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Das geheime Leben der CeeCee Wilkes

Das geheime Leben der CeeCee Wilkes

Titel: Das geheime Leben der CeeCee Wilkes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Chamberlain
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warum er und seine Tochter ihre Meinung geändert hatten, würde ihnen aber für immer dankbar sein.
    Sehnsuchtsvoll betrachtete sie die Schachtel. “Ich weiß nicht, ob ich sie behalten darf.”
    Ronnie nickte. “Ich hatte angerufen. Man hat die Briefe bereits durchgesehen. Du kannst sie mitnehmen … in deine Zelle.”
    “Ach, Ronnie. Ich kann dir gar nicht sagen, wie viel mir das bedeutet.” Dann gelang es ihr, das Thema zu wechseln und ihre Freundin nach ihrem Leben zu fragen. Ronnie arbeitete in der Computerbranche, war geschieden und hatte drei Kinder. Eve lauschte ihr, soweit es in ihrer Macht stand, wollte aber eigentlich nichts anderes als die Briefe lesen und herausfinden, welche Weisheiten ihre Mutter einer vierundvierzigjährigen Frau im Gefängnis zu bieten hatte.

70. KAPITEL
    E in Jahr später
    Diesmal saß Eve auf der anderen Seite der Plexiglasscheibe und hatte nur eine einzige Frage im Kopf, die sie seit so vielen Jahren schon hatte stellen wollen. Das Männergefängnis unterschied sich deutlich von dem Frauengefängnis, das sie kannte. Die Luft war abgestandener, dicker, es roch irgendwie muffig. Frauen saßen in den Nischen und unterhielten sich mit ihren Männern, während Eve wartete. Sie konnte nicht verstehen, was sie sagten, aber einige von ihnen weinten.
    Seit vier herrlichen Monaten war sie wieder auf freiem Fuß. Sie und Jack machten eine Therapie, und Eve war überzeugt, dass sie es packen würden. Das Band zwischen ihnen war stark. Jack war ein versöhnlicher Mensch, der zu ihr stand, egal was geschah. Das hatte er in den letzten eineinhalb Jahren bewiesen. Das Schönste aber war, dass auch sein Humor und seine Verspieltheit zurückgekehrt waren.
    Dru war wieder zu Hause eingezogen und unterrichtete Schauspiel an derselben Highschool wie ihr Vater früher. Sie hatte einen Freund, einen lebhaften jungen Mann, der gut zu ihr passte.
    Der einzige wirklich dunkle Moment im Gefängnis kam, als Corinne ihr Kind zur Welt brachte und sie ihrer Tochter nicht beistehen konnte. Die Erinnerungen an Genevieve wurden damals so stark, dass sie das viele Blut in der Hütte vor sich sah, egal ob mit offenen oder geschlossenen Augen.
    Aber wenigstens Dru war bei der Geburt des großen, rothaarigen Sam dabei, der inzwischen schon neun Monate alt und das grandioseste Enkelkind der Welt war. Den Traum von ihrem neuen Job hatte Cory allerdings aufgeben müssen. Nicht wegen ihrer Angstzustände, sondern weil die Aufgaben als Mutter doch mehr Zeit in Anspruch nahmen, als sie sich vorgestellt hatte. Irving Russell half ihr finanziell aus, solange sie mit Sam zu Hause blieb. In ein oder zwei Jahren wollte sie wieder arbeiten, doch im Moment war sie dankbar für die Hilfe ihres Vaters. Bisher hatten sich seine und Eves Wege noch nicht gekreuzt, und das war bestimmt auch am besten so. Sie würden ihr Leben damit verbringen, dieselbe Tochter und denselben Enkel in getrennten Welten zu lieben.
    Eves Aufmerksamkeit richtete sich auf die Tür im hinteren Bereich des Besucherraumes. Tim erschien in einer orangefarbenen Gefängnisuniform und wurde von einem Wärter zu seiner Nische geführt. Er lächelte, als er sich setzte und nach dem Telefonhörer griff.
    “Du hättest niemals deine Beteiligung an der Entführung gestehen dürfen”, sagte er anstelle eines Hallos.
    Er war noch immer attraktiv, auch mit Glatze. An einem anderen Ort zu einer anderen Zeit hätten seine Augen sie womöglich noch immer angezogen.
    “Ich musste es einfach”, sagte sie. “Ich hätte dich – oder auch jeden anderen – niemals für ein Verbrechen zahlen lassen können, das du nicht begangen hast. Aber danke, dass du versucht hast, mich zu decken.”
    “Und danke, dass du mein Leben gerettet hast. Ohne dich säße ich jetzt im Todestrakt.”
    “Ich muss dich etwas fragen. Hast du all diese Jahre Geld für Cory geschickt?”
    Er nickte. “Ja.” Dann musterte er ihr Gesicht so lange, bis sie sich unbehaglich fühlte. “Ich muss dir etwas sagen, CeeCee. Ich schäme mich für mein Verhalten damals. Ich hatte nur eines im Kopf, und das war, meiner Schwester zu helfen. Mir war egal, wen ich dabei verletzte. Ich habe dich benutzt und ich habe Genevieve Russell benutzt. Du warst so jung und …” Er zögerte.
    “Leichtgläubig”, ergänzte sie.
    “Naiv.” Er lächelte. “Das machte es sehr leicht, dich zu verführen. Aber bei Genevieve war es sogar noch leichter.”
    Sie war verwirrt. “Du meinst … sie zu entführen?”
    “Sie

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