Das Geheimnis Dauerhaften Gluecks
lebenszyklisch bedingten Übergängen (zum Beispiel vom Paar zur Familie oder wenn die Kinder das Haus verlassen) seine verinnerlichten Wertvorstellungen überprüfen und an die jeweilige persönliche Entwicklung anpassen. Es muss sich Zeit nehmen, um aus dem oftmals völlig durchorganisierten Tagesablauf herauszutreten und weitere Lebensperspektiven zu klären. »Was wollen wir eigentlich als Paar?« und »Was möchte jeder Einzelne?« sind hier zentrale Fragen, die untereinander verhandelt und realistisch eingeschätzt werden müssen. Meist finden solche Gespräche zwar statt, aber die wahren Bedürfnisse werden nicht bis in alle Ecken ausgeleuchtet und mit allen Konsequenzen zu Ende betrachtet. Die persönliche Entwicklungsherausforderung liegt darin, sich selbst zu erlauben, dass eigene Bedürfnisse sein dürfen.
So war Herta nicht bewusst, welche Folgen die politische Karriere Rüdigers für sie und ihren Beziehungsalltag mit sich bringen würde. Für Rüdiger wiederum war es innerhalb des Beratungsprozesses etwas ganz Neues, sich selbst die Erlaubnis geben zu dürfen, dass er als Mensch auch dann wertvoll ist, wenn er beruflich etwas kürzertritt und seine politische Karriere in reduzierter Form lebt, dafür aber mehr an Lebensqualität und Zufriedenheit innerhalb seiner Paarbeziehung gewinnt.
Mutig sein
Es geht meist darum, eigene wichtig gewordene Werte mit innerer persönlicher Stärke nach außen zu vertreten, auch wenn dies dort zu Enttäuschung führen kann. In vielen Fällen ist es dennoch nötig, dass Bedürfnisse zurückstehen müssen und die Beziehung für einige Jahre unter belastenden Bedingungen weiterlaufen muss. Diesen Paaren ist zu empfehlen, nach Abwägung aller Vor- und Nachteile einmalgetroffenen Entscheidungen innerlich zuzustimmen und dies als die unter den bestehenden Umständen beste Lösung zu akzeptieren, ohne andauernd damit zu hadern. So lernen die Partner, auch Grenzen der Veränderung anzuerkennen, und können damit sehr viel eher einem Neubeginn der Beziehung den Boden bereiten, als wenn sie sich wiederholt dafür gegenseitig Vorwürfe machen.
Den Stern wiederfinden
Anregungen zum Nachdenken und gemeinsamen Reflektieren können hierbei diese sein:
Nehmen Sie herausragende Feste wie Geburtstage, Hochzeitstage oder Betriebsjubiläen zum Anlass, Bilanz zu ziehen, und tauschen Sie sich über folgende Fragen aus:
Was haben wir schon erreicht und worauf sind wir stolz? Was ist unser nächstes Ziel und welcher Bereich unserer Beziehung sollte mehr Beachtung bekommen?
Richten wir unsere Entscheidungen mehr danach, was die anderen dazu sagen würden, oder nach dem, was wir wollen?
Wiederholen wir immer wieder das Gleiche, weil wir es schon so gewohnt sind oder weil
wir
diese Form selbst so wünschen. Bleiben wir Weihnachten zu Hause, weil wir das wollen oder weil es der Rest der Familie erwartet? Wie fühlen wir uns als Paar und was sollte sich in unserer Lebensorganisation diesbezüglich ändern, damit es mehr unseren Ansprüchen entspricht und nicht denen des Freundeskreises oder der Vereinskameraden?
Planen Sie dazu konkrete Maßnahmen, die Sie schriftlich fixieren und wie einen kleinen Vertrag unterschreiben. Beispiel: »Bis Ende des Jahres gebe ich die Vorstandstätigkeit auf und übernehme auch kein neues Amt.«
Wichtig ist eine Rückfallprophylaxe: Legen Sie auch Konsequenzen fest, wenn vereinbarte Punkte von einem oder beiden nicht eingehalten wurden! »Sollte dies nicht so geschehen, dann bereite ich während der gesamten Sommerferienzeit das Frühstück für die Kinder.«
Gedacht ist noch nicht getan, aber es eröffnet Optionen und schafft Zugang zu Ressourcen. Überlegen Sie sich also verschiedene Szenarien und besprechen Sie gemeinsam auch Handlungsalternativen, die Sie zuvor noch nie gewagt haben anzusprechen. Zum Beispiel:
Was wäre, wenn wir
nicht
heirateten?
Was wäre, wenn wir den Bauplatz zurückgeben und vorerst weiterhin hier wohnen bleiben?
Was wäre, wenn du die Nachfolge im Betrieb deines Vaters absagst und in einer anderen Firma nur angestellt wärest?
Was wäre, wenn wir ein Auto verkaufen und ich mehr Fahrrad fahren würde?
Was wäre, wenn wir unseren Sohn die von ihm gewünschte Lehre machen lassen und nicht darauf drängen, dass er das Gymnasium besucht?
Was wäre, wenn es für eine gewisse Zeit Funkstille zu den Eltern gäbe? Was wäre daran schlimm, welche positiven Effekte könnte es haben?
Was wäre, wenn du deinen Chef
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