Das Geheimnis der Hebamme
die Knie.
Das Mondlicht ließ ihren Körper silbrig schimmern. Wortlos betrachtete er sie, bis er schließlich herausbrachte: »Du bist wunderschön.«
Er bettete sie auf seinen Umhang und zerrte sich mit ihrer Hilfe die Kleider vom Leib.
Während er ihre Brüste und dann wieder ihren Mund küsste, glitten seine Hände über die sanften Linien ihrer Hüften, liebkosten ihre Schenkel, fühlten, dass sie bereit für ihn war.
Inzwischen zitterte auch Marthe vor Begierde. Scheu zog sie ihn über sich. Sein Glied war aufgerichtet und erschien ihr riesig.
Doch dann erlebte sie, was sie zuvor nie für möglich gehalten hatte: Ein Mann drang in sie ein, ohne ihr Schmerzen zu bereiten. Diesmal war sie nicht trocken und verängstigt oder angewidert, sondern feucht und voller Lust. Sie wollte ihn.
Wieder stöhnte sie auf. Christian zog sich kurz aus ihr zurück, doch nur, um noch tiefer in sie einzudringen. Dann konnte er sich nicht länger zügeln – und ihr genussvolles Stöhnen sagte ihm, das er es auch nicht musste. Immer schneller und tiefer wurden seine Stöße, bis er sich in sie ergoss und mit einem Seufzer fast über ihr zusammenbrach.
Lange lagen sie stumm nebeneinander, die Hände ineinander verschränkt, jeder erfüllt von dem Erlebnis.
Als Christian die zarten Linien ihres Gesichts nachzeichnen wollte, sah er Tränen auf ihren Wangen und erschrak.
»Habe ich dir wehgetan? Verzeih mir, Liebste«, flüsterte er betroffen.
»Nein. Es ist … ich bin so glücklich!«
Er küsste ihre Tränen weg und schmeckte das Salz, streichelte ihr Haar, glitt mit seinen Lippen über ihren Hals und ihre Schultern, während sie seinen Körper liebkoste.
Und dann liebte er sie noch einmal, diesmal langsam und voller Zärtlichkeit. Er kreiste in ihr, hob ihre Hüften an und bemerkte voller Freude, dass sie sich ihm entgegenwölbte, als könnte sie nicht genug von ihm bekommen. Ihre Hände umklammerten seine Schultern, fuhren dannwieder über seinen Körper, bis sie sich in immer schneller werdendem Rhythmus mit ihm bewegte und ihre Lustschreie über die Lichtung hallten.
Schweißüberströmt lagen sie danach aneinander geschmiegt, erschöpft, doch glücklich. Mit letzter Kraft schlug Christian seinen Umhang um Marthes Körper, damit sie nicht fror.
»Willst du mich nun heiraten?«, flüsterte er dann.
Sie lachte leise. »Wenn Ihr darauf besteht!«
Dann wurde sie unversehens ernst. »Wir sollten darüber reden, wenn alles überstanden ist.«
Er strich über ihre Wange. »Warum weichst du mir aus? Es ist mir ernst. Oder hast du Angst, das Leben einer Ausgestoßenen führen zu müssen? Ich werde dich schützen und verteidigen – bis zum letzten Blutstropfen.«
»Das weiß ich. Aber macht es Euer Vorhaben nicht noch schwieriger, wenn Ihr mit einer Niedriggeborenen als Ehefrau vor Otto tretet?«
»Ich sage doch, das ist mir gleichgültig! Ich will nicht mehr ohne dich leben. Und solange ich verfemt bin und kein Amt mehr bekleide, muss ich ihn nicht fragen, wen ich heirate.«
Er fuhr mit seinen Fingern sanft durch ihr Haar. »Und bitte, nenn mich bei meinem Namen.«
»Unmöglich!«
»Versuch es!«
»Christian … Glaubt Ihr …« Sie stockte, als er scherzhaft seinen Finger hob. »Glaubst … du, dass der Markgraf dir das Dorf zurückgibt?«
»Willst du die Wahrheit hören? Ich kann mir nicht vorstellen, dass er Randolf fallen lässt.«
»Aber du wirst trotzdem gegen Hartwig ziehen, nicht wahr?« Es war mehr eine Feststellung als eine Frage.
»Ich muss es versuchen. Das bin ich Guntram schuldig undGrete, Bertha und Jonas und allen, die Schlimmes erdulden mussten oder noch erdulden.« Er machte eine kurze Pause.
»Fürchtest du dich? Willst du, dass wir den Gang der Dinge Raimund und Markgraf Dietrich überlassen und weit weggehen?«
Sie legte einen Finger auf seinen Mund, als wollte sie ihn am Sprechen hindern. »Ich habe nur eine Angst – dich zu verlieren! Aber du könntest nicht damit leben, die anderen im Stich gelassen zu haben. Du wärst nicht mehr der Mann, den ich liebe. Und mich würdest du auch hassen, weil ich dich dazu gebracht habe.«
Christian schwieg so lange, dass sie schon glaubte, er wäre eingeschlafen. Doch dann schlug er die Augen auf und sah sie an. »Verrätst du mir, warum du zu mir gekommen bist?«
Sie bereute nichts, aber sie konnte ihm unmöglich sagen, wie viele Ängste sie dafür überwinden musste. Also schlug sie einen scherzhaften Ton an.
»Ich hatte gehofft, dass du so morgen
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