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Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Titel: Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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Wetteifern handeln. Offensichtlich war es eher eine komplizierte Art Tanz, der für die bevorstehende Schlacht von den Göttern Glück und Stärke herabrief. Nein, meinten andere, es wäre wahrscheinlich nichts Komplizierteres als ein Kampf um Paarungsrechte. Bei Widdern war das üblich, warum also nicht auch bei Tiefländern?
    Als Simon und Jeremias merkten, dass ihnen fast der ganze Saal zuschaute, fand der Kampf ein jähes Ende. Die beiden verlegenen Streiter rückten schwitzend und mit roten Gesichtern ihre Hocker zurecht und vertieften sich in ihr Essen, von dem sie nicht zu den anderen Gästen aufzusehen wagten. Die Trolle tuschelten betrübt. Wie schade, dass weder Sisqi noch Binabik hier waren, um ihre vielen Fragen über das merkwürdige Ritual zu übersetzen. Eine Chance zum besseren Verständnis der Utku -Sitten war verspielt, zumindest für den Augenblick.
    Draußen vor dem Haus des Abschieds standen Binabik und seine Verlobte knöcheltief im Schnee, der die bröckelnden Steinplatten des Feuergartens bedeckte. Die Kälte machte ihnen nicht das Geringste aus – ein später Frühling in Yiqanuc konnte weit schlimmer sein, und sie waren schon lange nicht mehr miteinander allein gewesen.
    Das Paar in seinen Kapuzen stand eng beieinander. Gesicht an Gesicht, wärmten sie sich mit ihrem Atem die Wangen. Binabik streifte mit sanften Fingern eine schmelzende Schneeflocke von Sisqis Nase.
    »Du bist sogar noch schöner«, sagte er. »Ich dachte, meine Einsamkeit hätte die Sinne getäuscht, aber du bist noch lieblicher als in meiner Erinnerung.«
    Sisqi zog ihn lachend an sich. »Schmeichelei, Singender Mann, Schmeichelei. Hast du sie an diesen Riesenfrauen aus dem Tiefland geübt? Sei vorsichtig, eine von ihnen könnte beleidigt sein und dich zerquetschen.«
    Binabik tat, als runzele er die Stirn. »Ich sehe keine andere als dich, Sisqinanamook, und so war es von jener Stunde an, als du zum ersten Mal die Augen zu mir aufschlugst.«
    Sie schlang die Arme um seine Brust und hielt ihn, so fest sie konnte. Dann ließ sie ihn los, drehte sich um und ging weiter. Binabik folgte ihr.
    »Deine Nachricht war sehr willkommen«, sagte er. »Ich habe mir seit dem Tag, an dem ich vom Blauschlammsee wegritt, Sorgen um unser Volk gemacht.«
    Sisqi zuckte die Achseln. »Wir werden es überleben. Seddas Kinder überstehen alles. Trotzdem war es schwer, meine Eltern davon zu überzeugen, dass sie mich wenigstens dieses kleine Aufgebot der Unsrigen hierherführen ließen – es war, als entferne man einen Stein aus den Hufen eines zornigen Widders.«
    »Hirte und Jägerin mögen sich damit abgefunden haben, dass Ookequk die Wahrheit schrieb«, meinte Binabik. »Aber nur, weil man etwas Unangenehmes als wahr erkennt, wird es dadurch nicht leichter anzunehmen. Trotzdem sind Josua und seine Gefährten euch aufrichtig dankbar. Jeder Arm, jedes Auge hilft. Auch ohne es zu wollen, haben der Hirte und die Jägerin eine gute Tat getan.« Er hielt inne. »Und auch du hast ein gutes Werk vollbracht. Ich danke dir, dass du so freundlich zu Simon warst.«
    Sisqi sah ihn fragend an. »Was meinst du?«
    »Du hast ihn eingeladen, mit den Qanuc zu kämpfen. Das bedeutet ihm viel.«
    Sie lächelte. »Das war keine Gunst, Geliebter. Es war eine Ehre, die er verdient hat, und unsere gemeinsame Entscheidung – nicht allein meine, Binabik, sondern die von allen, die bei mir sind.«
    Er sah sie überrascht an. »Aber sie kennen ihn doch gar nicht!«
    »Einige schon. Unter den Hundert sind ein paar, die unseren Abstieg vom Sikkihoq überlebten. Hast du Snenneq nicht gesehen? Und die vom Sikkihoq brachten den anderen ihre Geschichten mit. Dein junger Freund hat großen Eindruck auf unser Volk gemacht, Geliebter.«
    »Der junge Simon.« Binabik überlegte einen Augenblick. »Es ist ein merkwürdiger Gedanke, aber ich weiß, dass du die Wahrheit sprichst.«
    »Er ist sehr gewachsen, dein Freund, seit wir am See Abschied nahmen. Das muss dir aufgefallen sein.«
    »Ich weiß, dass du nicht seine Größe meinst – er ist immer groß gewesen, selbst für sein eigenes Volk.«
    Sisqi lachte und drückte ihn wieder an sich. »Nein, natürlich nicht. Seit er von unseren Bergen herunterkam, sieht er aus, als sei er den Weg des Mannes gegangen.«
    »Die Tiefländer haben diesen Brauch nicht, Liebste. Aber ich glaube, das ganze letzte Jahr war für ihn sein Weg des Mannes , und ich glaube außerdem, dass dieser Weg noch nicht zu Ende ist.« Binabik schüttelte den

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