Das Geheimnis Dauerhaften Gluecks

allein durch die Liebe, die er ihr gab und nun vermehrt geben wollte, nicht gemildert werden. Britta hatte unterschätzt, wie schwer ihr der Abschied vom Familienmodell mit zwei Kindern fiel und dass sie doch unbewusst einen zu großen Preis für ihre Liebe zu Heinz bezahlt hatte.
    Wie unser Stern auch in Zukunft leuchten kann
     
    Wenn es uns als Paar ähnlich ergeht und berufliche oder familiäre Zwänge ein freies Gestalten und Leben der Beziehung nicht ermöglichen, ist es wichtig, sich immer wieder die aktuelle reale Situation und auch Alternativen anzuschauen: Wenn ich einen gut verdienenden Partner bevorzuge, auf den ich stolz sein und zu dem ich aufschauen kann, dann bringt dies mit sich, dass er viel arbeitet, zum Beispiel viele Nachtdienste hat, Vorträge halten muss oder auf Geschäftsreisen unterwegs ist. Wenn ich einen Partner wähle – wer wählt schon bewusst?   –, der gebunden ist und bereits eine Familie hat, muss ich mir darüber im Klarensein, dass diese Partnerschaft immer mit massiven Einschränkungen an Geld, Zeit und Aufmerksamkeit etc. verbunden sein wird.
    Finden Sie eine versöhnliche Einstellung zu dem, was ist!
     
    Wenn Paare trotz dieser Realitäten immer noch den Traum von der harmonischen Bilderbuchfamilie träumen, dann hadern sie zeitlebens mit der Situation, die sie gewählt haben, und dies wird früher oder später der Liebe schaden. Außer der inneren Zustimmung zu diesen Bedingungen, die ganz dem Prinzip folgen: »Wenn etwas so ist, ist auch immer etwas nicht«, kann das Paar aktiv dafür sorgen, dass manche Wartezeiten verkürzt werden. So kann ein Paar beispielsweise den Wohnort wechseln, um endlich den Alltag miteinander verbringen zu können, auch wenn es den Traumjob in der anderen Stadt nicht geben wird. Oder beide fangen in einer dritten Stadt gemeinsam neu an. So muss nicht einer der beiden das Gefühl haben, einen höheren Preis bezahlt zu haben, sondern beide beginnen neu.
    Schieflagen im Geben und Nehmen müssen ausgeglichen werden, jetzt oder später, sonst bleiben sie als offene Rechnungen im Untergeschoss der Beziehung liegen und nagen am Fundament.
    Oft haben verzögerte Entscheidungen und damit in die Zukunft verschobenes Glück auch ihren Ursprung darin, dass einer der beiden Partner oder gar beide den besonderen Ehrgeiz haben, alles perfekt zu machen. Es muss die steile Karriere, die optimale Wohnung oder die auf allen Ebenen einvernehmliche Trennung vom vorherigen Partner sein. Hier gilt es, von zu hohen Ansprüchen Abschied zu nehmen, damit die jetzige Liebesbeziehung genussvoller gestaltet werden kann, nach dem Motto: »Wie schreibt man ein Buch?« Antwort: »Seite für Seite.« »Wie lebt man eine Beziehung in schwierigen Zeiten?« Antwort: »Tag für Tag.«
    Den Stern wiederfinden
     
    Auch hierzu gibt es Anregungen zum Nachdenken und gemeinsamen Reflektieren:
 
Behalten Sie stets im Auge, dass Durchhalteparolen nur auf begrenzte Dauer sinnvoll sind! Wenn einer spürt, dass der Atem nicht mehr reicht, dann müssen die Bedingungen sich mehr nach den Paarinteressen richten und andere Werte wie Geld, Karriere, Selbstverwirklichung etc. nachgeordnet werden. Wechseln sie ab. Durststrecken brauchen auch Erholungsphasen danach. Planen sie die zur Bewältigung anstehenden Ereignisse nicht dicht aufeinander. Lassen Sie »Luft« dazwischen. Erst das Projekt fertig machen, dann mal für ein halbes Jahr sich nichts außerhalb der üblichen Pläne zusätzlich aufladen und dann die Hausrenovierung beginnen, anstatt alles auf einmal zu stemmen.
     
     
Achten Sie darauf, für Ausgleich zu sorgen, wenn Schieflagen im Geben und Nehmen entstehen. In solchen Situationen können Sie beidseitige Verzichte gegeneinander aufrechnen, um »quitt« zu sein. Hat er beispielsweise gewartet, bis sie sich von ihrem Exmann getrennt hat, unterstützt sie ihn jetzt beim Aufbau seines Geschäfts und steckt innerhalb dieser Zeit in Bezug auf behagliche Stunden zu zweit ein wenig zurück. So muss jeder eine Weile auf den anderen verzichten und es entsteht keine Einseitigkeit. Hat sie viele Jahre an Wochenenden und in Ferienzeiten auf ein intensives Paarleben verzichten müssen, weil er in dieser Zeit für seine Kinder aus erster Ehe da war, dann kann er sie nun in ihrer beruflichen Entwicklung unterstützen und ihr den Rücken frei halten, während sie zum Beispiel als Außendienstmitarbeiterin ihren auswärtigen Terminen nachgeht.
     
     
Verabschieden Sie sich von allzu hohen Idealen