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Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Titel: Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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Kopf und nahm ihre Hand, die er mit seinen Fingern umschloss. »Aber trotzdem habe ich Simon unrecht getan, als ich annahm, du wolltest ihm lediglich eine Freundlichkeit erweisen. Er ist jung und verändert sich schnell. Vielleicht stehe ich ihm zu nahe, um diese Veränderungen so klar zu sehen wie du.«
    »Du siehst klarer als wir alle, Binbineqegabenik. Darum liebe ich dich, und darum darf dir nichts zustoßen. Ich habe meinen Eltern keine Ruhe gelassen, bis ich mit meiner Schar an deiner Seite sein konnte.«
    »Ach, Sisqi«, erwiderte Binabik wehmütig, »nicht tausendmal tausend der stärksten Trolle sind in diesen furchtbaren Zeiten genug, um uns zu schützen. Aber mehr wert als eine Million Speere ist es, dich wieder bei mir zu haben.«
    »Wieder Schmeichelei«, lachte sie. »Aber du sagst sie so wunderbar. «
    Arm in Arm spazierten sie durch den Schnee.
    Auch wenn der Proviant knapp war, Holz gab es genug. Im Haus des Abschieds hatte man das Feuer so hoch aufgeschichtet, dass der Rauch die Decke schwärzte. Eigentlich hätte sich Simon darüber entrüstet, dass man den heiligen Ort der Sithi in dieser Weise entweihte, aber heute Nacht sah er das große Feuer als etwas an, das sie nötig hatten – eine tapfere und freudige Geste in einer fast hoffnungslosen Zeit. Er warf einen Blick auf den Kreis der Gäste, der sich jetzt, nachdem das Essen beendet war, um das Feuer gebildet hatte.
    Die meisten der Siedler hatten sich in ihre Zelte und Schlafhöhlen zurückgezogen, ermüdet von einem langen Tag und einem unerwartetenFest. Auch von den Trollen waren nicht mehr alle da. Einige sahen nach den Widdern – denn was, so hatten sie sich gefragt, verstanden Tiefländer schon von Schafen? –, andere hatten sich in den Höhlen, die die Leute des Prinzen für sie vorbereitet hatten, schlafen gelegt. Binabik und Sisqi saßen jetzt in leiser Unterhaltung mit dem Prinzen an der hohen Tafel. Ihre Gesichter waren weit ernster als die der fröhlichen Zecher, die in der Runde am Feuer ein paar kostbare Weinschläuche hin- und hergehen ließen. Simon kämpfte einen Moment mit sich und steuerte dann auf die letztere Gruppe zu.
    Die Herrin Vara hatte die Tafel des Prinzen verlassen und war gerade auf dem Weg zur Tür. Herzogin Gutrun begleitete sie und hielt die Thrithingfrau so sanft am Ellenbogen fest wie eine Mutter, die ein lebhaftes Kind bändigte. Als Vara Simon sah, blieb sie stehen. »Da seid Ihr ja«, sagte sie und winkte ihn zu sich. Das Kind war jetzt allmählich zu sehen, ihr Bauch wölbte sich leicht.
    »Herrin. Herzogin.« Simon fragte sich, ob er vor den beiden Damen eine Verbeugung machen sollte, bis ihm einfiel, dass sie ihm vorhin beide zugeschaut hatten, wie er auf Jeremias eindrosch. Er errötete und senkte hastig den Kopf, um sein Gesicht zu verbergen.
    In Varas Stimme lag ein Lächeln. »Prinz Josua sagt, diese Trolle seien Eure geschworenen Verbündeten, Simon – oder soll ich Euch Herr Seoman nennen?«
    Es wurde immer schlimmer. Seine Wangen fühlten sich schmerzhaft heiß an. »Bitte, Herrin, nur Simon.« Er warf ihr einen verstohlenen Blick zu und richtete sich langsam auf.
    Herzogin Gutrun lachte. »Himmel noch mal, Junge, entspann dich. Lasst ihn zu den anderen laufen, Vara – er ist ein junger Mann und möchte lange aufbleiben, trinken und prahlen.«
    Vara sah sie einen Moment scharf an, dann wurden ihre Züge weicher. »Ich wollte ihm nur sagen …« Sie wandte sich zu Simon. »Ich wollte Euch nur sagen, dass ich gern mehr von Euch wüsste. Ich hatte immer geglaubt, wir hätten nach der Flucht aus Naglimund ein abenteuerliches Leben geführt, aber Josua hat mir erzählt, was Ihr gesehen habt …« Sie lachte ein wenig traurig und legte die langen Finger an ihren Bauch. »Aber es ist gut von Euch, uns diese Hilfe zu bringen. Ich habe nie etwas gesehen wie diese Trolle.«
    »Ihr kennt doch … mmmh … Binabik schon lange«, meinte Gutrun und gähnte hinter der vorgehaltenen Hand.
    »Ja, aber ein kleiner Mann ist etwas ganz anderes als so viele … so viele!« Vara blickte sich wie hilfesuchend nach Simon um. »Versteht Ihr das?«
    »O ja, Herrin Vara.« Bei der Erinnerung musste er grinsen. »Als ich die Stadt, in der Binabik wohnt, zum ersten Mal sah – Hunderte von Höhlen im Berg, schwankende Seilbrücken und mehr junge und alte Trolle, als Ihr Euch überhaupt vorstellen könnt –, da war das plötzlich etwas ganz anderes als Binabiks Nähe.«
    »Genau so.« Vara nickte. »Jedenfalls danke ich

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