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Das Geheimnis der Burgruine

Titel: Das Geheimnis der Burgruine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Zeitung.
    TKKG zogen sich ins kleinste der drei Lesezimmer zurück, wo sich sonst niemand aufhielt. Tim breitete beide Zeitungen auf dem Tisch aus.
    Â»Leo hat gestern Worte, Wortteile und Silben aus seiner Zeitung ausgeschnitten. Diese zerschnippelte Ausgabe hier lag in seinem Papierkorb. Die Schnipsel hat er aufgeklebt. Ich habe auch die Tube mit dem Kleber entdeckt. Natürlich hat er die Schnipsel zu einem Text angeordnet. Hm.«
    Â»Da frage ich mich doch, warum er das tut«, meinte Karl.
    Â»Um nicht per Hand schreiben zu müssen. Computer oder Schreibmaschine besitzt er nicht«, erwiderte Tim.
    Â»Er will also seine Schrift verbergen«, stellte Gaby fest. »Das heißt, der Empfänger soll nicht feststellen können, von wem der Text stammt. In Kriminalfilmen sehen so Erpresserbriefe aus.«
    Tim nickte. »Dazu würde auch Leos Verhalten passen. Der nächtliche Ausflug, wobei er sein Bike benutzte und nicht den Feuerstuhl. Weil er, Leo, leise ans Ziel gelangen wollte - wie wir schon gestern Abend vermutet haben. Leo ist also ein Erpresser.«
    Â»Aber die Sache ist in die Hose gegangen«, sagte Klößchen. »Leo ist nicht zurückgekommen. Das heißt, er wurde erwischt.«
    Â»Schicksalhaft!«, nickte Tim. »Wäre uns Lahm nicht in die Quere gekommen, hätten wir’s sicherlich verhindern können. Jetzt dürfen wir uns die Birne müde grübeln, wer Leos Opfer werden sollte.«
    Gaby klopfte auf die zerschnippelte Zeitung. »Wir haben die Möglichkeit zum Abgleichen. Können feststellen, welche Worte und Fetzen er rausgeschnitten hat. Vielleicht ist ein Name dabei.«
    Â»Ich hole meinen Block«, sagte Karl. »Auf dem notieren wir alles, was wir finden.«
    Er war nach einer Minute zurück. Die jeweils passenden Zeitungsseiten wurden nebeneinandergelegt. Tim und Gaby schoben die Köpfe dicht an dicht und suchten in der unversehrten Zeitung, was an der zerschnippelten fehlte.
    Leo hatte offenbar einen längeren Text verfasst. Karl notierte eifrig. Es dauerte über eine halbe Stunde. Die Freistunde war nun bald vorbei. Aber weil sich die große Pause anschloss, blieb noch genügend Zeit.
    Â»Ich lasse mal raus, was mir auffällt«, sagte Tim. »Das Wort ›Geld‹ kommt viermal vor, ›Euro‹ dreimal, ›Bank‹ sechsmal - entnommen dem Wirtschaftsteil. Ferner fallen die Worte ›Polizei‹ auf, ›Forderung‹, mehrere einzelne Zahlen, die man zu ›210 000‹ oder ›120 000‹ zusammensetzen kann. Außerdem die Worte ›Warnung‹, ›Hauptbahnhof‹, ›Kiosk‹ und ›Container‹. Zudem: ›15 Uhr‹ - in einem Stück. Und das Wort ›Straße‹. Und - was mir förmlich auf der Zunge zergeht - das Wort ݆berfall‹. Amigos, wir liegen verdammt richtig. Jetzt müssen wir dem Geschnipsel noch Sinn einhauchen.«
    Â»â€ºBank‹ und ݆berfall‹«, rief Gaby, »lösen bei mir eine Idee aus. Mein Papi hat nämlich erzählt, dass gestern Nachmittag ein Banküberfall verübt wurde. Der Täter hatte sich mit Dynamitstäben in eine lebende Bombe verwandelt. Er hat behauptet, er sei sterbenskrank und wolle das Geld für seine Familie. Wenn er’s nicht kriege, werde er sich und den Bankdirektor samt Bankgebäude in die Luft sprengen. Er hätte doch nichts mehr zu verlieren. Weil wir ja in einer Zeit von Selbstmordattentätern leben, hatte seine Methode - ob wahr oder vorgegeben - Erfolg. 190 000 Euro hat er erbeutet. Und ist rausmarschiert. Die Fahndung lief dann viel zu spät an.«
    Â»Aber das war doch niemals Leo«, sagte Klößchen.
    Â»Natürlich nicht.« Tim schüttelte den Kopf. »Aber er kennt - denke ich mal - den Täter. Muss irgendwas, irgendwo beobachtet haben und fordert jetzt seinen Anteil. Amigos, das ist die Erpressung. Leo deckt einen Bankräuber, um selbst mitzukassieren.«

    Â»Pfui Spinne!«, meinte Klößchen. »Aber Leo traue ich’s zu.«
    Tim wandte sich an seine Freundin. »Welche Bank wurde überfallen?«
    Â»Die VME-Filiale in der Vogelsangstraße, Ecke Lermster Straße.«
    Â»Moment!«, rief Karl. »Das Wort ›Vogel‹ habe ich auch auf dem Block. Und die Fetzen ›Le‹, ›rm‹ und ›ster‹. Habe ich auch ›sang‹? Ja, hier. Na, das passt doch wie ein

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