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Das geheime Olchi-Experiment (German Edition)

Das geheime Olchi-Experiment (German Edition)

Titel: Das geheime Olchi-Experiment (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erhard Dietl
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Spaghetti auf die Bühne gebracht. Nachdem er ein paar Kirschen mit dem Kirschen-Entkern-Apparat entkernt hatte und eine Portion Nudeln mit der Spaghetti-Aufwickel-Gabel aufgewickelt hatte, bekam er kräftigen Applaus. »Wie jämmerlich«, zischte Brausewein. »Einen Kirschen-entkerner gibt es doch längst. Den hab ich schon vor zwanzig Jahren erfunden. Und diese Nudelgabel, also dass ich nicht lache! Eine höchst überflüssige Erfindung!«»Ich finde das praktisch!«, sagte Olchi-Papa. »Damit könnte man doch auch leckere Schnürsenkel aufwickeln.« »Na, wenn Sie meinen…« Brausewein schüttelte den Kopf. Nun betrat Frau Ingenieurin Braun die Bühne. Sie zeigte silber-rote Turnschuhe mit Düsenantrieb. »Meine Turnschuhe funktionieren nach dem Prinzip der Luftkissenboote«, erklärte sie stolz. Sie zog die Turnschuhe an und schon schwebte sie mit einem leisen Zischen über die Bühne, knapp zehn Zentimeter über dem Fußboden. Dabei machte sie einen sehr eleganten Eindruck. Das änderte sich allerdings, als das eine Olchi-Kind laut pupste. Frau Ingenieurin Braun drehte erschrocken den Kopf nach ihm. Sie wirkte ein wenig irritiert, wurde plötzlich immer schneller und sauste, ohne anzuhalten, direkt auf die Wand zu…»Oooaaahhh!«, rief sie, und schon knallte sie mit einem lauten »Bums!« dagegen.

    »Bravo! Tolle Show! Sehr lustig! Schleime-Schlamm-und-Käsefuß!«, rief Olchi-Papa und klatschte begeistert in die Hände. Ein paar Kollegen sprangen erschrocken auf, um Frau Ingenieurin Braun wieder auf die Beine zu helfen.
    »Schon gut, meine Herren, vielen Dank«, sagte sie. »Zum Glück ist mir ja nichts weiter passiert.« Sie rieb sich den Ellbogen und klopfte sich ein bisschen Staub vom dunkelblauen Hosenanzug. »Schwächlich«, brummte Brausewein. »Noch überhaupt nicht ausgereift.«
    »Da düsen wir doch lieber mit Feuerstuhl herum«, sagte das eine Olchi-Kind.
    »Schleimiger Schlammbeutel! Feuerstuhl!«, rief das andere Olchi-Kind und sprang auf. »Den haben wir total vergessen! Er sitzt immer noch auf dem Dach vom Zug!«
    »Er wartet auf uns!«, rief das eine Olchi-Kind und hüpfte ebenfalls vom Stuhl.
    Ärgerlich zischte ihnen Olchi-Papa zu: »Schlampiger Schlammlappen, setzt euch sofort wieder hin! Feuerstuhl holen wir später. Der kann schon noch ein bisschen warten.« Er wollte jetzt wirklich nicht gestört werden. »Seid bitte leise, ich will in Ruhe diese verstänkerte Show sehen, Muffel-Furz-Teufel noch mal!« Die beiden Olchi-Kinder setzten sich schmollend und muffelig wieder auf ihre Stühle. Olchi-Papa schimpfte ziemlich selten. Eigentlich fast nie. Nicht mal, wenn sie ihm einen Mülleimer über den Kopf stülpten oder ihn mit Matschknödeln bewarfen. Nur wenn es um irgendwelche Erfindungen ging, dann verstand er keinen Spaß. Dann musste er sich nämlich immer konzentrieren. Und beim Konzentrieren durfte man ihn auf keinen Fall stören. »Sehr gut«, flüsterte Brausewein Olchi-Papa zu. »Sie wissen, wie man mit Kindern umgehen muss!« Er tätschelte Olchi-Papas Oberarm und es staubte kräftig, als er Olchi-Papas roten Pulli berührte. Brausewein musste niesen. Es war das erste Mal, dass er mit seiner Gurken-Nase niesen musste, und es wurde ein wahrhaft gewaltiger Nieser. Der Schal rutschte ihm von der Nase und alle schauten zu ihm hin. Schnell zog er den Schal wieder hoch. Wie peinlich!, dachte er. Hoffentlich hat keiner meine Nase gesehen!
    Brausewein wurde rot bis über die Ohren. Aber jetzt schauten alle wieder gespannt zur Bühne, denn nun war Herr Dr. Blitzgneisser an der Reihe, und der zeigte seinen sechsbeinigen Dackel.

    »Vor allem beim Treppensteigen können sechs Beine für einen Dackel äußerst praktisch sein«, erklärte Herr Blitzgneisser. »Wenn zwei seiner sechs Beine müde sind, dann klappt er sie einfach nach oben und läuft mit den restlichen vieren weiter. So kann er abwechseln, hat immer zwei ausgeruhte Beine und kann daher wesentlich weitere Strecken zurücklegen als ein herkömmlicher vierbeiniger Dackel!« Dr. Blitzgneisser führte den Dackel an einer Leine auf der Bühne hin und her. Er gab ihm eine Wiener Wurst und der Dackel machte Männchen und stand dabei wedelnd auf seinen zwei Hinterbeinen. Mit den vier anderen Beinen ruderte er lustig in der Luft herum und alle im Saal applaudierten kräftig.
    »Ist doch ganz normal«, sagte Olchi-Papa. »Unser Feuerstuhl hat doch auch sechs Beine.«
    »Völlig idiotisch!«, brummte Brausewein ungehalten. »So etwas hat die

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