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Das Geheime Vermächtnis

Das Geheime Vermächtnis

Titel: Das Geheime Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Webb
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Situation eskalieren könnte. Es sind bereits mehrere Beschwerden eingegangen.«
    »Das ist keine illegale Versammlung an einem öffentlichen Ort. Wir haben das Recht, hier zu campen, wie Sie sehr wohl wissen. Und wir haben das gleiche Recht wie alle anderen in diesem Land, ein paar Freunde zu einer Party einzuladen«, erwidert Dinny kühl.
    »Wir haben Beschwerden wegen der Lärmbelästigung vorliegen, Mr. Dinsdale …«
    »Beschwerden von wem denn? Es ist erst zehn Uhr!«
    »Von Bürgern im Dorf, und vom Herrenhaus oben …«
    »Vom Herrenhaus? Ach, tatsächlich?«, fragt Dinny und wirft mir über die Schulter hinweg einen Blick zu. Ich gehe hinüber und stelle mich neben ihn. »Hast du dich bei der Polizei beschwert, Erica?«
    »Ich nicht. Und ich bin ziemlich sicher, dass Beth und Eddie sie auch nicht gerufen haben.«
    »Und Sie wären, Madam?«, fragt der Polizist mich zweifelnd.
    »Erica Calcott, die Eigentümerin von Storton Manor. Und das ist meine Schwester Beth, und da wir die Einzigen sind, die in Storton Manor wohnen , können wir wohl mit Fug und Recht behaupten, dass alle Anwohner diese Party vollauf befürworten. Und Sie wären, bitte?« Der Whisky macht mich verwegen, aber ich bin auch wütend.
    »Sergeant Hoxteth, Miss … Lady … Calcott, und ich …« Ich habe ihn aus der Fassung gebracht. Ganz am Rand meines Gesichtsfeldes sehe ich Dinnys Augen aufblitzen.
    » Miss Calcott. Sind Sie zufällig mit Peter Hoxteth verwandt, dem alten Dorfpolizisten?«
    »Er ist mein Onkel, aber ich glaube nicht, dass das hier relevant …«
    »Tja, also, ich erinnere mich an Ihren Onkel. Er hatte bessere Manieren.«
    »Trotzdem, es gab Beschwerden, und ich bin autorisiert, diese Versammlung aufzulösen. Ich hoffe natürlich, dass das ohne unschöne Zwischenfälle vonstattengehen …«
    »Die Hartfords drüben auf der Ridge Farm feiern jedes Jahr ihren Sommerball, mit doppelt so vielen Leuten und einer Live-Band mit Verstärkern. Wenn ich Sie anrufe und mich darüber beschwere, marschieren Sie dann auch da ein und beenden die Party? Durchsuchen die Leute nach Drogen?«
    »Das kann man wohl kaum …«
    »Abgesehen davon ist das hier kein öffentlicher Ort. Das ist mein Land. Weshalb das hier, nehme ich an, auch meine Party ist. Meine private Party. Zu der Sie und Ihre Jungs bedauerlicherweise nicht eingeladen sind.«
    »Miss Calcott, Sie verstehen doch sicher …«
    »Wir drehen die Musik leiser und um Mitternacht ganz ab, was wir ohnehin vorhatten. Die Kinder müssen auch irgendwann ins Bett«, unterbricht Dinny ihn. »Aber wenn Sie uns alle wegschicken wollen, ohne ein paar Leute zu verhaften, dann lassen Sie sich einen besseren Vorwand einfallen als erfundene Beschwerden aus dem Herrenhaus. Officer. «
    Hoxteth schäumt, seine Schultern sind hochgezogen und angespannt. »Es ist unsere Pflicht als Polizeibeamte, Beschwerden nachzugehen.«
    »Schön, Sie sind ihnen nachgegangen. Und jetzt verpissen Sie sich!«, wirft Honey ein und reckt dem Mann aggressiv ihren Bauch entgegen. Dinny legt ihr besänftigend eine Hand auf den Arm. Hoxteths Blick erfasst Honeys jugendliches Alter, ihre Schönheit, ihren Babybauch. Er errötet, und an seinen Kiefergelenken treten die Muskeln hervor. Er nickt seinen Kollegen zu, und sie ziehen ab.
    »Die Musik aus. Und bis Mitternacht sind hier alle weg. Wir kommen wieder und kontrollieren das«, sagt er im Gehen und hebt dabei warnend den Zeigefinger. Honey reckt ebenfalls einen Finger in die Höhe, aber Hoxteth hat sich schon abgewandt.
    »Wichser«, brummt Patrick. »Voll jugendlichem Überschwang, der Kerl«, fügt er hinzu. Als die Streifenwagen weggefahren sind, wendet Dinny sich mir mit einem Lächeln und einer hochgezogenen Augenbraue zu.
    » Deine Party also?«, fragt er belustigt.
    »Ach, komm schon. Es hat doch funktioniert«, erwidere ich.
    »Allerdings. Ich hätte dich nur nicht als jemanden eingeschätzt, der so gegen das Establishment rebelliert«, sagt er trocken.
    »Da siehst du mal, wie wenig du weißt. Ich bin sogar mal verhaftet worden – steige ich dafür noch weiter in deiner Anerkennung?«
    »Kommt darauf an, weshalb du verhaftet wurdest.«
    »Ich … ich habe ein Ei nach dem Abgeordneten meines Wahlkreises geworfen«, gestehe ich widerstrebend. »Nicht besonders anarchistisch.«
    »Nicht besonders«, stimmt er zu und grinst mich an. »Aber immerhin ein Anfang.«
    »Das war cool«, verkündet Eddie, der atemlos neben mir auftaucht. Ich lege ihm einen Arm um die

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