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Das geheime Olchi-Experiment (German Edition)

Das geheime Olchi-Experiment (German Edition)

Titel: Das geheime Olchi-Experiment (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erhard Dietl
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Olchis.
    »Sie gehören alle zu meiner Erfindung!«, erklärte Brausewein schnell. »Das sind sozusagen meine Utensilien.«
    Der Mann war mit dieser Antwort zufrieden und ließ sie eintreten. »Was sind denn Utensilien?«, wollte das eine Olchi-Kind wissen.
    »Nun, das heißt, dass ich euch ganz dringend brauche«, erklärte der Professor.
    Sie gingen durch die Hotelhalle und kamen in einen hell erleuchteten Saal. An der Decke hingen zwei riesige Kronleuchter, und hundert rot gepolsterte Stühle standen aufgereiht wie im Theater. Ganz vorne gab es eine kleine Bühne und ein Rednerpult, das mit roten Bändern und einem Lorbeerzweig geschmückt war. An der Wand hing ein Plakat.
    »3. Gammelsberger Erfinderkongress. Große Preisverleihung« stand darauf. Darunter waren die Namen aller Mitwirkenden aufgelistet. Fritzi hatte Brauseweins Namen gleich entdeckt.
    Auf einem langen Tisch mit weißer Tischdecke stand ein großer, goldener Pokal, das war der erste Preis für die beste Erfindung. Dazu gab es noch einen Scheck über zehntausend Euro.
    »Das Geld könnte ich wirklich gut gebrauchen«, sagte Brausewein und zwinkerte Fritzi zu.
    Der zweite Preis war ein Freiflug mit einem Fesselballon, rund um den Schmuddelfinger See.
    Es sollte wohl eine sehr festliche Veranstaltung werden, denn der Saal war mit roten Stoffgirlanden geschmückt und in einer gigantischen Blumenvase steckten dreihundert weiße Rosen. »Ranzige Rostbeule«, zischte Olchi-Papa, als sie an den Rosenvorbeigingen. Die Olchis hielten die Luft an. Rosenduft finden sie schließlich fast genauso schlimm wie Parfümgeruch! Die anderen Erfinder waren schon alle versammelt. Brausewein hatte seinen Schal hoch über die Gurken-Nase gezogen. Sicher dachten jetzt alle, er wäre erkältet. Jemand läutete mit einer Glocke wie im Theater und alle nahmen schnell ihre Plätze ein. Brausewein, Fritzi und die Olchis setzten sich ganz nach vorne in die erste Reihe. Die Plätze direkt neben und hinter ihnen blieben leer. Es lag wohl an dem olchigen Geruch, dass sich da keiner hinsetzen mochte. »Schade, dass ich meine Erfindungen nicht dabei habe«, sagte Olchi-Papa.
    »Was haben Sie denn erfunden?«, wollte Brausewein wissen.
    »Einen erstklassigen Staubbeutelwerfer und neulich einen Schlammschleuderer«, sagte Olchi-Papa. »Und einen Teufelfurzmuffler, einen Stinkerbrühverstinker und einen Rostbeulenverstärker und noch viel mehr.«
    »Wie interessant«, sagte der Professor.
    »Wie ungewöhnlich«, sagte Fritzi. Das eine Olchi-Kind pupste und Brausewein warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu. Er drehte sich um und schaute nach hinten über die Stuhlreihen. Einige der anwesenden Kollegen kannte er persönlich. Professor Plotzki, den Mann mit dem gewaltigen Schnurrbart, zum Beispiel. Plotzki forschte seit Jahren auf dem Gebiet der Astronomie.
    Bestimmt hat er wieder mal so ein langweiliges neues Fernrohr erfunden, dachte Brausewein. Und da drüben saß Frau Ingenieurin Braun, die im letzten Jahr eine lustige Zahnspange erfunden hatte. Mit der konnte man harte Dinge wie Knochen mit einer beinahe olchigen Leichtigkeit durchbeißen. Außerdem waren noch Dr. Blitzgneisser und Herr Wladimir Strubbelkopfski da, beide Experten auf dem Gebiet der Tierforschung. Blitzgneisser hatte einen sechsbeinigen Dackel auf dem Schoß und neben Strubbelkopfski stand ein Vogelkäfig, der mit einem weißen Tuch abgedeckt war. »Himmel, Arsch und Wolkenbruch«, brummte Brausewein. Tierversuche konnte er nicht ausstehen.
    Nun trat Kongressleiter Krause ans Podium. Er räusperte sich, begrüßte alle Anwesenden und fing an, eine lange und uninteressante Rede zu halten.
    »Mir ist sooo langweilig!«, jammerte das eine Olchi-Kind und gähnte. Fritzi rückte noch ein Stückchen weiter vom Olchi-Kind weg. »Wann geht’s endlich los?«, fragte das andere Olchi-Kind. Es rutschte ungeduldig auf seinem Stuhl hin und her. »Psst!«, zischte Olchi-Papa und knuffte das Olchi-Kind mit dem Ellbogen. Als die Rede von Kongressleiter Krause endlich zu Ende war, begann die Präsentation der Erfindungen. Als Erster war Professor Plotzki an der Reihe. Er hatte gleich zwei Erfindungen mitgebracht und diesmal hatten sie gar nichts mit Astronomie zu tun: einen Kirschen-Entkern-Apparat, mit dem man sich beim Kochen viel Arbeit ersparen konnte, und eine Spaghetti-Aufwickel-Gabel, mit der auch sehr ungeschickte Leute ganz leicht ihre Spaghetti essen konnten.

    Professor Plotzki wurden ein Schälchen Kirschen und ein Teller

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