Das geheime Verlangen der Sophie M.
während meine Zunge in die Nachtluft hinausragte.
»Du kannst auch mit der Klammer sprechen, Sophie, und das wirst du auch, wenn du dich nicht noch mehr in Schwierigkeiten bringen willst. Ich habe die ganze Nacht Zeit.«
Ich schwieg weiter.
»Gut. Schlag dich auf den Schoß. Drei Mal. So stark, dass ich es hören kann. Wenn ich nichts höre, musst du es so lange tun, bis ich es höre.«
Ich wollte nicht ungehorsam sein, aber ich bekam immer größere Panik, weil alles, was er von mir verlangte, jeden Augenblick schlimmer wurde.
Ich ballte über dem Kopf die Faust, während ich allen Mut zusammennahm, um mir den ersten Hieb zu versetzen. Ich schlug härter zu, als ich wollte, und traf meine Klit. Versehentlich biss ich mir auf die Zunge, um ein Stöhnen zu unterdrücken. Der zweite Schlag war gut – wenn eine brutale Selbstgeißelung überhaupt als gut bezeichnet werden kann. Aber der dritte war die Hölle, denn als ich ausholte, zerrte ich dabei die Klammer von meinem linken Nippel. Ich schrie auf. Und hörte ein »Ts, ts« zum Dank für meine Qualen. Sein »Ts, ts« nervte mich langsam echt, auch wenn ich mich bemühte, ihm zu gehorchen.
»Du bist heute Abend unhöflich, Sophie, und ungehorsam. Du weißt, dass du dich bei mir für jeden Schlang bedanken solltest, den ich dir auferlege.«
Ich konnte nicht sprechen, würde nicht sprechen. Und dann sagte er etwas, was mich mit einem Grauen erfüllte, dem ich nicht mehr Herr wurde.
»Wir können die ganze Nacht so weitermachen. Du wirst dich jetzt sechs Mal schlagen. Und wenn du nicht mitzählst und dich nicht jedes Mal bedankst, werde ich die Anzahl verdoppeln und vervierfachen und immer so weiter, bis du mir gibst, was ich will. Es liegt ganz an dir. Ich habe kein Problem damit, den ganzen Abend hier zu liegen und deinem verzweifelten Schniefen zu lauschen, es ist ganz unterhaltsam. Aber wie auch immer, du wirst deine Strafe bekommen, und du wirst mit mir sprechen.«
In diesem Moment hasste ich ihn. Das war keine Unterwerfung unter eine Herausforderung, hier ging es weder um meine noch um seine Erregung. Er stieß mich nicht aus meiner Sicherheitszone oder demütigte mich aus beiderseitiger Lust, sondern
er erniedrigte, er entwürdigte mich wie nie zuvor. Ich hasste ihn wirklich, aber mein Hass war mit stechender Scham und echten Schuldgefühlen gefärbt. Ich machte den Mund auf, versuchte, Worte um meine reglose Zunge herum zu formen, versuchte, den Speichel zu schlucken, der sich in meinen Mundwinkeln sammelte. Es war, als würde ich am Rande des Abgrunds stehen. Ich wusste, was er wollte, wusste, dass ich die Wahl hatte, wusste, dass ich es nicht tun wollte, dass alle meine Instinkte Nein schrien, wusste, dass ich auflegen sollte. Aber ich wollte brav sein, wollte ihm gefallen, wollte die Latte erreichen, die er für mich hoch gehängt hatte. Ich wollte ihn nicht enttäuschen, wollte mich nicht enttäuschen. Die Entscheidung lag bei mir. Und auch das hasste ich, denn es machte die Unterwerfung, die Erniedrigung noch akuter, noch qualvoller. Ich würde also die Strafe auf mich nehmen und mich auf diese Weise demütigen lassen, darüber hinaus wusste er auch noch, dass ich es tun würde, egal wie sehr ich es hasste.
Ich schlug mich. Stark genug, um aufzustöhnen. Und dann presste ich mit ganz unnatürlicher, tränenerstickter Stimme heraus: »Eins. Danke.«
So klang das natürlich nicht, es klang lächerlich, lispelnd und unverständlich bis auf die Anzahl der Silben. Oder so. Ich versuchte, den Stich der Scham und der Erniedrigung zu ignorieren, der mich durchfuhr, und schlug mich wieder. Als ich das zweite Mal sprach, klang es noch schlimmer als beim ersten Mal, warum, weiß ich nicht. Ich klang wie ein Kretin, und als ich mich selbst brabbeln hörte, fing ich an zu weinen und sprach noch undeutlicher. Ich schlug, zählte, bedankte mich weiter – ich bin jedoch nicht sicher, wie dankbar es rüberkam. Beim sechsten Schlag heulte ich und hoffte, diese unmögliche Entwürdigung wäre bald vorüber.
Bestrafungen sind etwas Eigenartiges. Bei D/S geht es viel um Schmerz – Schmerz zufügen, Schmerz aushalten. Aus irgendwelchen frei erfundenen Gründen geschlagen oder ausgepeitscht zu werden macht Spaß, es macht mich nass. Aber das hier war anders. Es tat mir so leid, dass ich ihn enttäuscht hatte, und es machte mich so traurig, dass er es sogar als so unausweichlich vorausgesehen hatte, dass er mir im Voraus Accessoires für eine Bestrafung
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