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Das Geheimnis der 100 Pforten

Das Geheimnis der 100 Pforten

Titel: Das Geheimnis der 100 Pforten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N D Wilson Dorothee Haentjes
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Tür reden.«
    Frank sah kurz zu ihm herüber. Der Mann war groß und wirkte ziemlich stark. Sein fleischiges Gesicht lächelte unter einer gelben Kappe mit einem Betonlaster über dem Schirm. »Hallo, Billy«, sagte Frank. »Hat Dotty das gesagt?«
    »Wie lange klemmt sie denn schon?«, fragte Billy.
    Frank konzentrierte sich auf das Spielfeld und hob sein Bier. »Zwei Jahre«, sagte er schließlich. »Heute wollte ich sie mit der Axt einschlagen. Dann habe ich es mit der Kettensäge versucht und dabei bloß den Fußboden ruiniert. Die Tür gibt nicht nach.«
    »Tja«, sagte Billy. »Soll ich sie mir mal ansehen?«
    Die beiden Männer standen schweigend nebeneinander und sahen zu, wie ein kleiner Junge beim Schlagen aus dem Gleichgewicht kam.

    »Er sollte sich auf seinen Schläger konzentrieren«, meinte Frank.
    Billy nickte und spuckte aus. »Und seine Augen hat er überall auf dem Feld, nur nicht beim Ball.«
    Frank richtete sich auf und atmete tief durch. »Gut, Billy. Dann solltest du jetzt gleich nach der Tür sehen. Und sag Dotty, dass ich Nein gesagt habe. Ich weiß nicht, wann ich dich bezahlen kann. Sie verwaltet das Geld, und es kann Monate dauern, bis ich wieder mal etwas abzweigen kann.«
    Billy nickte. Henrys Team wurde gerade Schlagmannschaft, als die beiden Männer ihre Getränke auf die Mauer neben Henrys Ingwerlimonade stellten und zu Billys Truck gingen.
     
    Henry stand auf der Position des Schlagmanns und sah zu, wie der dicke Junge sich frontal vor ihm aufbaute. Er konnte selbst kaum glauben, was er gerade tat. Der Junge schleuderte seine Bälle mit aller Wucht. Beim ersten Mal hätte er Henry fast getroffen, und der trug noch nicht mal einen Helm. Einer der Jungen aus Henrys Mannschaft stand auf der zweiten Position und zwei waren aus. Der dicke Junge warf den Ball - er kam kerzengerade auf Henry zu. Am liebsten hätte Henry sich geduckt oder wäre in die Hocke gegangen. Stattdessen lehnte er sich zurück und schwang seine Hände nach
vorn. Der Ball donnerte gegen den Griff des Schlägers und im gleichen Moment begannen Henrys Hände zu schmerzen.
    »Lauf los!«, schrie jemand. Ein paar Schritte weit nahm Henry den Schläger mit, dann fiel ihm ein, dass er ihn fallen lassen musste. Er sah sich noch nicht mal um, wohin der Ball eigentlich geflogen war. Sicher war er ins Aus geflogen, wenn er sich umguckte. Als er zu dem Sweatshirt kam, das die erste Base darstellte, blieb er mit einem Fuß darin hängen und hüpfte auf dem anderen weiter, ohne anhalten zu können. Dann fiel er hin.
    »Lauf durch!«, rief der erste Basemann. Henry sah zum Pitcher, zum Werfer. Der Shortstop warf ihm gerade den Ball zu.
    »Wo ist er denn hingeflogen?«, fragte Henry den ersten Basemann. »Wo habe ich ihn hingeschlagen?«
    »Nach links außen. Hast du dir an der Hand wehgetan? Du hast ihn mit dem Griff erwischt.«
    »Ja«, sagte Henry. Er stand auf. Er wusste nicht, was er jetzt weiter tun sollte. Er rieb seine schmerzenden Hände gegeneinander, dann schob er sie unter seine Achseln. Der andere Läufer kam jetzt zur dritten Base. Aber er lief nicht richtig zu ihr. Er lehnte sich zurück und rutschte mit angewinkelten Knien darauf zu. Henry löste seine Arme und trat von dem Sweatshirt herunter.
Er versuchte, den Werfer, den anderen Läufer und den Schlagmann im Auge zu behalten, alle gleichzeitig.
    Der Schlagmann war »aus« und Zeke kam vom Mittelfeld herübergelaufen und warf Henry seinen Handschuh zu. Henry sprintete zurück nach rechts außen. Beinahe hoffte er, dass jemand zu ihm schlüge. Aber auch nur beinahe.
     
    Frank und Billy standen auf dem Flur. Billy hatte seinen Werkzeugkasten in der Hand. Frank wischte sich den Schweiß von der Stirn, bevor er sprach.
    »Kurz bevor wir zum Grillen gehen wollten, hat sich die Kettensäge in den Boden gebohrt. Ich hatte noch keine Zeit, sie wieder herauszuholen.«
    Billy befeuchtete seine Lippen. Der ganze Flur war mit Holzsplittern übersät und zum Teil auch die Treppe. Die Tür sah aus, als sei sie von einem Rudel tollwütiger Biber angefallen worden. Die Kettensäge ruhte noch immer in ihrem Nest aus Teppichstreifen. Billy hockte sich vor die Tür.
    »Ganze Arbeit, Frank«, sagte er. »Du hättest mich früher rufen sollen. Vielleicht hättest du dir diesen Feldzug dann sparen können.«
    Er wühlte in seiner Kiste, holte ein schwarzes, metallisch glänzendes Werkzeug heraus und setzte es an das alte Schlüsselloch. Frank hörte ein Klicken.

    »War’s das?«,

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