Das geheime Olchi-Experiment (German Edition)
wie immer am Steuer. Auf dem Beifahrersitz schnäuzte Brausewein in sein riesiges Taschentuch.
»Sind Sie schon wieder nervös, Fritzi?«, fragte der Professor erstaunt, denn Fritzi knirschte gewaltig mit den Zähnen.
»Ich bin nicht nervös«, sagte Fritzi. »Es ist nur dieser Gestank… Er macht mich noch verrückt.« Die Olchis saßen auf dem Rücksitz und verströmten einen so unglaublich fauligen Geruch, dass im Auto die Scheiben beschlugen. Der Professor kurbelte die Scheibe nach unten. Er schlug den Mantelkragen hoch und zog sich den Schal über die Gurken-Nase. Fritzi verdrehte die Augen und seufzte. »Vielleicht hättet ihr euch vorher doch mal waschen sollen«, sagte der Professor zu Olchi-Papa. »Wann habt ihr denn das letzte Mal gebadet?«
»Gebadet? Ich nehme öfters Müllbäder. Und gestern hab ich zusammen mit Olchi-Mama ein herrliches Schlammbad genommen«, antwortete Olchi-Papa. Dann fingen die Olchis auch noch zu singen an. Wenn Olchis singen, dann ist das kein sehr angenehmes Geräusch, es hört sich ein bisschen so an, als würde jemand mit einem Nagel in einem Topf herumkratzen. Ganz laut grölten sie ihr Olchi-Lied:
»Fliegenschiss und Olchi-Furz,
das Leben ist doch viel zu kurz!
Wir lieben Schlick und Schlamm und Schlei-heim,
das Leben kann nicht schöner sein!«
Fritzi saß ziemlich verkrampft am Steuer, sie hatte Mühe, sich auf die Straße zu konzentrieren. Brausewein standen Schweißperlen auf der Stirn. »Ich muss aufs Klo!«, sagte das eine Olchi-Kind und rutschte ungeduldig auf dem Sitz hin und her.
»Auch das noch! Bitte nicht hier im Auto!«, rief der Professor erschrocken. Fritzi hielt schnell am Straßenrand und das Olchi-Kind hüpfte hinter einen Busch.
Brausewein schaute ungeduldig auf seine Uhr. Allmählich mussten sie sich beeilen. Er wollte auf gar keinen Fall zu spät kommen. Endlich war das Olchi-Kind fertig und sie konnten weiterfahren. Am Supermarkt hielten sie noch mal kurz, Brausewein wollte noch ein paar Sachen besorgen. Er lief in den Laden und kam kurz darauf mit einer vollen Plastiktüte zurück. »Was hast du denn da drin?«, fragten die Olchi-Kinder neugierig.
Brausewein tat sehr geheimnisvoll: »Ihr werdet schon sehen, das brauch ich alles für meine Vorführung!« Fritzi fuhr über den Marktplatz und bog in die Hauptstraße ein. Jetzt waren sie am Ziel. Vor ihnen lag das Hotel »Gammelsberger Hof«. Fritzi fand zum Glück gleich einen Parkplatz direkt vor dem Hotel.
»Wir brauchen noch etwas Müll«, sagte Brausewein zu Fritzi. »Könnten Sie versuchen, hier irgendwas aufzutreiben?« Fritzi lief schnell hinter das Hotelgebäude, wo die Mülltonnen standen, und kam mit einem Pappkarton voll Abfall zurück. Ein paar Dosen, ein alter Schuh, eine zerbrochene Bierflasche, zerknülltes Papier und einige Plastikbecher lagen darin. »Genau das Richtige!«, rief Brausewein erfreut. Dann sagte er zu den Olchis: »Ich hätte da noch eine kleine Bitte an euch.« »Eine Bitte ist gar kein Problem«, meinte Olchi-Papa. »Wo drückt denn der Stinkerstiefel?« Brausewein räusperte sich. »Also, wenn es möglich ist, versucht bitte während der Veranstaltung möglichst wenig zu rülpsen und auf gar keinen Fall zu pupsen.«»Wieso denn nicht?«, fragte das eine Olchi-Kind. »Weil man das nicht tut!«, sagte Brausewein und verdrehte die Augen. »Es gehört sich nun mal nicht!«»Parfümgestank gehört sich auch nicht«, murrte das andere Olchi-Kind und hielt sich die Nase zu. Eine junge Frau kam gerade aus der Hotelhalle und verströmte einen ganz grauenhaften Veilchenduft. Parfümgeruch ist für einen Olchi fast so schlimm wie Haareschneiden!
»Das kann ja heiter werden«, brummte das eine Olchi-Kind ein wenig missmutig, während Olchi-Papa sich vergnügt die Hände rieb und gut gelaunt vor sich hin summte.
»Bin schon sehr gespannt auf die Erfindungen, Schleime-Schlamm-und-Käsefuß!«, sagte er. An der Eingangstür des Hotels stand ein kräftiger Mann in schwarzem Anzug und versperrte ihnen den Weg. »Haben Sie eine Einladung?«, fragte er und dabei guckte er ein wenig misstrauisch auf die müffelnden Olchis. »Ich bin Professor Brausewein!«, sagte Brausewein. Er zog seine Einladungskarte aus der Manteltasche. Dann zeigte er noch seine Visitenkarte, denn dort stand schließlich »Denker und Erfinder«, und deutete auf Fritzi. »Und diese Dame da ist meine Assistentin.«»Und wer sind die… äh …« Der Mann im schwarzen Anzug warf einen schnellen Blick auf die
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