Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3
Deornoth, damit wir unsere abschließenden Maßnahmen treffen können.«
Binabik löste sich aus der Gruppe und nahm Simon beim Arm. »Da sind noch Dinge, die du haben solltest«, erklärte er, »und dann solltest du zu deinen Qanuckriegern gehen.«
Simon folgte seinem Freund durch das wirre Getümmel des Abschiedshauses nach draußen. »Hoffentlich gelingen deine Pläne, Binabik.«
Der Troll machte ein Handzeichen. »Wie auch ich hoffe. Aber wir werden tun, was unser Bestes ist. Mehr können die Götter oder dein Gott oder unsere Ahnen nicht von uns erwarten.«
An der anderen Ecke der Westmauer wartete eine Reihe von Männern vor einem rasch abnehmenden Haufen Holzschilde, von denen einige noch Flussmoosflecken aus ihrem früheren Dasein als Bootsplanken trugen. Sangfugol, in einer Art Kampfanzug aus grauen Lumpen, beaufsichtigte die Verteilung.
Als der Harfner sie sah, rief er ihnen zu: »Da seid ihr ja! Er liegt da drüben in der Ecke. He! Schluss damit, Mann!«, fauchte er einen bärtigen älteren Kämpfer an, der den Stoß durchwühlen wollte. »Nimm den obersten!«
Binabik ging zu der Stelle, die Sangfugol ihm gezeigt hatte, und zog etwas unter einem Haufen Säcke hervor. Es war ebenfalls ein hölzerner Schild, aber jemand hatte ihn mit dem Wappen bemalt, das Vara und Gutrun für Simons Banner entworfen hatten, dem weißen Drachen, der sich um das schwarze Schwert schlang, darunter ein Untergrund aus Josuas Grau und Rot.
»Er ist nicht mit der Hand der Kunst gefertigt«, erklärte der Troll, »jedoch mit der Hand der Freundschaft.«
Simon bückte sich und umarmte ihn, nahm dann den Schild auf und schlug mit dem Handballen dagegen. »Ich finde ihn großartig.«
Binabik machte ein besorgtes Gesicht. »Gewünscht hätte ich mir nur, dir wäre mehr Zeit geblieben, damit zu üben, Simon. Es ist nicht leicht, zu reiten, einen Schild zu gebrauchen und auch noch zu fechten.«
Sein Blick wurde ernst, und er hielt Simons Finger fest in der kleinen Faust. »Sei nicht unklug, Simon. Du selbst bist von großer Bedeutung, und ebenso ist es mein Volk … aber an deiner Seite wird auch das Glück meines Lebens sein.«
Er wandte das runde Gesicht ab. »Sie ist eine Jägerin unseres Volks und tapfer wie ein Gewittersturm, aber – Qinkipa! – wie sehr ich doch wünschte, Sisqi kämpfte heute nicht in dieser Schlacht.«
»Wirst du denn nicht mit uns kämpfen?«, erkundigte sich Simon.
»Nein. Ich werde bei dem Prinzen weilen und sein Bote sein. Qantaqa und ich können uns mit Schnelligkeit und Stille bewegen, wo ein größerer Mann und ein Pferd auffallen würden.« Der Troll lachte leise. »Dennoch werde ich zum ersten Mal, seit ich den Weg des Mannes ging, einen Speer tragen, und seltsam wird er sich anfühlen in meiner Hand.« Sein Lächeln verschwand. »Die Antwort auf deine Frage ist ›nein‹, Simon – ich werde nicht bei euch sein. Darum bitte, mein guter Freund, hab ein Auge auf Sisqinanamook. Wenn du sie vor Schaden behütest, schirmst du mein Herz vor einem Schlag, der mein Sterben bedeuten könnte.« Noch einmal drückte er Simon die Hand. »Komm. Es gibt noch einiges zu tun. Nicht genug ist es, kluge Pläne zu haben«, er tippte sich an die Stirn und lächelte spöttisch, »wenn sie nicht ordentlich ausgeführt werden.«
Zuletzt kamen alle Verteidiger des Sesuad’ra noch einmal im Feuergarten zusammen, sowohl die, die kämpfen, als auch die, die zurückbleiben sollten. Sie versammelten sich auf dem großen steinernen Anger. Obwohl die Sonne schon hoch am Himmel stand, war der Tag dunkel und sehr kalt. Viele hatten Fackeln mitgebracht. Simon gab es einen Stich, als er die Fackeln auf der freien Fläche flackern sah wie in seiner Vision der Vergangenheit. Einst hattentausend Sithi hier gewartet, auf etwas, das ihr Leben für immer verändern würde.
Josua hatte sich auf ein umgestürztes Mauerstück gestellt, von dem aus er die verstummte Menge überblicken konnte. Simon, der dicht neben ihm stand, sah sein enttäuschtes Gesicht, das deutlich verriet, wie gering ihm die Zahl der Verteidiger und wie armselig ihre Ausrüstung schien.
»Männer und Frauen von Neu-Gadrinsett, Freunde aus Yiqanuc«, begann Josua. »Über das, was uns jetzt bevorsteht, brauche ich nicht viel zu sagen, Herzog Fengbald, der in seinem eigenen Lehen Falshire Frauen und Kinder abgeschlachtet hat, ist auf dem Weg zu uns. Wir müssen uns gegen ihn wehren. Das ist schon fast alles. Er ist das Werkzeug einer bösen Macht, der wir
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