneinander, und Lorraine hatte dafür gesorgt, dass Channel 29 sogar einen Kameramann vorbeischickte. Dru spielte fantastisch und Cory hob sich aus der Masse der anderen Teenager zwar nicht durch Talent, aber doch durch ihre Schönheit hervor. Nach der Vorstellung waren beide euphorisch. Aber nur zwei Tage später entdeckte Cory die Notiz, die Eve an die Pinnwand neben dem Telefon geheftet hatte:
Sherry Wilson anrufen
, stand darauf.
    Cory stellte ihre Mutter im Wohnzimmer zur Rede, als Eve gerade von der Arbeit nach Hause kam. “Hast du Mrs. Wilson angerufen und gebeten, mich mitmachen zu lassen?”
    “Nein, Liebling.” Eve versuchte, überrascht zu wirken.
    “Warum hing dann ihre Nummer an der Pinnwand?” Cory hielt ihr den Zettel unter die Nase.
    Eve setzte ihren Aktenkoffer ab. “Ich wollte die Nummer nur haben, weil Dru eine Rolle in dem Stück hat.”
    “Aber du hast dazugeschrieben, dass du sie anrufen sollst. Du hast sie meinetwegen angerufen.”
    “Cory, das habe ich nicht.”
    “Du hast sie überredet, mich mitspielen zu lassen. Das ist so mies. Das ist so … weißt du, wie peinlich das ist?”
    “Ich wusste doch, dass du unbedingt dabei sein wolltest, und schließlich …”
    “Du hast es also wirklich getan!” Cory

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