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Das Geheimnis der 100 Pforten

Das Geheimnis der 100 Pforten

Titel: Das Geheimnis der 100 Pforten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N D Wilson Dorothee Haentjes
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Mäusehinterlassenschaften.«
    »Und … hör gut zu, Henry«, fuhr Penelope fort. »Mäusehinterlassenschaften und eine Duschmatte. Du kennst doch diese Gummiteile mit den runden Saugnäpfen auf der Unterseite? So eine war das.«
    »Und was hast du damit gemacht?«, fragte Henry.
    »Mäusefallen aufgestellt und das Ding wieder zugemacht«, sagte Onkel Frank.
    »Ich kann sie dir zeigen«, bot Penelope an. »Wenn Dad sie mich noch einmal aufmachen lässt.«
    »Nichts da!«, rief Dotty aus der Küche. »Ich will nicht, dass der Anstrich dann wieder im Eimer ist. Außerdem gibt es hier eine viel wichtigere Tür, die dein Onkel dir zeigen kann. Die ist bedeutend schwerer aufzukriegen als die Badezimmerverkleidung.« Sie kam ins Zimmer und trocknete dabei eine Bratpfanne mit einem Tuch ab. »Frank, ich habe gestern beim Einkaufen Gladys und Billy getroffen. Weißt du, was sie zu mir gesagt haben?«
    Die Mädchen verstummten. Frank sah nicht auf.
    »Guten Tag?«, fragte er und zog weiter das Messer ab.
    Dotty warf das Geschirrtuch nach ihm. »Das hat er gesagt. Und sie auch. Aber interessant wurde es, als
er meinte: ›Ob Frank diese Tür jemals aufbekommen wird?‹ Und weißt du, was ich gesagt habe? Ich habe gesagt … bist du bereit, das zu hören? Ich habe gesagt ›Nein‹.«
    »Ah«, brummte Frank. Er hob Henrys Messer an den Mund und prüfte es mit seiner Zungenspitze. »So kenne ich meine brave Frau. Ich liebe es, wenn du meine Ehre verteidigst.«
    »Und dann habe ich gesagt, ich würde ihn anrufen, damit er kommt und sie öffnet. Und ich möchte nicht als Lügnerin dastehen, Frank.« Sie verschränkte die Arme. Die Pfanne baumelte an einer Seite ihrer Hüfte.
    »Dots, du einzigartige Ehefrau, ich weiß das zu schätzen. Ich werde diese Tür öffnen und dich auf das Komfortabelste in dem dahinterliegenden Raum unterbringen. Aber Billy Mortensen wird mit der Sache nichts zu tun haben. Als wir in der Abschlussklasse waren, hat er uns ein Baseball-Spiel bei der Bundesmeisterschaft vermasselt, das weißt du doch.« Er sah auf. »Außerdem will ich nicht, dass er mir einen Gefallen tut. Er würde mir niemals eine Rechnung schicken.«
    »Wir könnten im Voraus bezahlen«, meinte Dotty und ging zurück in die Küche.
    Die Geräusche von Metall, das auf Stein kratzt, und das langsame Kauen überbackenen Käses beherrschten den Raum. Schließlich legte Frank Henrys Messer beiseite,
aß sein Sandwich mit zwei Bissen und trank seine Milch in einem Zug aus. Er stand auf und stützte die Hände in die Hüften.
    »Kinder und Frauen hinter die Linien!«, schrie er, und die Mädchen sprangen gleichzeitig auf. Henry blieb der Mund offen stehen. »Schlagt langsam die Trommel und fragt nicht, wem die Stunde schlägt, denn die Antwort bedeutet Krieg!« Er reckte eine Faust in die Luft. »Zwei Jahre lang haben meine schwarzen Schiffe vor Troja gelegen und heute sollen sich seine Tore öffnen durch die Kraft meines Armes.« Dotty lachte in der Küche. Frank sah zu seinem Neffen. »Henry, wir spielen morgen Baseball. Heute erobern wir Städte. Dots! Hol mir mein Werkzeug! Nieder mit den Franzosen! Werfen wir uns erneut in die Bresche und schließen wir die Reihen! Hey, Schlagmann, Schlagmann!«
    Frank ließ zuerst seine Faust auf den Tisch donnern, sodass er Anastasias Milch verschüttete, dann stellte er sich in Positur, hob beide Arme über den Kopf und drückte das Kinn auf die Brust. Die Mädchen jubelten und applaudierten. Tante Dotty kam mit einer roten Werkzeugkiste zurück ins Esszimmer.
    Frank zog die Nase hoch. »Du kennst mich gut, mein Weib. Ich dachte, dieses Zeug sei im Keller.«
    »Da war es auch. Du hättest Englischlehrer werden sollen, Frank.«

    »Was habt ihr denn vor?«, fragte Henry.
    »Wir werden ein hölzernes Pferd bauen, dich hineinstecken und es als Geschenk anbieten«, antwortete Frank.
    Dotty lächelte Frank an, sammelte die leeren Teller ein und verschwand damit in der Küche.
    »Können wir zusehen?«, fragte Henrietta.
    »Ihr«, sagte Frank. »Ihr könnt in der Scheune spielen oder auf dem Hof, in den Feldern und den Wassergräben - solange ihr dem Zentrum des Geschehens nicht zu nahe kommt. Los, Henry.«
    Die Mädchen stöhnten und maulten, während Henry seinem Onkel nach oben folgte. Am Kopf der Treppe marschierten sie den Flur entlang, bis sie vor der sehr alten und sehr hölzernen Tür von Großvaters Zimmer standen. Onkel Frank setzte seine Werkzeugkiste ab.
    »Heute ist der Tag, Henry, ich fühle

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