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Das Geheimnis der chinesischen Vase

Das Geheimnis der chinesischen Vase

Titel: Das Geheimnis der chinesischen Vase
Autoren: Stefan Wolf
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Ist...«
    »Und wer weiß es sonst noch?«,
unterbrach er sie.
    »Niemand. Nur wir.«
    »Dabei lassen wir’s erst mal«,
verfügte er.
    »Also ein Fall für den TKKG«,
sagte Karl.
    Tarzan nickte. Dann erzählte
er.
    Als er das Kfz-Kennzeichen RH
333 der vermeintlichen Komplizin nannte, begann Karl zu lachen.
    »Da hast du diesmal den
Falschen beschattet, Tarzan. Wahrscheinlich ein kreuzbraver Knilch, dieser
Schmalzkopf, auch wenn er verschlagen aussieht. Sonst hätte ihn Fräulein Hübner
nicht in ihrem pfeffergrauen Auto mitgenommen.«
    »Du kennst die Frau?«, staunte
Tarzan.
    »Deine Beschreibung trifft sie
genau. Aber vor allem das Kennzeichen gibt mir Gewissheit. Regina Hübner ist
Leiterin einer Bankfiliale, wo wir unser Konto haben.«
    Tarzan wurde von Oskar mit der
Nase angestupst und musste sich bücken, um ihn abermals zu kraulen.
    Nachdenklich meinte er: »Das
ist sehr interessant, Karl. Trotzdem will ich rausfinden, wer dieser Mann ist.
Um an den Kidnapper ranzukommen, müssen wir jede Spur verfolgen. Und das ist im
Moment unsere einzige...«
    Er redete nicht weiter. Denn
Karin Eichberg kam jetzt, glückstrahlend, auf die kleine Gruppe zu.
    »Leute!«, rief sie. »Ende gut,
alles gut! Barbie ist gesund, sogar gebadet und frisch gewindelt. Dank deiner
Idee, Tarzan, hat mein Vater eine Million Mark Lösegeld gespart. Und
Kathrinchen kann auch wieder lachen. Ich bin die ganze Nacht mit ihr
aufgeblieben. Wir... also, jetzt verstehen wir uns bombig.«
    Tarzan lachte. »So hat selbst
ein Unglück sein Gutes.«
    »Ich soll euch herzlich
einladen.«
    »Wozu?«
    »Na, wir feiern doch jetzt. Bei
uns! Wir, Pia, Barbie und Ludmilla«, sie lachte, »die Polizei, Kommissar
Glockner und ihr. Frau Rettich, unsere Köchin, ist schon über Autotelefon
verständigt. Sie richtet kalte Platten her. Auf der Terrasse ist eine Bar
aufgebaut. Und die Presse ist eingeladen. Es wird bestimmt toll. Hach, ich
freue mich so!«
    »Kalte Platten?«, erkundigte
sich Klößchen. Und man konnte förmlich sehen, wie ihm das Wasser im Mund
zusammenlief. »Eine tolle Idee. Ich, für meine Person, nehme die Einladung an.«
    »Und mit Sicherheit«, meinte
Karl, »wirst du nicht nur für deine Person, sondern für mindestens noch fünf andere
futtern.«
    Alle lachten.
    »Warum auch nicht?«, rief
Karin. »Solche Gäste sind meinen Eltern die liebsten.«
    »Dann wird Willi«, sagte
Tarzan, »in eurer Gäste-Hit-Liste auf ewige Zeiten den Spitzenplatz einnehmen.«
    »So und noch schlimmer«, meinte
Klößchen zu Karin, »hacken sie immer auf mir rum, nur weil ich schmackhafte
Speisen, vor allem Süßspeisen und Schokolade, zu schätzen weiß. Ich vermute,
Gaby, Karl und Tarzan sind mit einem Geburtsfehler behaftet: mit
unterentwickelten Geschmacksnerven. Sie begreifen einfach nicht, dass die
dritte Tafel Schokolade am besten schmeckt. Aber ich lasse mich nicht
beeinflussen. Meine Geschmacksnerven sind o.k.«
    Karin schob ihre waagerechte
Haargirlande etwas höher und lächelte. Zwar hatte sie Klößchen heute erst
kennengelernt, aber sie merkte bereits, dass bei ihm was anderes verkümmert
war: sein Gefühl für die richtige Menge.
    Tarzan sah zum Schauplatz
hinüber.
    Herr und Frau Eichberg, von
Polizisten umringt, räumten das Feld. Barbie wurde von ihrer Mutter getragen.
Gabys Vater redete mit Pia Friese, die jetzt nicht mehr verheult aussah. Sie
hatte ihre Rolle abgelegt.
    Karin lief ihren Eltern nach,
denn sie war mit ihnen im Wagen gekommen.
    Die TKKG-Freunde schwangen sich
auf die Tretmühlen — und eine halbe Stunde später war die Gartenparty bei
Eichbergs schon in vollem Gange.
    Frau Rettich hatte in einer Art
Blitzaktion ihre drei erwachsenen Töchter hergezaubert. Auch sie waren
Köchinnen und ebenso tüchtig. Deshalb gab es alles in Fülle. Doch woher sie das
knusperig gebratene Spanferkel beschafft hatten, verrieten die vier nicht.
    Reporter der drei großen
Tageszeitungen waren da — samt Fotografen.
    Tarzan genierte sich sehr, weil
er immer wieder — umrahmt von den Eichbergs — fotografiert wurde. Einmal sogar
mit Barbie auf dem Arm, die ihn so freundlich anlächelte, als wüsste sie
Bescheid.
    Von Kommissar Glockner wusste
Eichberg, wie Tarzans Familienverhältnisse waren — dass ihn das Schicksal als
Halbwaise nicht auf Rosen gebettet hatte.
    In einem ruhigen Moment sagte
Eichberg: »Was ich dir verdanke, Tarzan, lässt sich klar mit einer Eins und
sechs Nullen ausdrücken. Dafür werde ich mich erkenntlich zeigen. Und
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