Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis der chinesischen Vase

Das Geheimnis der chinesischen Vase

Titel: Das Geheimnis der chinesischen Vase
Autoren: Stefan Wolf
Vom Netzwerk:
zwar so,
dass ich deiner Mutter einen Scheck schicke. Sie wird am besten wissen, wie
euch das Geld nützt. Einverstanden?«
    »Aber...«, stotterte Tarzan.
»Das... Ich meine, es war doch nur so eine kleine Idee. Ich kann das nicht
annehmen und...«
    »Kein Wort mehr. Ohne deine
Idee hätte ich eine Million eingebüßt. Und wer weiß, ob der Kidnapper jemals
gefasst wird. Wir... Oje! Was ist da los?«
    Beim Swimmingpool brauste
Gelächter auf.
    Jemand schrie: »Hoffentlich
kann er schwimmen.«
    Ahnungsvoll sagte Tarzan: »Ich
glaube, da ist was mit Klößchen... äh... ich meine, mit meinem Freund Willi.«
    Wie Recht er hatte!
    Gaby, die am Rand des
Schwimmbeckens stand, kringelte sich vor Lachen. Es sah aus, als führe sie
einen Bauchtanz auf.
    »Das hättest du sehen müssen«,
rief sie Tarzan zu.
    »Ich sehe ihn ja.«
    Er meinte Klößchen, der eben
getaucht war, jetzt an die Oberfläche zurückstieß, mit beiden Armen ruderte und
— zwischen den Zähnen ein riesiges Stück Fleisch hielt.

    »Ich meine, wie es passiert
ist.« Gaby gackerte förmlich. »Natürlich hatte er sich wieder das größte Stück
auf den Teller geladen. Zum Glück sind’s ja nur Plastikteller. Aber auch auf
denen kann eine Riesenportion fettglitschiges Spanferkel rutschen. Willi hielt
den Teller schief. Sein Spanferkelstück geriet auf abschüssige Bahn. Er
grapschte danach. Aber es glitschte ihm durch die Finger wie ein Stück Seife. Dreimal
hätte er es fast erwischt. Jedesmal sprang es weg, ohne einmal auf den Boden zu
fallen. War ne richtige Verfolgungsjagd. Tja!, und dann in seiner Gier hat er
übersehen, dass er schon am Rande des Swimmingpools war. Der Spießbraten entkam
ihm zum vierten Mal. Er hinterher und — platsch!«
    »Aber jetzt hat er ihn.«
    Unter allgemeinem Gelächter
schwamm Klößchen zur Ausstiegleiter. Den Kopf hielt er in den Nacken — wie ein
Jagdhund, der eine geschossene Wildente aus dem Wasser apportiert (herbeibringen).
    Bei der Leiter angekommen,
legte er den Fleischbrocken vorsichtig auf den Rand.
    »Das Wasser«, rief er den
Umstehenden zu, »ist noch ganz warm. Tut mir ja Leid, Herr Eichberg, dass ich
Ihren Pool mit Schuhen betreten habe. Aber es war ein Versehen.«
    Tarzan sah, wie Oskar sich
schnüffelnd an den Beinen vorbeidrängte, und ahnte das Weitere. Aber um nichts
in der Welt hätte er den Vierbeiner zurückgehalten.
    Klößchen, auf der Leiter
stehend, genoss seine Rolle als Clown und dass er Mittelpunkt war.
    »Vorsicht, der Hund!«, rief
einer der Reporter.
    Es war schon zu spät.
    Oskar sprang vor, schnappte den
Brocken, machte kehrt und flitzte in den Garten.
    In sicherer Entfernung legte er
sich auf die Wiese, seine Beute zwischen den Vorderpfoten. Er blickte her, als
wollte er sagen: Trocken wäre mir dieser Leckerbissen noch lieber gewesen. Aber
ich weiß ja: Ihr Menschen habt manchmal einen sonderbaren Geschmack.
    Dann machte er sich über das
Spanferkel her.
    Die Heiterkeit wollte kein Ende
nehmen.
    Frau Rettich, die das
Spanferkel verwaltete, tröstete Klößchen mit einer neuen Portion.
    Die verschlang er, nass wie er
war. Erst dann zog er sich drüben im Gärtnerhaus um, wo er einen alten Overall
fand, der ihm passte.
    Es war ein gelungenes Fest, das
die Eichbergs aus Anlass von Barbies gesunder Rückkehr veranstalteten. Die
Gastgeber zeigten, wie dankbar sie allen Helfern waren.
    Freilich: Der Kidnapper befand
sich auf freiem Fuß. Und Tarzans Gedanken drehten sich ausschließlich um ihn.
Und um diese Regina Hübner, von der Karl so felsenfest behauptete, sie könne
unmöglich Komplizin sein.
    »He, Tarzan!«, sagte Gaby, als
sie sich neben ihn auf die Hollywoodschaukel setzte. »Hast du Bauchschmerzen
oder denkst du nach?«
    »Ich habe gerade beschlossen,
mich um diese Regina Hübner zu kümmern. Die müssen wir uns näher
ansehen. Am besten morgen schon. Machst du mit, Pfote?«
    Gaby nickte. »Und unter welchem
Vorwand?«
    »Sind wir nun
BLICKPUNKT-Reporter oder nicht?«
    »Hast Recht. Das zieht immer.
Aber weshalb interviewen wir sie? Wegen der neuesten Börsenkurse?«
    »Davon verstehe ich nicht viel.
Aber wir können ja mal fragen, wie sich eine Bank gegen Überfälle sichert.«
    Gaby fand das gut und meinte,
so was interessiere die Leser immer, besonders die künftigen Bankräuber unter
ihnen.
    Also war die Sache beschlossen.
     
    *
     
    chaudigs Dienst begann heute um
18 Uhr.
    Er fuhr mit seinem Wagen nach
Bad Zockerhausen, wo das Spielkasino in einer ehemals noblen Villa am
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher