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Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Titel: Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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Ihre Stimme klang so fest, als bestünde an einem Nachher kein Zweifel. An der Biegung des Waldrands erschien Qantaqa und sprang auf sie zu.
    »Was meinst du? Du und ich werden heimkehren zum Mintahoq, oder, wenn du schon da bist, werde ich dir folgen.«
    »Aber was wird aus Simon?«
    Binabik hatte seine Schritte verlangsamt. Jetzt blieb er stehen und schob mit seinem Stab den Schnee von einem tiefhängenden Ast. Im langen Schatten des Berges war das lärmende Geschrei der abziehenden Menge viel leiser. »Ich weiß nicht. Mich binden Versprechen an ihn, aber es wird ein Tag kommen, an dem sie erfüllt sind. Danach…« Er zuckte die Achseln, wie die Trolle es tun, mit nach außen gedrehten Handflächen. »Ich weiß nicht, was ich für ihn bin, Sisqi. Kein Bruder, gewiss kein Vater…«
    »Ein Freund?«, schlug sie sanft vor. Neben ihr stand Qantaqa und schnüffelte an ihrer Hand. Sie kraulte der Wölfin die Schnauze undstrich mit dem Finger über Kiefer, die ihren Arm bis zum Ellenbogen verschlucken konnten. Qantaqa grollte zufrieden.
    »Das stimmt. Er ist ein guter Junge. Nein, ich denke, er ist ein guter Mann. Ich habe zugesehen, wie er wuchs.«
    »Möge Qinkipa vom Schnee uns alle sicher durch diese Zeiten bringen«, sagte Sisqi ernst. »Möge Simon ein glückliches Alter erleben, mögen du und ich einander lieben und Kinder haben, möge unser Volk seine Bergheimat behalten. Ich habe keine Angst mehr vor den Tiefländern, Binabik, aber ich fühle mich wohler unter Leuten, die ich verstehe.«
    Er zog sie an sich. »Möge Qinkipa gewähren, um was du bittest. Und vergiss nicht«, er streckte den Arm aus, um seine Finger dort, wo sie den Hals der Wölfin berührten, an ihre zu legen, »wir müssen uns wünschen, dass die Schneejungfrau auch Qantaqa beschützt.« Er grinste. »Komm ein Stück weiter mit. Ich kenne ein stilles, windgeschütztes Fleckchen am Hang – der letzte Ort für viele Tage, an dem wir allein sein können.«
    »Aber die Boote, Singender Mann«, neckte sie. »Ich muss sie prüfen.«
    »Du hast jedes einzelne ein Dutzend Mal untersucht. Wenn sie müssten, könnten unsere Trolle lachend durch dieses Wasser schwimmen. Komm.«
    Sie legte den Arm um ihn, und sie gingen, die Köpfe dicht aneinandergeschmiegt, weiter. Schweigend wie ein grauer Schatten trottete die Wölfin hinter ihnen her.
    »Zum Teufel mit dir, Simon, das hat wehgetan!« Jeremias wich zurück und saugte an seinen verletzten Fingern. »Bloß weil du ein Ritter bist, brauchst du mir doch nicht die Hand zu brechen!«
    Simon richtete sich auf. »Ich will dir nur etwas zeigen, das ich von Sludig gelernt habe. Außerdem brauche ich die Übung. Sei kein kleines Kind.«
    Jeremias betrachtete ihn missbilligend. »Ich bin kein kleines Kind, Simon. Und du bist nicht Sludig. Ich glaube nicht einmal, dass das so richtig war.«
    Simon tat ein paar tiefe Atemzüge und unterdrückte eine ärgerlicheAntwort. Es lag nicht an Jeremias, dass er so rastlos war. Erstens hatte er seit Tagen keine Gelegenheit gefunden, mit Miriamel zu sprechen, und zweitens schien es trotz der gewaltigen und schier unlösbaren Aufgabe, das Lager auf dem Sesuad’ra abzubrechen, für Simon nichts Wichtiges zu tun zu geben. »Tut mir leid. Es war eine dumme Bemerkung von mir.« Er hob das Übungsschwert, das aus Brettern bestand, die von der Barrikade der Schlacht übriggeblieben waren. »Ich will es dir doch nur zeigen … hier, wenn man die Klinge so dreht …« Er holte aus und traf Jeremias’ Holzwaffe. »So ungefähr.«
    Jeremias seufzte. »Ich wünschte, du würdest zu der Prinzessin gehen, anstatt auf mir herumzudreschen, Simon.« Er schwang das Schwert. »Aber von mir aus. Komm.«
    Sie täuschten und griffen an. Die Schwerter klapperten laut. Ein paar in der Nähe weidende Schafe blickten auf, um zu sehen, ob die Widder wieder kämpften. Als sie nur ein Gefecht zwischen zwei schlaksigen Jünglingen bemerkten, grasten sie weiter.
    »Warum hast du das mit der Prinzessin gesagt?«, fragte Simon nach einer Weile keuchend.
    »Warum?« Jeremias bemühte sich, außer Reichweite der längeren Arme seines Gegners zu bleiben. »Warum wohl! Seit sie hier ist, schleichst du um sie herum!«
    »Das ist nicht wahr.«
    Jeremias trat zurück und senkte die Spitze seines Stabschwertes auf den Boden. »Ach – das ist nicht wahr? Dann muss es wohl irgendein anderer großer, plumper, rothaariger Tölpel gewesen sein.«
    Simon lächelte verlegen. »Sieht man es mir denn so leicht

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