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Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Titel: Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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Schalen schlugen in der Hitze Blasen, und sie begannen zu pfeifen wie siedende Hummer, während andere hin und her rannten, sinnlos am eigenen Panzer zerrten und dabei knackten und klapperten wie geborstene Wagenräder. Cadrach draußen im Flachboot bückte sich wieder. Als er sich aufrichtete, war am Ende seines seltsamen Stabes eine neue Flamme aufgeblüht. Er warf, und ein weiterer Strahl flüssigen Feuers spritzte über die kreischenden Ghants. Der Mönch hob die Hände an den Mund.
    »Springt!«, schrie er, und seine Stimme erzeugte ein leises Echo. »Schnell!«
    Miriamel blickte sich nach Isgrimnur um. Sein Gesicht war vor Staunen schlaff, aber er nahm sich lange genug zusammen, um Miriamel einen sanften, jedoch nachdrücklichen Stoß zu versetzen.
    »Ihr habt ihn gehört«, knurrte er. »Springt!«
    Sie sprang, landete hart im Sand und rollte sich ab. Etwas Feuriges flog auf ihren Mantel, aber sie erstickte es mit den Händen. Gleich darauf, laut den Atem ausstoßend, krachte Isgrimnur neben ihr zu Boden. Die Ghants, die quiekend und wie von Sinnen über das grasige Ufer rannten, achteten kaum auf sie. Der Herzog drehte sich um, stand auf und streckte die Arme aus. Camaris, weit über den zerklüfteten Rand gebeugt, ließ Tiamak zu ihm hinuntergleiten. Der Herzog stürzte zurück in den Sand, hielt dabei aber den reglosen Wranna fest. Kurz darauf war auch Camaris unten. Sie rannten über den Ufersand. Ein paar Ghants, die Cadrachs feuriger Angriff verfehlt hatte, krabbelten auf sie zu, aber Miriamel und Camaris verjagten sie mit Fußtritten. Die Flüchtlinge stolperten die Böschung hinunter und wateten ins träge grüne Wasser.
    Miriamel lag flach auf dem Boden des Bootes und rang nach Luft. Mit ein paar Stößen trieb der Mönch den Kahn in die Mitte des Flusses und außer Reichweite der hüpfenden Ghants.
    »Seid Ihr verletzt?« Cadrachs Gesicht war blass, und die Augen glänzten wie im Fieber.
    »Was … was habt Ihr …?« Miriamel war so außer Atem, dass sie den Satz nicht beenden konnte.
    Cadrach senkte achselzuckend den Kopf. »Die Ölpalmblätter. Nachdem Ihr dort … dort hineingegangen wart, kam mir eine Idee. Ich habe sie gekocht. Ein paar Dinge kann ich auch.« Er hob das aus einem dicken Schilfhalm geschnittene Rohr hoch. »Damit habe ich das Feuer geworfen.« Die Hand, die das Rohr hielt, war mit entzündeten Blasen bedeckt.
    »Oh, Cadrach, seht nur, was ihr da angerichtet habt.« Miriamel betrachtete erschrocken seine Finger.
    Cadrach drehte sich nach Camaris und Isgrimnur um, die sich über Tiamak beugten. Hinter ihnen am Ufer sprangen und zischten die Ghants wie zum Tanzen verdammte Seelen. Noch immerleckten Flammenzungen über die Vorderseite des Nests und schickten dicke, tintenschwarze Rauchwolken in den Spätnachmittagshimmel.
    »Nein, seht lieber, was Ihr angerichtet habt«, meinte der Mönch und lächelte grimmig, jedoch durchaus nicht unzufrieden.

Zweiter Teil Die gewundene Straße

17
Festfeuernacht

    ch glaube nicht, dass ich hingehen möchte, Simon.« Jeremias tat sein Bestes, um mit einem Lappen und einem Polierstein Simons Schwert zu reinigen.
    »Du brauchst ja auch nicht.« Simon zog sich schmerzlich stöhnend die Stiefel an. Seit der Schlacht auf dem gefrorenen See waren drei Tage vergangen, aber er spürte immer noch jeden Muskel, als hätte man ihn auf einem Schmiedeamboss flachgeklopft. »Ich bin es doch, von dem er etwas will.«
    Jeremias schien einerseits erleichtert, andererseits unwillig, die Idee fallen zu lassen. »Aber sollte dein Knappe nicht mitgehen, wenn der Prinz dich ruft? Was ist, wenn du etwas brauchst und es vergessen hast – wer soll es dir holen?«
    Simon lachte, hörte aber sofort wieder auf, als ihm der Schmerz die Rippen zusammenschnürte. Am Tag nach der Schlacht hatte er kaum stehen können. Sein Körper war ihm vorgekommen wie ein Sack mit kaputtem Geschirr. Selbst jetzt bewegte er sich noch wie ein uralter Greis. »Dann werde ich es mir eben selbst holen – oder ich lasse dich rufen. Mach dir keine Sorgen. Du solltest doch mittlerweile begriffen haben, dass hier alles anders ist. Wir befinden uns nicht an einem Königshof wie auf dem Hochhorst.«
    Jeremias schielte mit scharfem Blick auf die Schneide der Klinge und schüttelte den Kopf. »Das sagst du so, Simon, aber man weiß nie, wann Fürsten einen plötzlich schief ansehen. Man kann nie sagen, ob sie nicht auf einmal ihr Blut spüren und ganz und gar königlich werden.«
    »Darauf muss ich es

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