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Das Geheimnis der antiken Kette

Das Geheimnis der antiken Kette

Titel: Das Geheimnis der antiken Kette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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gesagt.
    »Weißt du, Rotschopf«, erwiderte Rue, beschattete ihre Augen mit einer Hand und beschloss, die Frage und den Tabaksaft zu ignorieren, »du solltest dir wirklich neue Farben aussuchen. Dieses Grün steht dir überhaupt nicht.«
    Die Prostituierten sahen einander an, drehten sich um, stießen sich von dem Geländer ab und verschwanden in dem lärmerfüllten Saloon.
    Die Unterhaltung war nicht vergebens gewesen. Rue betrachtete ihre Jeans, die Laufschuhe und das T-Shirt. Sie wusste nicht, wie lange sie in diesem früheren Jahrhundert bleiben musste, und die modernen Kleider waren ein echtes Hindernis.
    Auf der anderen Straßenseite entdeckte sie einen Laden, der Gingankleider, Zaumzeug und Holzeimer im Schaufenster anbot. »Und bringen Sie Ihre Visa Card«, murmelte sie, »weil wir American Express nicht nehmen.«
    Rue überquerte vorsichtig die Straße, wich Pferdeäpfeln, Schlammpfützen und zwei vorbeifahrenden Pferdewagen aus. Sie hatte sich angewöhnt, mit sich selbst zu sprechen, als sie so viel Zeit allein damit verbracht hatte, ihre Storys zu recherchieren. »Vielleicht bekomme ich auch ein Paar Gummischuhe.«
    Eine freundliche ältere Frau mit grauen Haaren und sanften blauen Augen strahlte Rue an, als sie eintrat. Das Lächeln schwand jedoch, als die Frau Rues Jeans und T-Shirt sah.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte die Frau, obwohl sie so klang, als würde sie sehr bezweifeln, dass das irgendjemand konnte.
    Rue war wie benommen davon, dass dies alles echt war – die Frau, die Umstände, in denen sie sich wiederfand. »Dieses karierte Kleid im Schaufenster … Wie viel kostet es?«
    Die blauen Augen musterten Rue besorgt. »Fünfzig Cents, Kindchen.«
    Einen Moment war Rue begeistert. Fünfzig Cents. Kein Problem.
    Dann erkannte sie, dass sie kein Geld mitgebracht hatte. Und selbst wenn sie es getan hätte, hätten Scheine und Hartgeld verdächtig anders ausgesehen als das Geld von 1892. Zweifellos hätte sie sich erneut in Farley Haynes’ Obhut wiedergefunden.
    Rue zeigte ihr gewinnendstes Lächeln, das sie in so viele Pressekonferenzen hinein- und aus so vielen Klemmen herausgebracht hatte. »Setzen Sie es bitte auf meine Rechnung.«
    Die Verkäuferin hob ihre Augenbrauen. »Kenne ich Sie?«
    »Nein. Mein Name ist Rue … Miss Rue Claridge, und ich bin Elisabeth Fortners Cousine. Vielleicht könnten Sie das Kleid auf die Rechnung ihres Mannes setzen?«
    Die Frau schniefte. »Jonathan Fortner sollte sich seinen Kopf untersuchen lassen, dass er eine Fremde heiratet. In diesem Haus sind seltsame Dinge vor sich gegangen.«
    »Was für seltsame Dinge?«, fragte Rue.
    Die Verkäuferin schien zu vergessen, dass Rue verdächtig war. »Diese Frau kann nach Belieben erscheinen und verschwinden. Nicht wenige von uns glauben, dass sie eine Hexe ist und dass man sie nach dem Prozess hätte hängen sollen.«
    »Sie sind albern! Es gibt keine Hexen.« Nachdem sie den Aberglauben abgetan hatte, wandte Rue sich ihrer Hauptsorge zu. »Elisabeth ist vor Gericht gestellt worden und hätte gehängt werden können? Wofür?«
    Die Frau war beleidigt, wahrscheinlich weil ihre Lieblingstheorien abgetan worden waren. »Eine Zeit lang hat es so ausgesehen, als habe sie nicht nur Dr. Fortner, sondern auch seine kleine Tochter Trista ermordet, indem sie dieses Feuer legte.« Sie stockte verwirrt. »Dann kamen die beiden zurück. Sind einfach wie durch Zauberei aus den Ruinen dieses verbrannten Hauses erschienen.«
    Rue nickte vor sich hin. Sie kannte die Regeln dieses Zeitreiseplans nicht, aber man musste kein Nobelpreisträger sein, um sich auszumalen, wie Bethies Ehemann und das kleine Mädchen höchstwahrscheinlich dem Feuer entkommen waren. Zweifellos waren sie über die Schwelle in das nächste Jahrhundert geflohen und hatten dann Schwierigkeiten gehabt zurückzukommen. Oder vielleicht verging hier die Zeit nicht in dem gleichen Tempo wie dort…
    Rue widmete sich wieder dem Kleiderkauf. »Dr. Fortner muss ein verantwortungsbewusster Mann sein, wenn er unter so schwierigen Verhältnissen zurückkam. Es wäre nur eine natürliche Schlussfolgerung, dass sein Kredit gut ist.«
    Die Verkäuferin seufzte. »Tut mir leid. Dr. Fortner ist tatsächlich ein geschätzter Kunde, aber ich kann nichts ohne seine Erlaubnis auf seine Rechnung setzen. Außerdem weiß niemand, wann er und seine Frau aus Kalifornien zurückkommen werden.«
    Rue hatte schon politische Führer der Dritten Welt getroffen, die eine flexiblere

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