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Das geheime Olchi-Experiment (German Edition)

Das geheime Olchi-Experiment (German Edition)

Titel: Das geheime Olchi-Experiment (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erhard Dietl
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der Müll im Matsch versinkt
und der Mond am Himmel stinkt,
wenn Kröten leis’ im Nebel furzen,
die Schleimeschlämme…
    äh … was reimt sich jetzt auf furzen? Gerade wusste ich es noch…« Olchi-Papa kratzte sich nachdenklich am Kopf. »Aufhören! Das ist ja furchtbar!«, rief jemand.
    »Was soll denn dieser Quatsch?«, rief ein anderer.
    Olchi-Papa stand mit einem Mal ziemlich verloren am Bühnenrand. »Bist du jetzt endlich fertig?«, fragte Brausewein aufgebracht. »Kann ich jetzt endlich mit meiner Show beginnen?« »Schnauz mich nicht so an! Grätzige Gichtkrücke!«, schimpfte Olchi-Papa.
    »Du hättest besser deinen Schlammschleuderer mitnehmen sollen, Papa«, sagte das eine Olchi-Kind. »Das wär lustiger gewesen.«»Wir hätten Olchi-Opa mitnehmen sollen, der kann viel besserreimen als du, Papa!«, sagte das andere Olchi-Kind.» Muffel-Furz-Teufel, ihr könnt mich alle mal! Mir wär schon noch ein Reim eingefallen! Ihr habt überhaupt keine Geduld!«, rief Olchi-Papa verärgert. Da kam Veranstaltungsleiter Krause mit hochrotem Kopf auf die Bühne gelaufen. »Beleidigen Sie hier bitte nicht das Publikum!«, schimpfte er. »So geht das wirklich nicht. Das hier ist eine ernsthafte Veranstaltung und kein bunter Abend und schon gar kein Kasperletheater!« Krause versuchte dabei, Olchi-Papa am Ärmel von der Bühne zu ziehen, aber das war ein Fehler. Olchi-Papa riss sich los, dabei stolperte Herr Krause und stürzte gegen das Rednerpult. Das Rednerpult fiel um und knallte gegen den Tisch mit der weißen Tischdecke, das Pult verhakte sich in der Tischdecke und dann begann alles zu rutschen, der Pokal und die Vase auf dem Tisch wankten, und der Pokal fiel auf die Vase mit den dreihundert Rosen, und die Vase kippte um und schüttete die dreihundert weißen Rosen und fünfundzwanzig Liter Blumenwasser über Herrn Krause aus, der auf dem Boden lag, weil er ja gestolpert war. Olchi-Papa hatte derweil den Pokal mit beiden Händen gepackt und wollte gerade ein Stückchen davon abbeißen. Brausewein riss Olchi-Papa den Pokal aus den Händen und stellte ihn heftig zurück auf den Tisch.
    Olchi-Papa schaute verärgert in die Runde. Er stemmte die Arme in die Hüften und rief: »Schleime-Schlamm-und-Käsefuß! Grindiger Stinkstiefel! Glibbrige Gichtkrücke! Schleimiges Ofenrohr! Ihr könnt mich alle mal gernhaben!« Dann sprang er von der Bühne und setzte sich wieder auf seinen Platz. Da blieb er mit verschränkten Armen sitzen und muffelte vor sich hin. Nun wurde der Tisch wieder in Ordnung gebracht, die Blumen zurück in die Vase gesteckt, die Tischdecke zurechtgezupft und der heruntergefallene Lorbeerkranz ans Rednerpult gehängt. Dann waren endlich alle von der Bühne gegangen, außer Professor Brausewein und den beiden Olchi-Kindern. Brausewein räusperte sich, trat mit ernstem Gesicht (was wegen seines hochgezogenen Schals keiner sehen konnte) ans Rednerpult und sagte: »Meine Damen und Herren, entschuldigen Sie bitte diesen kleinen Zwischenfall. Ich möchte jetzt trotzdem gerne mit meiner Vorführung beginnen. Wie gesagt, als Erstes möchte ich Ihnen meine beiden lebenden Müllschlucker vorstellen. Darf ich um einen kleinen Applaus bitten!« Brausewein zeigte auf die Olchi-Kinder, und das Publikum klatschte.
    Der Professor fischte nun den alten Schuh aus der Abfallkiste und hielt ihn im Scheinwerferlicht feierlich in die Höhe. »Meine Damen und Herren, Sie sehen hier einen alten Schuh!«, erklärte er. Er gab dem einen Olchi-Kind ein Zeichen und das Olchi-Kind riss den Mund sperrangelweit auf. Brausewein warf den Schuh mit elegantem Schwung in den Olchi-Rachen. Das Olchi-Kind zerkaute den Schuh, als wäre er ein Stück Wiener Schnitzel, schluckte ihn hinunter und rülpste. Die Leute klatschten Beifall und Brausewein verbeugte sich tief. Dabei rutschte ihm der Schal von der Nase. Ein Raunen ging durchs Publikum. Schnell zog er den Schal wieder hoch, doch da hatten schon alle sein Gesicht gesehen. Nun war es eigentlich egal und Brausewein konnte seinen Schal auch gleich ganz abnehmen. Das war sehr tapfer von ihm, denn alle begafften neugierig seine dicke grüne Gurken-Nase, die im Scheinwerferlicht auch noch besonders gut zur Geltung kam. »Sie wundern sich vielleicht über mein Aussehen«, sagte der Professor und rieb sich verlegen die knubbelige Nase. »Ich kann Ihnen aber nur so viel sagen: Es hat mit meiner Erfindung zu tun.« Dann griff er wieder in die Abfallkiste und warf den Olchi-Kindern abwechselnd

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