Das Geheimnis Dauerhaften Gluecks
aus dem gemeinsamen Architekturbüro aus, was einen großen finanziellen Einbruch zur Folge hatte. Wieder führten Britta und Heinz nächtelang Gespräche, um einen Weg aus dem Desaster zu finden und die Gefahr abzuwenden, ihre gerade renovierte und neu bezogene Eigentumswohnung wieder verkaufen zu müssen.Erschöpft und müde waren sie geworden, da es nie einen Moment der Ruhe gegeben hatte, in welchem sie ihre Liebe leben konnten. Stattdessen stritten sie häufiger und jede Kleinigkeit löste eine neue Auseinandersetzung aus, die sie beide nur schmerzlich verkrafteten. Britta wünschte sich ein zweites Kind, aber Heinz lehnte ab und sie gerieten in eine ernste Beziehungskrise, da Britta das Gefühl hatte, in all den Jahren auf zu viel verzichtet zu haben. Sie brauchte jetzt Distanz und drängte auf paartherapeutische Hilfe, was Heinz zunächst ablehnte, bevor er dann doch einlenkte.
Der gute Stern
Was daran wertvoll ist, mag zunächst schwer erkennbar sein, aber Durststrecken gemeinsam durchzustehen kann einer Liebesbeziehung gut bekommen, da der Wert der Partnerschaft zugleich getestet und erhöht wird. Wenn die Verbindung der beiden Partner bereits mit einer Hypothek beginnt, wie mit jener Dreiecksituation bei Britta und Heinz, dann muss das innere Band sehr stabil sein, um dieser Belastung standzuhalten. Das Paar ist darauf angewiesen, in weitaus weniger zur Verfügung stehender, gemeinsamer Zeit den Kontakt zu leben und zu pflegen. Es kann sich Zeitverschwendung für Auseinandersetzungen und destruktive Interaktion gar nicht leisten. Es lernt, im Augenblick zu leben und jedem Moment der Gemeinsamkeit einen besonderen Wert zukommen zu lassen.
Dies wertet die Beziehung enorm auf und auch die beiden Partner erfahren dadurch in ihrer Person eine besondere Exklusivität und Wichtigkeit seitens des anderen. Nicht selten entwickeln die Paare eine kostbare und feine Kommunikation, die sie entweder in ausgiebigen Telefonaten oder in E-Mails pflegen, da ihre Beziehung aus unterschiedlichenGründen und in verschiedenen Phasen von räumlicher Trennung betroffen ist.
Somit halten feste, innere Bindekräfte die Liebe zusammen und geben dem Paar die nötige Ausdauer, damit es scheinbar vorrangige Entwicklungen durchsteht. Sie stellen nicht bei jeder Irritation die Beziehung infrage, sondern holen sich aus ihrer tiefen Liebe die Kraft, um den Zeitpunkt geduldig abzuwarten, der dann endlich für sie bestimmt sein wird. Gemeinsamer Nenner sind die Träume von einer leichteren Zeit in der Zukunft und eine starke gegenseitige Unterstützung bei der Bewältigung der anstehenden Aufgaben, derer es meist eine Vielzahl in Serie zu erfüllen gibt. Die äußeren Zeichen der Gemeinsamkeit – wie Zusammenwohnen, Heiraten oder gemeinsame Kinder haben – tauchen meist sehr spät oder gar nicht mehr in der Paargeschichte auf.
Wenn der Stern vom Himmel fällt
Warum es bei Britta und Heinz doch anders gekommen ist, lässt sich folgendermaßen beschreiben: Wäre das Leben nicht von Endlichkeit gekennzeichnet und gäbe es nicht die biologische Uhr bei Frauen und Männern, dann hätte es für Britta und Heinz durchaus die Chance gegeben, ihre Partnerschaft zu retten. Aber so ist die Realität des Lebens nicht und das viele Warten und Zurückstecken trug seinen Teil dazu bei, dass die Unzufriedenheit stetig zunahm. Geben und Nehmen gerieten in eine Schieflage, da vor allem Britta diejenige war, welche die meisten Zugeständnisse für die Beziehung leistete. So steckte sie anfangs zurück, weil Heinz nicht frei war, dann wegen der Kinder, dann wegen Björn und schließlich wegen der dramatischen Lage des Betriebs. Sie konnte sich zwar lange Jahre gut damit arrangieren, indemsie sich immer wieder sagte, dass dieser Mann die zahlreichen Verzichte wert sei, aber unterm Strich kam sie doch an die Grenzen ihrer Kraft.
Als dann der Wunsch nach einem zweiten Kind und der Traum, auch einmal eine richtige Familie zu sein, immer drängender wurden, wäre die Zustimmung von Heinz ein bedeutsamer Schritt gewesen. Er hätte damit seinerseits ein echtes Zugeständnis gemacht. Auch wenn er als über 5 0-Jähriger auf eine weitere Vaterschaft nicht gerade versessen war, hätte er doch für Brittas langjähriges Entgegenkommen eine Art Ausgleich geschaffen. Dies war Heinz aber nicht möglich. Er wollte keine weitere Verantwortung übernehmen und lieber mit Britta die Zeit verbringen, ein ebenso legitimer Wunsch. Brittas Enttäuschung konnte aber
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