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Das Geheimnis der 100 Pforten

Das Geheimnis der 100 Pforten

Titel: Das Geheimnis der 100 Pforten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N D Wilson Dorothee Haentjes
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getrunken.«
    »Ich doch auch.«
    »Ich habe aber bisher noch nie Limo getrunken.«
    »Was? Noch nie?« Henrietta lachte. »Warum denn nicht?«
    »Wahrscheinlich weil es schlecht für die Zähne ist.«
    »Ist denn nicht alles schlecht für die Zähne?«
    »Könnte sein.«
    »Ich finde die Würmer irgendwie lustig. Es ist schon merkwürdig, dass sie hier auftauchen.«
    »Ja. Und ich glaube nicht, dass sie sich auf meinem Fußboden wohlfühlen.«
    »Meinst du, die Würmer sind quantumiert?«
    »Ich habe keine Ahnung, wo sie herkommen, aber vielleicht gefällt es ihnen ja im Hof.«
    »Deine Wand hätte ich fertig. Sollen auch welche an die Decke?«
    »Natürlich.«
    »Und was ist mit der anderen Wand?«
    »Natürlich.«
    Henry dachte gar nicht darüber nach, was Henrietta sagte. Er wischte mit Handtüchern den Boden auf und
wrang sie in einen Eimer aus. Der Eimer musste geleert werden. Er hob ihn hoch und ging damit zum Treppenabsatz.
    Etwa auf der halben Höhe streckte Anastasia sich auf allen vieren über die Stufen. Jetzt zog sie sich schnell zusammen.
    »Hallo, Henry«, sagte sie. »Ich wollte gerade zu euch.«
    »Oh«, sagte Henry. Beim Klang der Stimme ihrer Schwester kam Henrietta aus Henrys Zimmer herausgeschossen.
    »Anastasia, du bist einfach schrecklich!«, rief Henrietta. »Du hast gelauscht!«
    »Nein, habe ich nicht.« Ihre Augen wurden groß. »Ich wollte euch nur etwas fragen. Kann ich hochkommen?«
    »Nein«, sagte Henrietta. »Du hast spioniert.«
    »Schon gut«, sagte Henry. »Komm hoch.« Er setzte den Eimer ab und drückte sich an die Seite.
    Anastasia kletterte rasch die restlichen Stufen hinauf und versuchte dabei, ihre Schwester nicht anzusehen. Henrietta verzog das Gesicht.
    In Henrys Tür blieb Anastasia stehen. Henrietta und Henry standen hinter ihr. »Wo habt ihr alle diese Poster her?«, fragte sie. Die Wand war von oben bis unten mit dem Bild von ein und demselben Basketballspieler
tapeziert. Er hatte die Arme verschränkt und einen stechenden Blick. Die Plakate waren zu einem einzigen Stück zusammengeklebt. Die meisten waren senkrecht angebracht, manche aber auch schräg, und ein anderes stand auf dem Kopf. Ein weiteres baumelte noch von der Decke herab, wo Henrietta mit dem Ankleben nicht fertig geworden war.
    »Dad hat sie mir gegeben. Für Henrys Zimmer«, sagte Henrietta. »Er hatte sie in der Scheune.«
    »Wie? Immer von demselben Typen?«, wollte Anastasia wissen.
    »Ja. Macht doch nichts«, meinte Henry.
    Anastasia sah auf den immer noch feuchten Boden. »Wolltest du dir einen Fisch halten?«, fragte sie. »Gegen einen Fisch hätte Mom bestimmt nichts.«
    »Nein«, antwortete Henry.
    »Frösche?«
    »Nee.«
    »Salamander?«
    »Igitt«, sagte Henry.
    »Und woher kommt dann das Wasser?«
    »Von nichts«, sagte Henrietta.
    »Aus einer Regenwolke«, sagte Henry.
    Anastasia trat ins Zimmer. Henrietta folgte ihr und stellte sich neben sie.
    Anastasia befühlte das Bett. Dann sah sie die Würmer.

    »Könnt ihr mir euer Geheimnis nicht verraten? Ich wollte es ausspionieren, aber Penny hat mich nicht gelassen. Sagt es mir doch! Ich verrate es auch nicht weiter. Penny und ich können ein Geheimnis für uns behalten.«
    »Penny schon«, sagte Henrietta. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und schüttelte ihr Haar zurück.
    Anastasia sah gekränkt drein. »Ich verrate keine Geheimnisse!«
    »Wer hat denn Mom von den Rattenschädeln in der Scheune erzählt?«, forschte Henrietta.
    »Das war aber nicht mit Absicht.«
    »Und wer hat die Festung im Kastanienbaum an Becky Taller ausgeplaudert?«
    »Ich mag Becky Taller doch überhaupt nicht!«
    »Aha, und wer soll es ihr dann verraten haben? Wer hat Dad etwas von den Stiefeln erzählt, die er zum Geburtstag von uns kriegen sollte?«
    »Er hatte sie doch wieder vergessen. Und dann war er ganz überrascht.«
    »Und wer hat es Mom gepetzt, als ich den Wasserturm hochklettern wollte?«
    »Das war ich nicht!«
    »Du bist den Wasserturm hochgeklettert?«, fragte Henry. »Den hohen, auf der anderen Seite der Stadt?«
    »Ja. Aber bevor ich besonders weit war, kam Dad und
hat mich heruntergeholt, weil jemand es verraten hatte.« Henrietta sah Anastasia durchdringend an.
    »Ich war es nicht«, sagte Anastasia. »Ich war es wirklich nicht. Versprochen.«
    »Alles andere hast du aber ausgeplaudert.«
    »Aber nicht absichtlich. Wenn ihr mir das mit dem Wasser und den Würmern verratet, dann verspreche ich euch, ich werde es niemandem weitersagen. Noch

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