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Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Titel: Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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deutlich den Abdruck von Josuas Rune trug, »damit sie wissen, dass sie vom König eine Entschädigung bekommen.«
    Simon staunte. »Ich begreife immer noch nicht, was du vorhast. Diese Leute brauchen ihre Boote zum Fischfang, um sich und ihre Familien zu ernähren.«
    Binabik schüttelte den Kopf. »Nicht, wenn selbst die Flüsse von so dickem Eis bedeckt sind wie jetzt. Und wenn wir nicht siegen, wird es von geringer Wichtigkeit sein, ob die Menschen von Neu-Gadrinsett noch Boote haben.«
    »Willst du mir nicht endlich deinen Plan verraten?«
    »Bald, Simon, bald. Wenn wir das Werk dieses Morgens beendet haben, führe ich dich zur Schmiede, und du wirst alles erblicken.«
    Sie näherten sich der Siedlung.
    »Wahrscheinlich wird Fengbald in Kürze angreifen.«
    »Ich bin sicher«, antwortete Binabik. »Diese Kälte muss den Mut seiner Männer beeinträchtigen, selbst wenn sie mit dem Gold des Königs bezahlt werden.«
    »Aber für eine Belagerung sind es eigentlich zu wenige, findest du nicht auch? Selbst für tausend Mann ist Sesuad’ra recht groß.«
    »Ich stimme deinem Gedanken zu, Simon. Josua und Freosel und andere sprachen letzte Nacht darüber. Sie denken, dass Fengbald nicht versuchen wird, den Stein zu belagern. Auch bin ich gar nicht sicher, dass er weiß, wie traurig unsere Vorbereitungen und wie mager unsere Vorräte sind.«
    »Aber was wird er dann tun?« Simon bemühte sich, so zu denken wie Fengbald. »Vermutlich wird er uns einfach zu überrennen versuchen. Nach dem, was ich über ihn gehört habe, ist er nicht besonders geduldig.«
    Der Troll sah beifällig zu ihm auf, ein Zwinkern in den dunklen Augen. »Ich glaube, du hast wohl gedacht, Simon. So dünkt es auch mich am wahrscheinlichsten. Wenn du einen Trupp spähender Männer zu Fengbalds Lager führen konntest, so wird er das Gleiche getan haben. Sludig und Hotvig denken, sie haben Beweise dafür gefunden, Pferdespuren und anderes. Also wird er wissen, dass eine breite Straße auf den Berg hinaufführt, und wenn man etwas wie diese Straße auch verteidigen kann, so gleicht sie doch nicht einer Burg, von der man Steine hinunterwerfen kann. Ich habe in meinem Kopf, dass er versuchen wird, mit seinen stärkeren und Furcht einflößenden Männern unseren Widerstand zu überwältigen und nach oben zum Gipfel vorzudringen.«
    Simon dachte nach. »Wir haben mehr Krieger, als er vielleichtweiß, jetzt, nachdem dein Volk gekommen ist. Vielleicht können wir ihn länger aufhalten, als er annimmt.«
    »Ohne Zweifel«, entgegnete Binabik lebhaft. »Doch am Ende werden wir versagen. Sie werden andere Wege bergauf finden – auch anders als eine Burg kann ein Berg von Männern mit Entschlossenheit erstiegen werden, selbst in diesem kalten und glatten Wetter.«
    »Das heißt, wir können – nichts tun?«
    »Wir können unser Hirn und nicht nur unser Herz gebrauchen, Freund Simon.« Binabik lächelte ein mildes gelbes Lächeln. »Und darum jagen wir jetzt nach Booten, oder vielmehr nach den Nägeln, die Boote zusammenhalten.«
    »Nägel?« Simon verstand überhaupt nichts mehr.
    »Du wirst sehen. Jetzt schnell, gib mir das Wort für ›Angriff‹!«
    Simon grub in seinem Gedächtnis. »Nihuk.«
    Binabik streckte den Arm aus und versetzte ihm einen leichten Stoß gegen die Hüfte. »Nihut. Mit dem Laut ›t‹, nicht ›k‹.«
    »Nihut!«, sagte Simon laut.
    Grollend sah Qantaqa sich um und suchte nach Feinden.
    Simon hatte einen Traum. Er stand im großen Thronsaal des Hochhorstes und sah zu, wie Josua und Binabik und viele, viele andere nach den drei Schwertern suchten. Obwohl sie in allen Ecken und Winkeln stöberten, jeden einzelnen Wandteppich anhoben und sogar den Standbildern der früheren Könige des Hochhorsts unter die Malachitröcke schauten, schien nur Simon sehen zu können, dass das schwarze Dorn, das graue Leid und eine dritte, silberglänzende Klinge, die nur König Johans Hellnagel sein konnte, vor aller Augen auf dem großen Thron aus vergilbtem Elfenbein, dem Drachenbeinthron, standen.
    Simon hatte dieses dritte Schwert in seiner Zeit auf dem Hochhorst nie näher als aus hundert Fuß Entfernung gesehen, erkannte es aber in seinem Traum trotzdem ganz deutlich, den in Gestalt eines heiligen Baumes gearbeiteten, goldenen Griff, die Schneide, die so blankpoliert war, dass sie selbst in diesem düsteren Saal funkelte. Die Klingen waren mit den Griffen nach oben aneinandergelehnt, essah aus wie ein ungewöhnlicher Hocker mit drei Beinen. Über

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