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Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Titel: Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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paar Augenblicke später. »Ja? Wer ist dort?«
    »Die Herrin Marya. Darf ich eintreten?«
    »Bitte.«
    Miriamel stieß die verquollene Tür auf, die widerwillig nachgab. Dahinter lag eine winzige, karg möblierte Kammer. Gan Itai saß auf einem Strohsack unter dem offenen Fenster, das kaum mehr war als ein schmaler Schlitz ganz oben in der Wand. Etwas bewegte sich dort. Miriamel sah einen glatten weißen Hals und das Blitzen eines gelben Auges, dann ließ die Möwe sich fallen und war verschwunden.
    »Die Möwen sind wie Kinder.« Gan Itai schenkte ihrem Gast ein runzliges Lächeln. »Streitsüchtig, vergesslich, aber sie haben ein gutes Herz.«
    Miriamel schüttelte verwirrt den Kopf. »Es tut mir leid, wenn ich Euch störe.«
    »Stören? Mein Kind, was für ein törichter Einfall. Es ist heller Tag, ich brauche jetzt nicht zu singen. Warum solltest du mich stören?«
    »Ich weiß nicht, es ist nur …« Miriamel hielt inne und versuchte sich zu konzentrieren. Sie wusste selbst nicht genau, warum sie gekommen war. »Ich … ich muss mit jemandem reden, Gan Itai. Ich habe Angst.«
    Die Niskie griff nach einem dreibeinigen Hocker, der ihr als Tisch zu dienen schien. Die geschickten braunen Finger fegten ein paar vom Meer glattpolierte Steine von der Platte in die Tasche ihres Gewandes, dann schob Gan Itai Miriamel den Hocker hin.
    »Setz dich, Kind. Es hat keine Eile.«
    Miriamel zog ihren Rock zurecht und fragte sich, was sie der Niskie anvertrauen durfte. Aber wenn Gan Itai geheime Botschaften von Cadrach überbrachte, wusste sie doch wahrscheinlich schon alles? Auf jeden Fall war ihr offenbar klar gewesen, dass der Name Marya nicht stimmte. Miriamel blieb nichts übrig, als das Risiko einzugehen.
    »Wisst Ihr, wer ich bin?«
    Wieder lächelte die Seewächterin. »Du bist die Herrin Marya, eine Edelfrau aus Erkynland.«
    Miriamel war irritiert. »Tatsächlich?«
    Das Lachen der Niskie klang wie Wind im dürren Gras. »Oder etwa nicht? Gewiss hast du vielen Leuten diesen Namen genannt.Aber wenn du Gan Itai fragst, wer du wirklich bist, dann will ich es dir sagen: Miriamel ist dein Name, Tochter des Hochkönigs.«
    Miriamel fühlte sich eigenartig erleichtert. »Also wisst Ihr es doch.«
    »Dein Gefährte Cadrach hat es mir bestätigt. Ich hatte bereits Verdacht geschöpft. Einst begegnete ich deinem Vater. Du riechst wie er, und du klingst wie er.«
    »Ich … Wie? Was?« Miriamel wurde fast schwindlig, »Was meint Ihr?«
    »Vor zwei Jahren traf dein Vater auf diesem Schiff mit Benigaris zusammen, damals, als Benigaris noch nicht selbst Herzog war. Aspitis, der Schiffsherr der Eadne-Wolke, war ihr Gastgeber. Auch dieses seltsame Geschöpf, der Zauberer, war dabei – der Mann ohne Haar.« Gan Itai strich sich über den Kopf.
    »Pryrates.« Der üble Geschmack des Namens blieb in ihrem Mund haften.
    »Ja, der.« Gan Itai richtete sich gerade auf und spitzte die Ohren, als spüre sie einem fernen Ton nach. Wenig später wandte sie ihre Aufmerksamkeit erneut dem Gast zu. »Ich präge mir nicht die Namen aller ein, die auf diesem Schiff mitfahren. Natürlich achte ich sehr genau auf jeden, der die Laufplanke heraufkommt – das gehört zu der Aufgabe, die mir anvertraut wurde –, aber Namen sind für uns Seewächter meist unwichtig. Diesmal jedoch nannte mir Aspitis alle ihre Namen, so wie meine Kinder mir früher vorgesungen haben, was sie über Gezeiten und Strömungen gelernt haben. Er war sehr stolz auf seine bedeutenden Gäste.«
    Miriamel fand sich für einen Moment abgelenkt. »Eure Kinder?«
    »Allerdings, beim Unerforschten, ja, gewiss!« Gan Itai nickte. »Ich bin zwanzigfache Urgroßmutter.«
    »Ich habe noch nie Niskiekinder gesehen.«
    Die alte Frau warf ihr einen mürrischen Blick zu. »Ich weiß, dass du nur der Geburt nach Südländerin bist, Kind, aber selbst in Meremund, wo du aufgewachsen bist, liegt neben den Docks eine kleine Niskiestadt. Warst du nie dort?«
    Miriamel schüttelte den Kopf. »Ich durfte nicht.«
    Gan Itai schürzte die Lippen. »Das ist bedauerlich. Du hättestsie dir ansehen sollen. Es gibt nicht mehr so viele von uns wie früher, und wer weiß, was die Flut uns morgen bringt? Meine Sippe gehört zu den größten, aber es gibt von Abaingeat an der Nordküste bis ganz unten in Naraxi und Harcha keine zweihundert Familien mehr. So wenige für alle Hochseeschiffe!« Sie schüttelte traurig den Kopf.
    »Aber als mein Vater und die anderen damals hier waren«, nahm Miriamel den Faden

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